Niemand hört dich schreien...

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(Triggerwarnung)

Rasch klappte ich meinen Mund zu und mobilisierte alles, was ich einst in der Theater AG gelernt hatte. Nicht, dass da viel hängengeblieben war, aber zumindest schaffte ich ein halbwegs überzeugendes Pokerface hinzulegen, bevor Dr. Lector sich mir wieder zuwenden konnte.
Schritt eins wäre erfolgreich absolviert. Die Besti war gefunden, jetzt musste ich uns nur noch hier rausbekommen...
Easy, peasy... nicht!
Vor allem wenn schäbigen Sackratten wie Schleimbeutel Nummer eins da draußen warteten, um ihren Spaß mit mir zu haben...
Eine Welle von Übelkeit schwappte fröhlich durch meine Innereien und ich sprang von der Liege, um mich in der Zeltecke zu übergeben.
Ja, ich geb's zu... ich hatte eine Scheißangst! Denn auch wenn ich Cami gefunden hatte, nicht mal meine Freundin im Berserker Modus konnte es mit einem ganzen Lager triebgesteuerter Männer aufnehmen!
Dr. Lector trat zu mir und rieb mir mitfühlend über den Rücken.
„Gehts wieder?" fragte er leise und nachdem ich mich ausgekübelt hatte, reichte er mir ein Glas Wasser. Es war etwas milchig, daher musterte ich es dann doch mit ein wenig Argwohn.
„Keine Sorge. Das sind keine Drogen. Ich hab dir einen Vitamincocktail zusammengestellt, dazu ein paar Elektrolyte. Du bist unterernährt. Bevor wir auch nur daran denken können, dass du ein Kind bekommen kannst, müssen wir diesen Missstand erstmal beheben. Außerdem werde ich dir gleich noch eine Tetanus-Impfung verpassen. Und du bekommst eine gynäkologische Untersuchung mit allem Drum und Dran. Benötigst du eigentlich irgendwelche Medikamente, von denen ich wissen sollte?"
Ich starrte den netten Arzt an, als hätte er mir gerade verklickert, dass er Cthulhu heißt und eigentlich der sogenannte schlafende Gott war.
Hat er etwa gerade gynäkologische Untersuchung gesagt?
Äh, nöhööö! Mit Sicherheit nicht!
Was meine Mumu anging war ich sehr eigen! Es war schon in der Zeit davor ein regelrechter Akt gewesen, mich zum Frauenarzt zubekommen. Und ich hatte damals auch nur nachgegeben, weil sich der Arzt als Ärztin herausgestellt und meine Mama mir bei der Untersuchung das Patschepfötchen gehalten hatte.
Ja, auch noch als ich achtzehn wurde!
Da ging ich wesentlich lieber und vor allem unkomplizierter zum Zahnarzt, als dass mir eine wildfremde Person auf meine Intimsphäre glotzte oder gar darin herumfummelte!
Unwillkürlich wich ich vor dem Doc zurück und sah mich äußerst auffällig nach einem Fluchtweg um.
Dr. Lector hob warnend eine Augenbraue und der kalte Blick, den er mir zuwarf, sagte mir, dass dieser Mann - genau wie die Horde da draußen - unendlich gefährlich war. Vermutlich war er sogar der schlimmste von allen...

„Ich seh, dass du Panik schiebst, Sophie. Aber lass dir bitte eines gesagt sein. Versuch nicht wegzulaufen... Du wirst nicht weit kommen! Diese Untersuchung wird durchgeführt und zwar jetzt gleich. Und ich wünsche mir wirklich, dass du ein braves Mädchen bist und nicht aus einer Mücke einen Elefanten machst. Denn wenn du dich wehrst, werde ich dich an den Stuhl festbinden müssen. Das möchte ich nicht, das möchtest du mit Sicherheit nicht! Also, tue dir und auch mir den Gefallen und sei artig"
Das hat er jetzt nicht gesagt!
Mal abgesehen davon, das mir ein völlig fremder Mann befohlen hat, brav zu sein...
Wer hatte dem denn ins Gehirn geschissen?
Bockig wie eine vierjährige, die keine Schokolade zum Abendessen bekommt, verschränkte ich die Arme vor der Brust und funkelte den Mann vor mir aus zusammengekniffenen Augen böse an.
Dr. Lector seufzte leise und ging zur Zeltklappe. Er öffnete diese und sagte zu der Männerschar da draußen:
„Pete? Ich brauche mal deine Hilfe. Und du, Dirk informiere bitte den Kommandanten, dass unser Neuzugang unwillig ist und vermutlich das halbe Lager zusammenbrüllen wird, während ich sie untersuche.. nicht, dass er sich Sorgen macht."
Ungläubig blinzelte ich, als Schleimbeutel Nummer eins, der anscheinend Pete hieß, mit einem hämischen Grinsen und einem gewaltigen Ständer ins Zelt kam.
WTF?
Wie ein in die Ecke gedrängter Grizzlybär senkte ich mich in den Knien ab und zog die Schultern hoch. Ohne einen Kampf, den ich mit absoluter Sicherheit verlieren würde, bekam mich diese traurige Entschuldigung eines Arztes nicht auf seinen Fummelstuhl!
Ich glaube, ich knurrte sogar wie der besagte Grizzly.
Pete lachte und hatte tatsächlich die Dreistigkeit, seine Erektion durch die fadenscheinige Hose zu massieren! Schade, dass ich mich schon leergekotzt hatte...
Dr. Lector verdrehte die Augen und deutete auf den Gynäkologischen Stuhl am anderen Ende des Zeltes.
„Bring sie dahin. Und sieh zu, dass sie nackt ist. Ich muss ihre Brust sowieso abtasten. Dann kann ich das in einem Abwasch machen."

Na, wer hätte es gedacht?
Der Arzt war ein genauso widerliches Stück Scheiße, wie der Rest der Bande.
Denn als Schleimbeutel Nummer eins mir ohne Rücksichtnahme die Klamotten von Leib riss und mich an den Haaren zum Stuhl zerrte, hatte der Weißkittelträger einen handfesten Ständer!
Eeww... eine Gynäkologe, der sich an nackten, wehrlosen Frauen aufgeilte... mein Vertrauen in ihn war gerade ins bodenlos Negative abgefallen!
Pete zwang mich auf den Stuhl und obwohl ich mich mit aller Kraft wehrte, um mich trat und wie eine halbverhungerte Wildkatze auf Teufel komm raus alles kratzte was mir zwischen die Finger kam, schafften die beiden Dreckskerle es natürlich doch mich festzuschnallen. Keuchend warf ich mich hin und her und bockte so heftig mit meinen Hüften, dass Dr. Lector einen breiten Lederriemen nahm, um mich zusätzlich um die Körpermitte herum zu sichern.
Jetzt konnte ich mich gar nicht mehr bewegen und starrte ihn voller Hass aus, wie ich wusste, unglaublich blau leuchtenden Augen an.

Immer wenn ich so wütend war, dass ich drauf und dran war einen Rampage hinzulegen, wurden meine blau-grünen Augen so klar blau, dass sie wie unechte farbige Kontaktlinsen aussahen. Meine Mama hatte immer gesagt, dass wäre mein Stimmungsbarometer. Bei dieser Farbe sollte man schleunigst Reißaus nehmen und sich mir erst wieder nähern, wenn das Grün erneut sichtbar wurde.

Obwohl ich mich nicht mehr rühren konnte, stellte Schleimbeutel sich hinter mir auf und legte seine Dreckspfoten auf meine Brüste.
„Nur zur Sicherheit..." grinste er den Doktor an, dieser zuckte gleichgültig mit den Schultern und sagte: „Von mir aus! Wenn sie sich wie ein wildes Tier aufführen will, dann behandeln wir sie auch so. Das hast du dir selbst zu zuschreiben, Sophie!"
Zur Antwort fletschte ich lediglich meine Zähne. Ich wollte diesen ekelhaften Mann nicht auch noch mit anderer Aufmerksamkeit ehren!
Dr. Lector lächelte und setzte sich wieder auf seinen Drehhocker.
„Dann wollen wir mal," sagte er zufrieden und spreizte mit zwei Fingern meine Schamlippen. Einige Sekunden betrachtete er meine Vagina, dann hob er den Blick und was ich da in seinen Augen erkannte, machte mir schreckliche Angst. Es war ein fast schon animalisches Glühen, eine Gier und Erregung.

„Meine hübsche, kleine Sophie... Du bist noch unberührt... Du warst ja doch artig... hast noch nie einen Schwanz zwischen diesem süßen Schenkeln gehabt, hm?"
Die ganze Zeit während er sprach, starrte er in meine Augen und einer seiner Finger zog federleichte Kreise um meinen Eingang.
Pete stöhnte und ich hörte hinter mir das charakteristische Geräusch, welches entsteht, wenn ein Mann sich selbst befriedigt.
„Adam... wir können sie doch nicht als Jungfrau in Container Nummer drei schicken! Wenn die anderen spitz kriegen, dass eine ungefickte Möse im Lager ist, gibt es einen Aufruhr... jeder wird als erstes dranwollen!"
Der Arzt leckte sich die Lippen und schob einen Finger in mich hinein.
„Nein, dass können wir doch nicht zulassen! Du hast recht, Pete... Wir müssen die Versuchung beseitigen, bevor etwas derartiges passiert!"
Ich holte tief Luft um loszuschreien, doch schon legte sich die ungewaschene Pranke von Pete über meinen Mund und verhinderte, dass ich um Hilfe brüllte.
Dr. Lector erhob sich und während er mit einem irren, lüsternen Glanz im Blick die Hose öffnete um seinen Ständer zu befreien, pumpte er mit bereits einem zweiten Finger in meine Tiefen hinein...

Das VirusWo Geschichten leben. Entdecke jetzt