Stray Kids OneShots ᵇᵒʸˣᵇᵒʸ

Drei Sichtweisen ᵖᵃʳᵗ ˣˡ - Hyunseungin

POV. Hyunjin

Ich bin verwirrt! Das trifft die Situation in der ich mich befinde ziemlich gut! Vielleicht nicht die Situation... Gerade bin ich mit Jeongin und Seungmin im Garten von Seungmins Halmeoni und male ein weiteres Bild für unser Projekt. Daran ist nichts verwirrend. Doch die Gefühle in meinem Inneren verwirren mich.

Jeongin bringt mich durcheinander. Als ich heute morgen aufgewacht bin, waren unsere Hände miteinander verschlungen, während er friedlich neben mir geschlafen hat. Er sah schon fast niedlich aus wie seine Haare Wild um sein Kissen verteilt lagen und er etwas von Essen im Schlaf vor sich her gemurmelt hat. Schließlich bin ich aufgestanden weil ich Durst hatte und habe Sumin in der Küche getroffen. Später kam Jeongin rein und gab mir einen Kuss auf die Wange! Er tat es so als wäre es vollkommen normal. Doch was er nach dem Essen tat verwirrte mich noch mehr. Er hatte mich doch wirklich in die Enge getrieben. Bei seinen Worten ist mir ein Schauer über den Rücken gelaufen und ich glaubte mein Herz bis in meine Ohren schlagen hören zu können. Aber dann dreht er sich um und tut als wäre nie etwas gewesen!

Jetzt gerade tut er noch immer so. Er hüpft durch den Garten und versucht ein Huhn ein zu fangen, das scheinbar aus dem Stall entwischt ist. Dabei hat er allerdings nicht ganz so viel Erfolg. Seungmin sitzt neben mir auf einer Bank und hat seine Kamera auf Jeongin gerichtet. Ursprünglich war ich dabei einen Baum zu Zeichnen der die Blätter verliert. Genau genommen den Baum direkt neben uns. Seungmin hatte bereits mit seiner Kamera einige Bilder aufgenommen und wir beschlossen eine Seite unseres Projekts dabei zu gestalten. Es war schön Seungmin mit seiner Kamera zu sehen. Er hatte die ganze Zeit stolz erzählt was genau er macht und welche Einstellung für was ist. Auch wenn ich nichts verstanden habe, hörte ich ihm gerne dabei zu. Und dann war dieses Huhn aufgetaucht.

Ich blättere auf eine Freie Seite in meinem Zeichenblock und beginne die Szene vor mir zu skizzieren. Jeongin der in einer Gebückten Haltung mit ausgesteckten Armen dem Huhn hinter her rennt. Seungmin kichert während er durch seine Kamera schaut. Ich höre immer mal wieder das leise klicken, wenn er den Auslöser betätigt. „Er ist so süß wie er dem Huhn hinterher läuft" sagt Seungmin. Ich schaue auf meinen Block und dann zu Jeongin. „Ja das ist er wirklich" bestätige ich. Als Jeongin schließlich das Huhn fängt und es stolz in die Luft hält, applaudieren sowohl Seungmin, als auch ich.

„Hühner können bis zu 14kmh rennen" sagt Jeongin, als er sich wieder zu uns an den Tisch setzt. In der Mitte auf diesem steht eine kleine Schale mit Beeren die wir von Seungmins Halmeoni bekommen haben. Diese zieht er nun zu sich und stopft sich ein paar davon in den Mund. „Und sie legen etwas 250 bis 300 Eier im Jahr" sagt er mit vollem Mund. Vor einem Monat hätte ich ihn nun ab wertig betrachtet und es für eklig gehalten, doch auf einmal finde ich es nicht mehr ganz so schlimm. Die Art wie er etwas Nuschelt und uns mit großen Augen Anschaut hat etwas liebenswertes an sich. „Du kleiner Schlauberger. Warum weißt du so etwas überhaupt?" fragt Seungmin und wuschelt seinem Freund durch die Haare. „Ich weiß nur das Wissenschaftler herausgefunden haben, dass Hühneraugen gelegentlich auch am Kopf vorkommen..." Fügt er hinzu. Jeongin zieht seine Augenbrauen zusammen und schaut den älteren verwirrt an. „Bei Hühnern" beendet Seungmin seinen Witz und ich muss tatsächlich leise Lachen. Der war gar nicht so schlecht wie die anderen. Oder er war so schlecht, dass er schon wieder gut ist.

Jeongin hingegen versteht ihn trotzdem nicht. „Hühner haben doch im Normalfall immer Augen..." murmelt er, wobei man schon fast den Dampf aus seinen Ohren steigen sieht, so sehr drehen sich die Zahnrädchen in seinem Kopf. „Innie das war ein Witz!" sagt Seungmin. „Natürlich haben alle Hühner Augen!" erklärt er. Jeongin scheint es trotzdem nicht zu verstehen und ich kann mich immer noch nicht entscheiden ob er zu schlau oder zu dumm für Witze ist.

Am Abend gehen Jeongin und ich wieder gemeinsam in das Gäste Zimmer, während Seungmin in sein altes Kinderzimmer geht. Wir hatten heute tatsächlich einiges Geschafft. Der Tapetenwechsel hier aufs Land, schien uns tatsächlich gut zu tun. Wir hatten einige neue Ideen gefunden und auch insgesamt viel Spaß zu dritt. Auch Seungmins Halmeoni ist unglaublich nett und kocht super leckeres Essen. Es ist fast schon schade, dass wir morgen schon wieder zurück nach Seoul müssen. Irgendwie gefiel es mir auf dem Land. Hier war man nicht einfach nur einer von vielen. Hier konnten ich das tun was ich liebe, Kunst, und fühle mich nicht so unbedeutsam und einsam.

Jeongin und ich zogen uns schweigend unsere Schlafsachen an. Seine Grüne Hose mit dem aufgedrückten Essen, passte dabei so gut zu dem jüngeren, dass es mich fast lachen ließ. Schließlich lagen wir gemeinsam in dem Bett. Wir beide lagen auf der Seite und sahen uns an. Unsere Hände lagen dabei in der Mitte von uns und ich hatte das merkwürdige verlangen seine Hand zu greifen und zu halten, wie in der Vergangenen Nacht. Ich spüre auch wie Jeongins Blick immer wieder zu unseren Händen wandert. Er weiß also das wir Händchen gehalten haben. Ob er meine Hand in der Nacht ergriffen hat? Wenn es so war, fände ich es nicht mal schlimm.

Es sind sicherlich noch fünfzehn Zentimeter die uns trennen. Ich könnte dem verlangen einfach nachgeben und sie nehmen, aber... ich drehe mich um und presse meine Hände nah an meinen Körper. Warum denke ich die ganze Zeit darüber nach? Das ist Jeongin! Der Junge der mich hasst und den ich hasse! Wir hassen uns und wir mögen den Selben Jungen. Warum sollte ich also auf einmal seine Hand halten wollen? Heute Morgen war sie warm und weich. Seine Finger waren unglaublich lang und schön, doch lagen sich trotzdem so perfekt in meiner Hand.

Meine Fingerspitzen Kribbeln und schließlich kann ich nicht anderes und drehe mich wieder zu Jeongin. Er liegt noch immer mir zugewandt und schaut mich an. Meine Hand lasse ich nun zu seiner rutschen bis sich unsere Handrücken berühren. Jeongin schaut mich an und ich kann seinen Blick nicht deuten, doch da spüre ich, wie er seine Finger zwischen meine Gleiten lässt. Ein Lächeln Huscht über meine Lippen, während sich eine wohlige Wärme in mir ausbreitet. „Gute Nacht Innie" flüstere ich. Auch der jüngere lächelt. „Gute Nacht Hyung"