Drei Sichtweisen ᵖᵃʳᵗ ˣˡˡˡ - Hyunseungin

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POV. Hyunjin

Die Zeit vergeht schnell. Die Tage werden immer Kürzer und die Nächte immer länger. Mittlerweile haben wir schon Dezember und es herrschen die ganze Zeit Minusgrade. Doch umso mehr Zeit verging umso schneller kam auch unser Abgabe Termin für das Projekt in Philosophie immer näher. Wir waren schon so gut wie fertig. Gut, immerhin haben wir auch nur noch eine Woche. Heute war mal wieder Mittwoch. Der letzte wo wir in dem Kurs selber Zeit haben um weiter zu arbeiten und somit auch unsere letzte Chance unseren Professor Fragen zu stellen.

„Hey Seungminnnie" rufe ich als ich den jüngeren schon vor dem Vorlesungssaal warten sehe. Auch Jeongin ist dort, doch ignoriere ich ihn vorerst. Ich war heute etwas später als Sonst. Mir war meine erste Vorlesung für den Tag ausgefallen und ich war auf dem Weg hier her von an meinem Lieblings Café vorbei gegangen und habe dieses Mal nicht nur mir einen Kaffee mitgenommen. „Den habe ich dir mitgebracht" sage ich und halte Seungmin den Kaffee Becher hin. „D-Danke" stammelt Seungmin und sieht mich überrascht an. „Er ist schwarz mit einem Löffel Zucker, so wie du ihn magst" sage ich, was leichte Röte seine Wangen Zaubert. „W-woher weißt du das?" fragt er nach. Ich lächle und zwinkere ihm zu. „Ein Magier verrät seine Tricks nicht"

„Hast du mir keinen mitgebracht?" fragt Jeongin neben mir. Ich schaue weiter zu Seungmin, welcher noch immer diese bezaubernde Röte auf den Wangen hat, während ich ihm antworte. „Ich wusste nicht wie du deinen Kaffee magst" Ich muss nicht einmal zu Jeongin rüber schauen um zu wissen, dass er gerade seine Unterlippe nach vorne schiebt um zu schmollen. „Dafür..." beginne ich und nehme meinen eigenen Kaffee in meine freie Hand um ihm eine Tüte vor die Nase zu halten. „Habe ich dir einen Muffin mitgebracht" Jeongins Augen werden größer und er beginnt zu grinsen. „DANKE!" quickt er und nimmt die Tüte mit dem Muffin an.

Ich wende mich daraufhin wieder Seungmin zu der noch die Szene scheinbar neugierig verfolgt hat, während er an seinem Kaffee genippt hat. Wohl gemerkt ist das ein unglaublich bezauberndes Bild. Der Kaffee Becher an Seungmin Lippen, die Große Runde Brille auf seiner Nase, die kurz davor ist runter zu rutschen und seine Welpen Ähnlichen Augen die uns anschauen. Ich könnte dahin schmelzen!

„Was ich dich noch fragen wollte, Seungmin" beginne ich. Der jüngere nimmt den Kaffee daraufhin von seinen Lippen und schiebt die Brille wieder seine Nase nach oben. „Ja?"; „Ich wollte fragen ob du dieses Wochenende vielleicht Lust hast dich mit mir zu treffen?" frage ich und spüre hinter mir schon wie Jeongin den Mund öffnen will um etwas zu erwidern, weshalb ich hinzufüge: „Alleine". Ich kann beobachten wie Seungmins Blick von mir über meine Schulter hinweg zu Jeongin wandert. Seungmin beißt sich auf die Lippe, ehe er wieder zu mir schaut. „Es tut mir leid, Hyunjin, aber dieses Wochenende habe ich schon etwas anderes vor" sagt er und lächelt mich entschuldigend an. Ich versuche dieses Lächeln zu erwidern, auch wenn ich spüren kann wie Wut in mir aufsteigt. „Kein Problem. Vielleicht ja wann anders." Meine ich. Seungmin nickt zögerlich ehe er sagt: „Ich komme gleich wieder. Ich muss kurz aufs Klo" und damit ist er weg.

Langsam, aber bedrohlich drehe ich mich zu Jeongin um. Dieser erstarrt in seiner Bewegung. Den Muffin den ich ihn mitgebracht habe, bleibt dabei auf halben Weg zu seinem Mund stehen. Seine Großen Augen schauen mich unschuldig an. „Wegen dir hat Seungmin nein gesagt!" fauche ich. Jeongin leckt sich nun über die Lippen und lässt den Muffin wieder sinken. „Stimmt doch gar nicht. Ich habe gar nichts gesagt!" Ich atme tief durch, um nicht zu grob zu werden. Immerhin laufen hier auch noch andere Studenten herum. „Du musst ihm irgendwelche Zeichen über meine Schulter hinweg gegeben haben! Ich habe gesehen das Seungmin dich angeschaut hat, ehe er Nein gesagt hat" Meine Stimme ist leiser, doch nicht weniger bedrohlich. Jeongins Augen brauen ziehen sich nun verärgert zusammen und er sagt: „Du bist doch nur zu eingebildet um zu geben zu können, dass er auch Nein sagen kann, weil er dich nicht mag! Schon mal daran gedacht Mister-Ich-bin-doch-so-schön!" Bei seinen Worten knirschen meine Zähne aufeinander. „Hast du schon Mal drüber nach gedacht warum er nicht mit dir ausgehen will, obwohl ihr euch schon so lange kennt? Vielleicht bist du ihm zu kindisch oder zu verfressen!" zische ich. Die Augenbrauen die er vorhin zusammen gezogen hat, lockern sich nun wieder und ich kann sehen wie ihm Tränen in die Augen schießen. Ich beiße mir selber auf die Innen Seite meiner Wange. Scheinbar bin ich mit meinen Worten zu weit gegangen.

Statt noch etwas zu mir zu sagen, dreht sich Jeongin einfach von mir weg. Den Muffin von mir, lässt er wieder in die Tüte fallen und stopft sie in seinen Rucksack. Mit dem Handrücken wischt er sich schon fast aggressiv über die Lippen, als will er jegliche Reste von dem Süßen Gebäck los werden. In mir steigt ein wirklich schlechtes Gewissen hoch. Vielleicht hätte ich das nicht sagen sollen. Doch zurücknehmen kann ich es jetzt auch nicht mehr so einfach. „Hey Innie" meine ich vorsichtig und leise. Der jüngere ignoriert mich noch immer. „Ich wollte nicht so gemein sein. Das... tut mir leid" sage ich. Ich hoffe wirklich, dass er meine Entschuldigung annimmt, doch noch immer scheint er mich zu ignorieren. Auch steht er noch immer mit dem Rücken zu mir, so dass ich nicht einmal seine Gesichtszüge sehen kann. „Innie?" frage ich. Ich sehe ein leichtes Zittern in seinen Schultern und gerade als ich zu ihm gehen will, kommt Seungmin zurück.

„Wollen wir dann rein gehen?" fragt er mich. Ich lächle zögerlich und nicke. Jeongin sagt gar nichts und geht einfach voran. Ich glaube sogar sehen zu können, wie er sich mit dem Ärmel über die Augen streicht. Hat es ihn das gesagte wirklich so sehr getroffen? Die Schuldgefühle fressen mich von innen auf, während Seungmin und ich ihm in den Vorlesungssaal folgen. „Ist alles gut mit Innie?" fragt Seungmin mich, während wir rein gehen. „I-Ich weiß es nicht. Er will nicht mit mir reden. Vielleicht solltest du mit ihm reden?" schlage ich vor. Ich weiß es wirklich nicht. Die Stunde die wir nun zu dritt arbeiten müssen vergeht zudem mehr als nur ruhig. Jeongin redet werde mit mir noch mit Seungmin und wir beiden wissen auch nicht wirklich was wir sagen oder tun sollen, weshalb jeder an seinen Sachen arbeitet.

Stray Kids OneShots ᵇᵒʸˣᵇᵒʸWo Geschichten leben. Entdecke jetzt