Verschollen auf See ᵖᵃʳᵗ ᵛ - Jeongho

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Wenn man Minho fragt, wie es dazu kam, dass er mit einer Sirene gemeinsam über den Pazifischen Ozean Segelt, dann hat er dazu keine wirkliche Antwort. Es geschah einfach.

Die anfänglichen Zweifel die Minho der Sirene gegenüber hatte, legten sich schnell. Jeongin war nichts weiter als ein Erwachsenes Kind. Er schien nicht viel über Menschen und ihre Bräuche zu wissen, gleichzeitig ist er auch unglaublich neugierig und will alles mögliche wissen. Er lernte schnell dazu. Nur eine Sache verstand er nicht.

Hose.

Minho versuchte eine Woche lang die Sirene zu überzeugen eine Hose oder auch nur Unterwäsche an zu ziehen, wenn Jeongin seine Menschliche gestallt annahm. Dieser weigerte sich allerdings. Nach ihm behindern Hosen seine Freiheit. Mit ihnen kann er sich nicht einfach wieder zurück verwandeln wann er wollte. Er musste sie immer erst ausziehen und das nervte ihn.

Nach einer Weile gab Minho es auf und akzeptierte das ein Halb Nackter, wirklich Attraktiver Junger Mann die hälfte des Tages über sein Boot lief. Den Hoodie den Minho ihm an ihrem ersten gemeinsamen Abend gab, trug Jeongin die meiste Zeit. Egal ob im Wasser oder an Bord. In den zwei Wochen in welchen sie unterwegs waren, schaffte Minho es Jeongin zwei Mal zu überzeugen das Kleidungsstück aus zu ziehen, damit er es waschen kann. Den Geruch nach Fisch wird er dennoch wohl nie wieder aus dem Stoff bekommen, weshalb er sicherlich sich damit abfand, dass es nicht mehr sein Hoodie war.

Zwei Wochen waren die beiden gemeinsam Unterwegs. Jeongin war viel im Wasser und schwamm neben dem Boot, doch verbrachte er auch viel Zeit auf dem Boot und lernte mit Minhos Hilfe seine Beine zu nutzen. Die beiden redeten viel, weshalb Minho erfuhr, dass es nur noch wenige Sirenen gab. Die meisten schienen bereits vor tausend Jahren umgebracht worden zu sein. Daher beschlossen die übrigen sich nur noch von Fisch zu ernähren und sich nicht mehr den Menschen zu zeigen.

Wie Alt Jeongin war, konnte er Minho nicht sagen. Immerhin hatten die Sirenen im Wasser keine Kalender. Minho ging daher davon aus, das Jeongin ungefähr in seinem Alter ist. Vielleicht ein wenig jünger, wenn man den Großen niedlichen Augen trauen kann.

Jeongin versuchte so viel von Minho zu erfahren wie möglich. Seine Neugierde war wie ein Schwamm. Er wollte so viel aufsaugen wie es ihm möglich war. Dabei schien er keine Ahnung zu haben, welche fragen unangebracht waren. Er fragte einfach alles und brachte Minho damit einige Male in Verlegenheit.

Das einzige Problem daran eine Sirene dabei zu haben war, das Minhos Vorräte sich schneller dem Ende neigten als gedacht. Jeongin aß fast drei Mal so viel wie Minho. Nach bereits fünf Tagen sprach Minho das an. An dem Abend, brachte Jeongin für sie Fische, welche er gefangen hatte. Er präsentiere sie Minho stolz, welcher überrascht war, die Zappelnden Fische auf seinem Deck zu sehen. Jeongin verschlang einen im Ganzen, während er noch zappelte und hielt Minho einen hin. Zögerlich nahm Minho diesen an, erklärte Jeongin dann aber, dass er den Fisch erst kochen würde. An dem Abend verkündete Jeongin das sein neues Lieblings Essen gebratener Fisch ist. Eben Nudeln mit Tomatensoße natürlich.

Nachdem sie zwei Wochen unterwegs waren, kamen sie an immer mehr Inseln vorbei, welche ein gutes Zeichen darauf waren, das sie bald auf Festland treffen würden. Das ihnen auch mehr andere Boote begegneten sprach ebenfalls dafür.

Als sie an dem Abend an einer der Inseln Ankerten spracht Minho seine Sorgen an. Die Sorgen welche er den ganzen Tag mit sich trug. „Ich schätze wir werden morgen auf das Festland treffen." Sagt er. Mittlerweile hatte er mit seinem Handy wieder empfang und wusste wo er sich befindet. „Heute ist für dich die beste Möglichkeit wieder zurück zu schwimmen, ohne dass du Angst haben musst von anderen Menschen entdeckt zu werden" sagte Minho. Er wusste nicht wie andere Menschen auf die Existenz von Sirenen reagieren würden. Doch war er sich sicher das es nicht gut für Jeongin wäre und das letzte was er will ist, dass er in Gefangenschaft geraten würde, oder in einem Labor landet.

„Aber ich will nicht weg!" sagt Jeongin und verschränkt trotzig die Arme vor der Brust. „Ich will weiter mit dir Segeln! Das macht viel mehr Spaß als einsam im Meer zu schwimmen. Und ich will die Welt der Menschen kennenlernen" fügt Jeongin hinzu.

Minho seufzt. Er wusste nicht wie er das Ganze der Sirene am besten erklären soll. „Es geht um deine Sicherheit. Menschen sind brutal und sie würden dich als Testobjekt sehen" sagt er. „Du bist aber ein Mensch und du bist nett zu mir!" argumentiert Jeongin.

Das ganze geht noch eine Weile hin und her, in der Minho das Abendessen beinahe angebrannt wäre. Am Ende beschließt der Mensch das er Jeongin wohl nicht umstimmen kann. Außerdem will er auch nicht das die Sirene wieder geht. Wenn er wieder alleine auf seinem Boot wäre, wäre er einsam. Er hatte sich an Jeongin gewöhnt. Sogar daran das die Sirene immer ohne Hose rum läuft.

„Okay" sagt er schließlich. „Du darfst mit mir kommen" Jeongin beginnt zu strahlen und hüpft aufgeregt auf uns ab. „Aber du wirst in deiner Menschen Form bleiben müssen, bis wir wieder weg von Festland sind. Außerdem müssen du-" Minho muss den Satz nicht fertig sagen. Jeongin liest seine Gedanken und weiß immer das der Mensch sagen will, bevor er es tut.

„Ich werde keine Hose anziehen!" Jeongin stemmt seine Hände in die Seite. „Du musst, wenn du mit mir an Land willst" sagt Minho. „Wir Menschen laufen nicht einfach Nackt rum! So wirst du in keinen Laden dürfen und am ende von der Polizei wegen Unruhestiftung verhaftet"; „Ihr Menschen seit so kompliziert! Warum müsst ihr auch immer mit So etwas nerviges rum laufen" sagt Jeongin und deutet auf die Hose welche Minho trägt. „Außerdem siehst du ohne Hose viel besser aus" Dieser Kommentar sorgt dafür das Minho errötet. Er hatte versucht sich an die Direktheit von Jeongin zu gewöhnen, was nicht sonderlich einfach ist. Nicht wenn die Sirene anders denkt und vor allem immer das sagt und tut was sie denkt.

„Ich verstehen nicht" murmelt Jeongin und legt den Kopf schief, während er Minho anschaut. „Was ist das?" Für jemanden außenstehenden macht die Konversation keinen Sinn. Minho hingehen weiß sofort was Jeongin meint. Er hatte mal wieder seine gedanken gelesen.

Minhos Wangen werden noch dunkler. „Hör auf meine Gedanken zu lesen!" faucht er und wirft Jeongin mit dem Kochlöffel ab. Gleichzeitig versucht Minho an Blumenwiesen und Baby Einhörner zu denken. Jeongin bringt das zum Lachen. „Jeongin!" ermahnt Minho ihn. Kichernd läuft Jeongin davon und bringt sich in Sicherheit, bevor er von etwas weiterem abgeworfen werden kann.

Als die Sirene weg ist, atmet Minho tief ein und wendet sich wieder dem Abendessen zu, welches er gerade Kocht. Es war schwer seine gedanken unter Kontrolle zu halten, besonders, wenn ein neugieriges kleines biest um ihn herum läuft, welches auch noch dazu in der Lange ist seine Gedanken zu lesen.

Man muss Minho vergeben. Er ist auch nur ein Mann, der schon lange keinen Kontakt mehr zu anderen Menschen hat. Noch länger ist es her, das er mit jemandem Intim geworden ist. Zudem ist er schwul und Jeongin macht es ihm nicht gerade leicht, wenn er Nackt, aber mit seinem Hoodie bekleidet über das Boot Marschiert.

Jeongin war das schönste Wesen das Minho je begegnet war. Seine Schwarzen Haare, welche sich leicht wellten, wenn sie trocken wurden, das breite Grinsen das er auf den Lippen Trägt, wenn er sich über etwas freut und auch seine Wunderschöne Stimme sorgen dafür das sein Herz schneller schlägt.

Irgendwann wird Minho einfach schwach und schafft es nicht mehr seine Gedanken Jungendfrei zu lassen. Jeongin ist allerdings dann immer an der Stelle um sich auch noch zu lesen. Minho ist sich nicht sicher ob er von Glück sprechen kann, das Jeongin nicht weiß was seine gedanken bedeuten. Gleichzeitig bedeutet das aber auch das Jeongin versucht heraus zu finden was es ist, was sie in Minhos Gedanken machen.

Da seine gedanken wieder dabei waren ab zu schweifen, spritze er sich Wasser ins Gesicht. Nun sollte er fertig Kochen und sich dann eine Lösung für das Hosen Dilemma ausdenken. So wird er Jeongin nicht mit an Land nehmen können. Auch werden sie auch nicht in einem Hafen anlegen können. Er muss demnach eine Lösung finden. Jeongin an sein Bett ketten, damit er sich den Menschen nicht zeigt, wäre zwar eine Option, doch sorgt das nur wieder dafür das seine Gedanken abschweifen um es sich Bildlich vor zu stellen.

Wie Jeongin auf seinem Bett liegt. Nackt wie er immer ist und sich windet. „Ich werde mich nicht an ein Bett ketten lassen!" ruft Jeongin von Oben. Minho seufzt, da er erneut seine Gedanken gelesen hat. „Dann zieh eine Hose an!"

Stray Kids OneShots ᵇᵒʸˣᵇᵒʸWo Geschichten leben. Entdecke jetzt