Worte ᵖᵃʳᵗ ˡˣ - Minsung

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Das ganze Wochenende verbrachte ich bei Minho. Ich verspürte kein Bedürfnis zurück zu dem kleinen Studentenzimmer zu gehen, welches ich mir mit Felix teile. Die meiste Zeit verbrachten wir im Bett. Wir redeten eine Menge. Dabei waren allerdings nicht alle Worte gesprochen. Viel Gebärdete ich, da es mir nach all der Zeit noch immer schwer viel zu sprechen.

Minho erzählte mir mehr von seiner neuen Familie, welche ihn schließlich auch Adoptiert hatten. Ich hingegen erzählte ihm davon wie ich Felix und schließlich auch die anderen kennen gelernt habe, nachdem wir umgezogen sind. Es gab einfach so viel was wir aufholen mussten. Ein wenig mussten wir auch an unserem Projekt weiter arbeiten, immerhin stand es bereits in einer Woche an.

Am Montag überlegte ich ob ich die Uni einfach schwänzen sollte, damit ich weiter Zeit mit Minho verbringen kann. Minho hingegen schien das für keine gute Idee zu halten. Während ich vor mich hin grummle, sorgte er dafür das wir rechtzeitig aus der Wohnung kommen. Das ich dabei seine Kleidung trug störte mich keines Wegs und da ich seit Freitag nicht mehr in meiner Wohnung war, hatte ich auch nichts frisches mehr.

Die Vorlesungen waren der Reine Horror. Ich dachte die ganze Zeit an Minho. Es spielten sich immer wieder Schlimme Scenarios in meinem Kopf ab. Was ist, wenn er wieder verschwindet? Was wenn er einfach weg ist, wenn ich aus der Vorlesung komme. Seit Fünf Jahren hatte ich keine Panikattacke mehr, doch an dem heutigen Tag kam ich nah dran. Das Einzige was mich ein wenig Beruhigte war, das ich mittlerweile ein Handy habe. Im Gegensatz zu meinem zwölfjährigen ich. So konnte ich immer wieder mit Minho schreiben und war sicher das ich ihn nicht erneut verlieren werde.

In der Freistunde zwischen zwei Vorlesungen warte ich auf Minho, ehe wir gemeinsam in die Mensa gehen um etwas zu essen. „Wirst du die Mütze ausziehen sobald wir uns gesetzt haben?" fragt Minho. Ich schüttle verneinend den Kopf. Er schnaubt. Das ganze Wochenende hatte ich keine Mütze auf, da Minho sie mir auszog, sobald ich sie aufsetzte. Er schien eine Abneigung gegen das Kleidung stück zu haben, die ich nicht verstand. „Ohne diese Blöden Mützen siehst du so viel schöner aus. Ich verstehe nicht warum dich jemand damit aufziehen konnte. Wenn ich die Person in die Finger bekomme, dann-"; „Ist schon gut" unterbreche ich ihn. Minho atmet tief durch. „Ich will nur sagen das du sie nicht brauchst. Du musst dich nicht verstehen, da du ohne viel schöner bist" sagt er. Ich lächle ihn an. Es ist nett von ihm das er das sagt, doch mein denken werde ich nicht einfach so umstellen können. Nicht nachdem ich mich seit Jahren vor den Blicken anderer verstecke.

„Gott sei Dank!" Felix steht auf, kaum das wir an dem Tisch ankommen, wo bereits die anderen sitzen. Er geht auf mich zu und nimmt mein Gesicht in die Hände. „Du lebst ja noch" sagt er. Ich schnaube und verdrehe die Augen.

„Tu nicht so als wäre es nichts. Du warst das ganze Wochenende nicht zuhause! Ich habe mir sorgen gemacht" tadelt er mich. „Ich habe dir geschrieben" sage ich leise. „Ja du hast mir am Freitag Abend geschrieben das du nicht zurück kommst und das ich mir keine Sorgen machen muss. Was ich nicht erwartet habe ist das du bis Montag bleibst und dann mit Minhos Kleidung in die Uni kommst!" sagt er. Ich nehme Felix Hände von meinem Gesicht und halte sie in meinen, während ich ihn anlächle. Er übertreibt Maslos. Ich hatte ihm geschrieben das ich nicht kommen würde, dass es mir gut geht und dass ich bei Minho bin. Wenn er sich hätte sorgen gemacht, hätte er mich jederzeit erreichen können.

Ich tätschle Felix Schulter, ehe ich mich neben Minho setze. Die Blicke der anderen drei Spüre ich dabei deutlich auf mich. In Gedanken zähle ich von drei runter, bis sie ihre Frage stellen. Es ist Jeongin welcher es tut.

„Seid ihr... naja jetzt ein Paar?" fragt er. Ich schüttle den Kopf. Hyunjins Blick wird daraufhin skeptisch. „Ich weiß es ist ein Vorurteil und zwei Queere Personen dürfen zusammen abhängen ohne dass etwas zwischen ihnen ist" beginnt er, wendet sich dann kurz an Minho. „Sorry Minho du gibst einfach so krasse Queer Vibe ab, dass ich davon ausgehe das du es bist" sein Blick wandert wieder zu mir. „Aber wenn ihr beiden ein ganzes Wochenende zusammen in einer kleinen Wohnung verbringt kommt es doch sehr verdächtig vor." Sagt er.

„Wir kennen uns von früher" erkläre ich. Dabei muss ich mich einmal räuspern damit sich meine Stimmbänder an den gebrauch gewöhnen. „Wir waren Nachbarn und wir sind..." ich schaue für einen Moment zu Minho, welcher bis jetzt noch nichts gesagt hat. „MinMin ist mein bester Freund" sage ich. Auch wenn wir uns sieben Jahre nicht gesehen hatten, habe ich ihn immer als meinen besten Freund gesehen und das ist er noch immer.

Meine Aussage scheint die anderen allerdings ziemlich zu überraschen ihren Gesichtsausdrücken nach zu urteilen. Schließlich ist es Felix welcher als erstes etwas sagt. „MinMin?" fragt er nach. Etwas verlegen kratze ich mich am Hinterkopf, als ich daran denke wie Minho zu dem Spitznamen kam. „Ich war vier, hatte Min gerade kennen gelernt und wollte ihm einen Spitznamen geben" sage ich. Dabei fühlen sich meine Wangen heiß an. Früher war ich unglaublich stolz Minho einen Spitznamen gegeben zu haben und irgendwann war es normal geworden. Nun betrachtet ist MinMin vielleicht nicht der beste Spitzname für einen einundzwanzig Jährigen.

„Hast du Ji auch einen geben?" fragt nun Jeongin interessiert und schaut Minho neugierig an. Dieser nickt bestätigend. Sogleich liegen vier durchdringliche Blicke auf ihm. Minho isst unberührt weiter. „Wie?" fragt Hyunjin schließlich nach. Minho funkelt ihn für einen Moment an, sagt aber nichts. „Du kannst es nicht einfach so in der Luft stehen lassen!" beschwert sich die Drama Queen.

„Sungie" sage ich schließlich. Minho verdreht die Augen, nachdem ich es einfach gesagt hatte, doch hat er dabei ein Lächeln auf den Lippen, was zeigt das er es mir nicht übel nimmt.

„So viel habe ich Ji noch nie an einem Tag sprechen gehört" stellt Seungmin schließlich fest. Die anderen stimmen ihm sogleich zu. Meine Wangen werden etwas rot. Mir war auch bewusst das ich langsam wieder anfing mehr zu sprechen. Alles wegen Minho.

„Ihr hättet ihn als Kind erleben müssen. Er hat ununterbrochen gesprochen" sagt Minho schließlich. „Wirklich?" fragt Felix verwundert nach. Minho nickt bestätigend. „Du musst mir alles darüber erzählen! Ich kenne Ji nur als den Ruhigen Jungen der kaum redet" sagt er.

***
Es tut mir so leid! Ich habe es total vergessen gestern einen Teil hoch zu laden. Dafür kommen heute zwei!

Stray Kids OneShots ᵇᵒʸˣᵇᵒʸWo Geschichten leben. Entdecke jetzt