Anastasia
Schleunigst ging ich in die Küche und suchte nach Caroline.
Verdammt, nur ein paar Sekunden mehr und ich hätte erfahren, wieso Dante gegen Ivans Vorschlag zu Handeln war.
Das letzte, was ich mitbekam war Dantes entschlossene Stimme, die Ivan versicherte er würde mich und unser Kind beschützen.
Wieso musste er mich auch genau in diesem Moment erwischen?"Caroline, die Männer werden heute hier essen, berechne das bitte bei den Vorbereitungen fürs Mittags Menü." Die Haushälterin nickte einmal und machte sich dann gleich an die Arbeit.
Ich ging zum Wasserkrug herüber und schenkte mir ein Glas ein. Meine Gedanken kreisten dabei immer noch um das Gespräch zwischen meinem Mann und Ivan.
Ob sie sich mittlerweile einig waren?
Wenn nicht, dann war einer von ihnen zum jetzigen Zeitpunkt bereits tot.Während ich mein Wasser leer trank, spielte ich mit dem Gedanken zurück in Dantes Büro zu gehen und meine Neugier zu befriedigen, entschied mich dann aber dazu, die Füße still zu halten.
Man sollte in ein brodelndes Feuer kein weiteres Öl hinein gießen.
Sie werden es schon unter sich ausmachen und ich musste einfach darauf vertrauen, dass keiner von ihnen eine Grenze übertritt.Ich stellte mein Glas in die Spüle und machte mich auf den Weg zur Terrasse. Seit Isabellas Entführung durfte ich das Grundstück nicht einmal mit Geleitschutz verlassen, sodass Spaziergänge durch den Garten mein einziger Auslauf an der frischen Luft waren.
Brav wie jeden Tag wartete mein gehorsamer Welpe bereits vor der Fenstertür auf mich. Er wurde zu meinem stetigem Begleiter und wie ihm von Luca aufgetragen, beschützt er mich.
Naja, bis lang nur vor fallenden Blättern oder Eichhörnchen, aber immer hin.Auch, wenn das Wetter des Spätherbst nicht gerade einladend war, trat ich mit Ivan durch die Tür ins Freie. Ich brauchte diese Zeit außerhalb des Hauses, um nicht auch den Verstand zu verlieren.
Zuerst wollte Dante mich mit seiner Mutter nach Rom schicken, wo Letizia dem Wahrnsinn und der erdrückenden Gefühlen im Haus entkommen war, doch ich weigerte mich. Als älteste Schwiegertochter konnte ich die Martinelli Männer nicht sich selbst überlassen. Bei ihrer Suche und den ganzen Nachforschungen und Reisen vergaßen sie oft auf sich selbst zu achten. Erst vor ein paar Tagen musste ich Dante zwingen Abends noch etwas zu essen, nachdem er den ganzen Tag in seinem Büro saß und gearbeitet hatte.
Jeder in diesem Haus hatte eine Aufgabe und meine bestand darin die Jungs zu schützen, während sie Isabella befreiten.Mit diesen Gedanken tröstete ich mich, denn ohne ihn würde ich mich komplett sinnlos fühlen. Die Schuldgefühle und der Schirm, dass mein Vater zu soetwas niederträtiges fähig war, machte mich krank. Ich kämpfte jeden Tag mit den Drang meinen Kopf zu senken und mich vor Reue klein zu machen, um Sergio und den anderen nicht in die Augen zu gucken.
Ich wusste, dass es nicht meine Schuld war, jedoch verstand der irrationale Teil meines Gehirns dies nicht. Es erinnerte mich daran, dass ich die Tochter dieses Monsters war und sein Blut durch meine Venen floss.
Blut, welches ich mir am liebsten aus dem Körper pumpen lassen würde.Der kühle Wind blies mir durch mein Haar und Ivan sprang an meinem Beinen herum.
Als ich meinen Blick senkte, erkannte ich, dass er einen Stock in seinem kleinen Maul vor sich her trug.
Ich folgte unserer unabgesprochenen Abmachungen und nahm den Stock entgegen, um ihn dann zu werfen.
Wie von Blitz getroffen lief der Hund dem Holzstück hinterher.
Grinsend sah ich ihn dabei zu, wie er schwanzwedelnd hin und her sprang.
Es muss schön sein, wenn man keine Sorgen hat."Ich hätte nie gedacht, dass du in deinem Leben doch noch einen Hund bekommst." Die Stimme meines Bruders lenkte mich von meinem Starren ab und ich drehte mich überrascht um.
Ivan stand da, die Arme vor der Brust verschränkt und blickte abwechselnd von dem Hund zu mir.
Er muss uns schon eine Weile beobachtet haben, so wie er grinste.
"Ja, dank Luca ging mein Kindheitswunsch in Erfüllung."
Ich hätte nicht gedacht, dass Ivan sich noch daran erinnerte. Damals war Vater strick gegen ein Haustier und verbat mir sogar den Wunsch danach.
"Wie hast du ihn genannt?" Unsere lockere Konversation leitete mit Sicherheit ein heikleres Thema ein. Dennoch ließ ich mich darauf ein. Wir hatten schon lange nicht mehr so zwanglos mit einander gesprochen. Eigentlich sprachen wir kaum in letzter Zeit.
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Ace of Hearts III
ChickLitBand III -Eine Welt voller Zweifel, falschen Tatsachen und leeren Versprechen- Die Ehe zwischen Anastasia und Dante wird mit jeden Tag fester, doch die Probleme der Außenwelt lassen sie nicht in Ruhe. Während die beiden sich auf die Geburt ihres ers...