Kapitel 4 - immer mehr Vertrauen

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Theo

"Hey.", begrüßt Mia mich als sie mir die Haustür öffnet. Mit einem lächeln auf den Lippen lässt sie mich rein und nimmt mir meine Jacke ab. Gemeinsam betreten wir das Wohnzimmer und Mia bietet mir etwas zu trinken an.

Dankend lehne ich ab und setze mich mit ihr an den Küchentisch. "Wie geht's es Sofia?", frage ich nach und gucke sie neugierig an. "Besser, sie hat wieder Hunger und ihr Fieber ist weg.", erklärt Mia zufrieden und lehnt sich im Stuhl zurück.

Beruhigt lege ich ein leichtes lächeln auf und nicke zufrieden. "Und wie geht's es dir?", hake ich weiter nach und betrachte ihre Gesichtszüge genaustens. Das erste was ich gelernt habe, in diesem Job, war Lügen zu durchschauen und Mia hat wahrscheinlich mitbekommen, das man mich nicht anlügen sollte, ich bekomme es ja eh mit.

"Gut, ich konnte zwar nicht so intensiv arbeiten als im Büro, aber das wichtigste konnte ich erledigen.", teilt sie mir mit und sieht entspannt aus.

"Hör mal, ich muss mit dir über was wichtiges sprechen und ich weiß auch das es dir nicht gefallen wird, aber ich hoffe du wirst es verstehen.", fange ich nach einem Moment des Schweigen an und gucke Mia ernst an.

Sofort versteift sich Mia und richtet sich Kerzengerade auf. "Okay?", sagt sie unsicher und wartet darauf das ich weiter rede. Tief durchatmend räuspere ich mich und beschließe es einfach gerade heraus zu sagen.

"Die Russische Mafia hat Männer in Spanien und ich weiß noch nicht warum. Wir konnten die Männer erstmal ruhig stellen, aber ich habe keine Ahnung was die hier machen. Das wird gerade ausgefunden."

Schluckend nickt sie verstehend und krallt ihre Hände in die Oberschenkel. Zügig erhebe ich mich, umrunde den Tisch und hocke mich vor Mia hin. Bestimmend greife ich nach ihren Händen und drücke sie beschützend an meine Brust.

Sie wird nicht wieder wegen mir leiden müssten.

"Mach dir bitte nicht so viele Gedanken, es wird sich für euch auch nicht viel verändern. Wir erhöhen nur eure Sicherheit und ich wollte dir einfach Bescheid sagen, das du dich nicht wunderst.", versuche ich sie zu beruhigen.

Nickend atmet sie tief durch und augenblicklich merke ich wie sie sich ein wenig beruhigt. "Danke das du es mir gesagt hast.", sagt sie dann schließlich und lächelnd mich süß an. "Ich habe aus meinen Fehlern gelernt.", erwidere ich ihr und lächele zurück.

Es wäre verschwendete Zeit einen Fehler zwei mal zu machen.

Schweigend betrachten wir uns eine Weile bis ein leises Weinen aus dem Babyfon zu hören ist. Rasch löst sich Mia von mir und guckt auf das Display von dem Babyfon. "Entschuldige." Damit drängelt sich Mia an mir vorbei und sucht schnurstracks Sofias Zimmer auf.

Leise folge ich ihr bis zur Zimmertür und lehne mich gegen den Türrahmen. Mia hingegen nimmt Sofia hoch, die zusammengekauert in ihrem kleinen Bettchen liegt und vor sich hin schluchzt. Beruhigt drückt sie sie an ihre Brust, flüstert ihr sanfte Worte zu und lächelt sie aufmuntert auf an.

Langsam beruhigt sie sich wieder und entdeckt dann mich. Stirnrunzelnd betrachtet sie mich und schnieft ihre Rotze hoch. Ich lege ein sanftes lächelnd auf, doch ihre faltige Stirn glättet sich nicht. "Hast du schmerzen mein Schatz?", fragt Mia einfühlsam und guckt ihre Tochter fragend an.

Sofia schüttelt ihren kleine Kopf und fängt an in Mias Armen rumzuzappeln. "Da war ein Monster.", nuschelt Sofia plötzlich und zeigt unter ihr Bett. "Okay mein Schatz, alles gut. Das Monster kann dir nichts tun. Theo und ich sind hier und passen auf dich auf.", antwortet Mia prompt und setzt Sofia auf den Boden.

Auf ihren Füßen stehend rennt Sofia sofort auf mich zu und versteckt sich hinter meinen Beinen. Langsam drehe ich mich zu ihr um und gehe dann in die Hocke. "Deine Mama hat Recht, bei uns kann dir nichts passieren.", versichere ich ihr, streiche ihr eine Strähne aus dem Gesicht und breite meine Arme aus.

Zögerlich kommt sie in meine Arme, schmiegt sich an meinen Oberkörper und fragt leise. "Kannst du bitte das Monster vertreiben?" Schmunzelnd nicke ich und gehe mit ihr, auf meinem Arm, rüber zu ihrem Bett.

Mia steht währenddessen rund einen Meter entfernt von uns und beobachtet uns zufrieden. "Komm raus Monster, du hast ihr nichts verloren. Verschwinde.", sage ich gespielt ernst und hocke mich erneut hin. Sofia krallt sich mehr in meine Brust und presst ihre Lippen aufeinander.

"Guck mal, es ist weg.", spreche ich Sofia bestimmend an und schaue mit ihr gemeinsam unters Bett. "Danke.", murmelt sie, nachdem sie dreimal nach geschaut hat, um sicher zu gehen das es auch wirklich weg ist und nickt zufrieden.

Zusammen erheben wir uns wieder und fragend werfe ich einen Blick auf Mia. Sie reagiert sofort und scheint zu wissen was ich mich frage. "Willst du noch eine warme Milch trinken oder gleich wieder schlafen gehen?", fragt Mia ihre Tochter liebevoll und nimmt sie mir aus den Armen.

"Kann ich noch was trinken?", hakt Sofia unsicher nach und guckt ihre Mutter mit großen runden Augen an. Das Mia da nicht immer sofort weich wird, verstehe ich gar nicht. "Na klar, was willst du denn?"

"Apfelsaft."

Als das geklärt ist, gehen die Mädels voran, runter in die Küche, während ich nebenbei meine Nachrichten überprüfe. Pablo hat mir geschrieben das sie die Männer eingesackt haben und in die Halle gemacht haben.

Kurz und knapp antworte ich ihm, das ich später selber vorbei komme und mich bei der Unterhaltung beteiligen will.

Mia gießt Sofia gerade ein Glas Apfelsaft ein als Sofia mich fragt. "Kannst du mich bitte ins Bett bringen Theo?" Sofort stecke ich mein Handy weg, werfe einen kurzen Blick zu Mia und nicke ihr dann zustimmend zu.

Es erwärmt mein kaltes Herz, das diese kleine Wesen mir so viel Vertrauen schenkt, auch wenn es nur ins Bett bringen ist. Wenn Sofia mich nicht leiden könnte, wäre das ein großes Hindernis für die Beziehung von Mia und mir.

Auch wenn ich nicht weiß was für eine Beziehung wir gerade führen.

Aber was ich weiß ist, das Mia mir immer mehr vertraut und Körperkontakt zu lässt, der vor ein paar Monaten noch undenklich wäre. Wir machen kleine Schritte, aber jeder Schritt ist es mir Wert und ich werde die zwei um nichts in dieser Welt eintauschen. 


Nicht gerade das spannendes Kapitel, ich weiß. Brauchte aber ein Übergangskapitel, weil ich bei Her Life noch an dem Crossover arbeite.
Ebenfalls tut es mir leid das so lange nichts kam, Schule ist gerade sehr stressig, sollte sich aber nach Neujahr wieder ändern.
Lasst gerne ein Kommentar und ein Sternchen da.
Eure Leni<3

Todo o nada 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt