Kapitel 15 - Boxen

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Theo

"Theo.", quikt Sofia erfreut und kommt auf mich zu gerannt. Schnell hocke ich mich hin, breite die Arme aus und nehme den kleinen Wildfang in Empfang. "Na Princessa, bereit zu gehen?", hake ich lächelnd nach und stehe mit ihr, in den Armen, auf. 

Nickend klammert sie sich an mich und fragt mich neugierig. "Wo ist Mami?" "Sie ist bei Tante Ashley. Wir fahren später zu ihnen.", erkläre ich ihr ruhig, schnappe mir ihren kleinen, rosanen Rucksack und spaziere mit ihr zum Auto.

"Und was machen wir in der Zeit?", überlegt Sofia laut und lässt sich von mir in den Kindersitz setzen. "Was immer du willst.", antworte ich schmunzelnd und schnalle sie an. Freudig klatsche sie in ihren kleinen, süßen Hände und grinst mich übers ganze Gesicht an.

Sanft schließe ich die Tür, umrunde den Wagen und setzte mich wieder hinters Steuer. "Boxen.", jubelt Sofia glücklich und grinst mich über beiden Ohren an. "Wie kommst du denn da drauf?", hake ich belustigt nach, starte den Wagen und verlasse das Grundstück der Kita.

"Damit Katyln und ich nicht mehr beschützt werden müssen. Das können wir dann selbst.", erklärt sie mir stolz. Schmunzelnd werfe ich ihr eine Blick durch den Rückspiel zu und sage zufrieden. "Dann bringe ich dir Boxen bei."

Ich muss ihr nicht erklären, das sie danach immer noch Personenschütz erhält und vermutlich nie mehr ohne Leben wird. Sie würde es noch nicht verstehen und genau deshalb werde ich ihr wohl Boxen bei bringen. Vielleicht wird ihr das irgendwann mal helfen.

Zwanzig Minuten später kommen wir an meinem Anwesen an, steigen aus und gehen erstmal in die Küche. "Willst du was essen?", frage ich Sofia neugierig und werfe einen Blick in den Kühlschrank. "Nein, wir haben erst im Kindergarten Mittag gegessen."

Nickend schließe ich die Tür wieder, hocke mich zu ihr runter und halte ihr meine Hand hin. Grinsend legt sie ihre Hand in meine und lässt sich von mir in den Garten führen. Von unterwegs aus habe ich meiner Haushälterin geschrieben das sie was kleines für das Boxen aufbauen soll.

Deshalb liegen jetzt ein paar Matten auf dem Boden mit kleinen Boxhandschuhen und einen Mini Boxsack. "Toll.", kreischt Sofia, lässt meine Hand los und stürmt auf die Matten zu. Sofort nimmt sie die Boxhandschuhe in die Hand, gestaut sie ehrfürchtig und versucht sie sich dann anzuziehen.

"Warte ich helfe dir.", biete ich ihr an als sie den zweiten Handschuh nicht anbekommt. Kniend stülpe ich Sofia den linken Handschuh über und verschieße den Klettverschluss. "Bereit Princessa?"

"Jaaa."

Lachend schüttle ich leicht den Kopf und versuche ihr so einfach wie möglich zu erklären was sie jetzt machen muss. Wie sie am besten auf den Boxsack einschlägt ohne sich selbst zu verletzten oder wo man am besten hinzielen sollte, wenn man am meisten Schaden anrichten will.

Konzentriert versucht sie meine Tipps umzusetzen. Das sie das ganze so ernst nimmt hätte ich nicht gedacht, auch wenn ihre Stupser alles andere als gut sind. Sie hat zumindest ihren Spaß und irgendwann, wenn sie älter ist, fangen wir dann mit richtigen Training an.

Wenn sie es dann noch immer machen will.

"Ich kann nicht mehr.", murmelt Sofia nach einer knappen Stunde erschöpft und lässt sich auf ihren Po fallen. "Gute Leistung Princessa, jetzt müssen sich alle in acht vor dir nehmen.", muntere ich sie auf und entlocke ihr ein müdes lächeln.

Sanft hebe ich sie hoch, setze sie auf meine Hüften und ziehe ihr die Handschuhe aus. Achtlos lasse ich sie auf den Boden fallen und trage Sofia ins innere des Anwesen. In kürzester Zeit ist sie auf meiner Schulter eingeschlafen und schmiegt ihren Kopf an meinen Hals.

Vorsichtig trage ich sie hoch in ihr altes Zimmer, lege Sofia in ihr Bett und decke sie mit dem dünnen Laken zu. Einen Moment beobachte ich sie noch, bevor ich das Zimmer verlasse und mein Handy raus hole.

Theo: Sofia macht ein Nickerchen. Wie siehts bei dir aus?

Keine Ahnung wann Mia die Nachricht lesen wird, aber ich bin mir sicher, das sie sich freuen wird auf den laufenden gehalten zu werden. Danach stecke ich mein Handy in die Hosentasche und gehe in mein Büro.

Wenn Sofia jetzt schläft, kann ich auch ein bisschen arbeiten.

Nachdem ich mein Laptop geholt habe, setze ich mich ins Wohnzimmer und öffne meinen Computer. Ich lese mir Gerde die erste E-Mail durch, als mein handy mir ankündigt das ich eine neue Nachricht habe.

Mia: Was habt ihr denn gemacht das sie so müde ist? Zum Mittagsschlaf bekomme ich so selten.

Mia: Wir sind gerade im Krankenhaus angekommen. Pablo ist fix und fertig mit den Nerven. :)

Belustigt schüttle ich abermals den Kopf und tippe augenblicklich eine Antwort.

Theo: Sofia wollte Boxen also habe ich versucht es ihr beizubringen. Nach einer Stunde war sie ausgepowert.

Theo: Mach bitte ein Foto, damit will ich ihn ewig aufziehen. ;)

Ich kann förmlich ihren belustigt Miene sehen und wie sie sich auf die Unterlippe beißt, wenn sie etwas witzig finden, aber nicht lachen kann. Als sie nach drei Minuten immer noch nicht geantwortet hat, lege ich mein Handy wieder bei Seite und widme mich der E-Mail.

"Hermano?", ertönt plötzlich Diego's Stimme und lässt mich genervt die Augen schließen. Ich bemühe mich nicht ihm zu Antworte und schaue auch nicht von meinem Laptop auf. Er wird mich auch so finden, auch wenn ich mir gerade besseres vorstellen kann.

"Seit wann arbeitest du im Wohnzimmer?", hakt mein Bruder stirnrunzelnd nach als er mich gefunden hat und setzt sich mir gegenüber an den Tisch. Seit ich die Treppe im Auge behalte falls Sofia runter kommt, sagt meine innere Stimme, doch ich halte meine Klappe.

Unser Verhältnis hat sich zwar verbessert, aber trotzdem muss ich es ja nicht übertreiben. "Was willst du?", frage ich stattdessen gelangweilt und fange an eine Antwort auf die E-Mail zu verfassen. "Ich kann Miguel nicht erreichen. Weißt du wo er ist?"

Verwirrt unterbreche ich das schreiben der E-Mail und hebe meinen Kopf hoch. Miguel meldet sich immer! "Vermutlich im Krankenhaus.", äußere ich meine Vermutung und kann mir kein Reim auf das ganze machen.

"Ist er tot?", fragt mein Bruder monoton und zieht eine Augenbaue nach oben. "Nein.", knurre ich angespannt und schlage meinen Laptop zu. "Ashely bekommt ihr Baby. Mia ist mit dabei also auch Miguel.", teile ich ihm mit, während ich Miguels Nummer wähle und ungedlig drauf warte das er endlich abnimmt.

Gerade als ich den Anruf beenden wollte geht er mit einem "Si Boss?" ran. "Was verdammt nochmal ist los?", donnere ich sofort und kann mir nicht erklären warum Miguel nicht geantwortet haben soll.

Er ist einer meiner besten Männer. Auf ihn ist immer Verlass und er hat mich noch nie enttäuscht. "Ivanov ist im Krankenhaus."

FUCK!


Wer wissen will wie es weiter geht, muss bei Her Future in Teil 3 weiter lesen.
Lasst gerne ein Kommentar und ein Sternchen da.
Eure Leni<3

Todo o nada 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt