Kapitel 23 - Hochzeit 2

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Theo

"Dafür das du auf einer Hochzeit bist, ziehst du ein ganz schön hässliches Gesicht."

"Vielleicht ist die Hochzeit das Problem."

"Ich ignoriere das einfach mal und frage wer dir die Laune so vermiest hat."

Genervt drehe ich mich zu Pablo um, kippe den Rest meines Whiskys runter und knalle das Glas auf den Tresen. Grinsend, mit verschränkten Armen, steht er vor mir und zieht belustigt die Augenbrauen zusammen.

Langsam kommt er auf mich zu, lehnt sich gegen den Tresen und bestellt bei der Kellnerin zwei neue Drinks. "Also, was ist los?", hakt er erneut nach und guckt mich auffordernd an. Seufzend nehme ich den neuen Drink entgegen und genehmige mir noch ein großen Schluck bevor ich Pablo antworte.

"Mia verheimlicht mir wieder irgendwas."

"Das wundert dich? Du machst doch nichts anders."

Wütend fixiere ich ihn mit meinem Blick und würde ihm am liebsten den Hals umdrehen. "Das willst du doch nicht ernsthaft vergleichen?", frage ich fassungslos und betrachte ihn aus schmalen Augen.

Schulterzuckend nimmt er einen Schluck aus seinem Glas und antwortet dann gelassen. "Doch, ein stückweit schon, aber was hältst du davon wenn du sie einfach mal fragst was los ist." Unschlüssig lasse ich mir seine Worte durch den Kopf gehen und komme zu dem Entschluss das es klappen könnte, wenn ich Mia im richtigen Moment erwische.

Ohne ein weiters Wort zu sagen, stoße ich vom vom Tresen ab und steure unseren Tisch an. "Gern geschehen.", ruft Pablo mir noch belustigt nach und wendet sich seinem Drink wieder zu. Sekunden später komme ich an unseren Tisch an, der aber Vollendens verwaist ist.

Sofort scannte ich das ganze Zelt nach Mia ab und suche nebenbei auch nach Sofia. Unsere Beziehung hat sich in den letzten zwei Wochen drastisch geändert. Mia ist mir gegenüber viel offener geworden, schenkt mir immer mehr Vertrauen und lässt mich sie unbekümmert anfassen.

Genau deshalb fühlt es sich wie ein Rückschritt an, das sie mir anscheint nicht genug vertraut damit sie es mir erzählen kann. Als ich weder Mia noch Sofia im Zelt ausmache, beschließe ich vor dem Zelt nach den beiden zu suchen.

Es ist schon recht spät und vielleicht will Mia Sofia ins Bett bringen. Rechts und Links neben den Eingang des Zeltes stehen zwei meiner Männer und kontrollieren die Gäste. "Wo ist Mia?", wende ich mich an Aaron und schenke ihm einen strengen Blick.

"Miss Clark hat mit Miss Sanchez und Miss Bellini das Zelt vor zehn Minuten verlassen. Sie haben das Anwesen angesteuert.", berichtet mir Aaron professionell und deutet in die Richtung in der die Frauen verschwunden sind.

Nickend wende ich mich von ihm ab und gehe zügigen Schrittes zurück zum Anwesen. Der Weg wird von kleinen Leuchten beleuchtet, so das ich ohne Probleme den Weg zurück finde. "Mia?", rufe ich nach der einen Frau in meinem Leben ohne eine Antwort zu bekommen.

Nervös lasse ich meine Hand an meine Waffe gleiten, ziehe sie aus meinem Hosenbund und halte sie entsichert vor mich. "Ashley?", rufe ich nach der nächsten in der Hoffnung das sie reagieren wird.

"Fuck.", fluchend betrete ich über die Terrassentür das Wohnzimmer und richte meine Waffe auf eine Person die plötzlich auf mich zu kommt. Abrupt belieben wir beide stehen bis ich ein amüsiertes lachen höre.

"Clara würde dir dafür die Eier abschneiden und ganz tief in den Rachen stecken bis du jämmerlich erstickst.", sagt Alessandro belustigt und tritt aus dem Schatten hervor. Angespannt lasse ich meine Waffe sinken und werfe ihm einen strengen Blick zu.

"Hast du die Frauen gesehen?", frage ich ernst und zeige ihm deutlich das es gerade ziemlich ernst ist. "Clara hat nur gesagt das sie irgendwas holen wollen, aber wo sie jetzt sind kann ich dir nicht sagen. Was ist los?", kommt Ale schnell zur Sache und wirft mir einen besorgten Blick zu.

Ich verstaue meine Waffe hinten im Hosenbund, atme tief durch und versuche mir nicht anmerken zu lassen wie aufgewühlt mich die Situation macht. "Ich kann sie nicht finden. Haben sie Sofia mitgenommen?"

"Nein, ich habe sie mit Laurenz gerade ins Bett geschafft. Die beiden schlafen."

"Sie hat sich von dir ins Bett bringen lassen?"

"Ja, Mia musste sie zwar überzeugen, aber ich glaube letztlich war die Müdigkeit einfach stärker."

Verwirrt lege ich den Kopf schief und kann nicht glauben das Mia einfach so Alessandro Sofia anvertraut hat. Sie bringt sie immer selbst ins Bett oder ich war abends da und Sofia wollte das ich das übernehme, aber nicht mal Miguel genießt dieses Privileg.

Also warum zum Teufel tut sie das?

"Ruf deine Frau an.", weiße ich ihn streng an, trotz dessen bin mir bewusst das er nicht einer meiner Männer ist und ganz sicher nicht auf mich hört. Aber anscheint hört er meine Sorge in der Stimme und zückt sofort sein Handy.

Auch ich hole mein Handy aus der Hosentasche und wähle Mias Nummer. Mit jedem klingeln werde ich nervöser und schaffe es einfach nicht einen klaren Kopf zu behalten. Kopfschüttelnd wähle ich nochmal ihre Nummer, aber auch diesmal geht sie nicht ran.

Unruhig beschließe ich Mias Handy orten zu lassen und mache mich auf den Weg in den Überwachungsraum. Meine Männer gucken mich überrascht an, sagen aber nichts und fahren mit ihrer Arbeit fort.

"Orte diese Nummer.", weiße ich Sergio an und halte ihm mein Handy unter die Nase. Augenblicklich macht er sich an die Arbeit und hat ein paar Minuten eine Antwort für mich. Eine Antwort die mich ganz sicher nicht beruhigt.

Er konnte ihr Handy nicht orten.

Er konnte ihr Handy nicht orten.

Er konnte ihr Handy nicht orten.

Immer wieder gehen mir diese Worte durch den Kopf und der einfach nicht wahrhaben will, das Mia sonst wo ist - ohne Handy und vor allem ohne Schutz. "Theo?", unterbricht Miguel plötzlich meine Gedanken und taucht hinter mir im Überwachungsraum auf.

Verärgert drehe ich mich zu ihm um und kneife wütend die Augen zusammen. Er ist mein Sicherheitschef und hat es anscheint nicht geschafft das Mia in Sicherheit ist. "Ich dachte du bist weggefahren?", fragte er verwirrt, bevor ich etwas erwidern kann und wie ein Irrer auf ihn los gehe.

"Wann?", hake ich stattdessen nach, lasse meinen Kopf auf Hochtouren arbeiten und drehe mich wieder zu Sergio um. "Zeig mir die Überwachungsbänder vom Tor.", befehle ich ihm ungeduldig und gucke mir konzentriert die Aufnahmen an.

Kurz bevor ich das Zelt verlassen habe, steigen Mia, Ashley und Clara in meinen Wagen und verlassen das Grundstück. Stirnrunzelnd überlege ich mir was sie vorhaben können, denn alle drei Kinder waren hier und keiner von ihnen würde sie alleine lassen.

Sofort gebe ich Sergio einen weiteren Befehl und lasse meine Wagen orten. "Aussichtspunkt Cornisa del Palacio Real.", sagt Sergio nach wenigen Sekunden und zeigt es mir nochmal auf den Computer.

"Schick ein Team hin.", knurre ich Miguel an, der immer noch verdattert auf den Bildschirm sieht. Ich glaube in seiner ganzen Karriere ist ihm noch nie so ein Fehler unterlaufen. Joggend begebe ich mich in die Garage und holen mir einen meine anderen Wägen.

Unterwegs laufen mir Pablo und Alessandro über den Weg, die beide auch besorgt aussehen. Aber anscheint hatte Ale ihn schon aufgeklärt den Pablo stelle keine Fragen. Sie folgten mir einfach zu meinem Wagen und steigen mit ein.

Mit quietschenden Reifen verlasse ich die Garage, verlasse das Grundstück und rase zu diesem verdammten Aussichtspunkt. "Was habe sie nur vor?", murmelt Ale zu sich selbst, doch ich haben jedes Wort verstanden.

Aber genau diese Frage stelle ich mir auch.

Was wollen sie damit erreichen?


Was denkt ihr hat die drei veranlasst zu dem Aussichtspunkt zu fahren?
Lasst gerne ein Kommentar und ein Sternchen da.
Eure Leni<3

Todo o nada 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt