Kapitel 6 - wir machen Fortschritte

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Mia

"Hey mein Schatz, Theo und ich müssen was besprechen. Spielst du alleine weiter?", hake ich bei meiner Tochter nach und lege die kleine Schaufel beiseite. Nickend baute sie einfach weiter und lässt sich von uns nicht stören.

Theo und ich gehen derweil auf die Terrasse, wo auch Pablo und Miguel noch stehen und ich gucke alle drei Männer auffordert an. Ich brauche antworten, damit ich weiß wie es weiter geht. Diese Ungewissheit ist einfach scheiße.

"Ivanov hat vor weitere Männer nach Spanien zu schicken.", rückt Theo gleich mit der Sprache raus und vergräbt seine Händen in den Hosentaschen. Unsicher werfe ich einen Blick zu Pablo der mich nur bittend anguckt.

Aufgeregt verschränke ich die Arme vor der Brust und signalisiere Pablo das sie uns alleine lassen sollen. Augenblicklich verschwinden die beiden uns lassen uns alleine. "Theo.", frage ich versöhnlich an und ziehe ihn mit zur Sitzecke.

Wir lassen uns drauf nieder bevor ich weiter rede. "Bitte lass das. Es läuft doch alles so gut gerade, warum willst du das aufs Spiel setzen?" Verwirrt gucke ich ihn an und hoffe einfach nur das er zur Vernunft kommt.

"Ich nehme an das Pablo mit dir geredet hat.", äußert er seine Vermutung, stellt es aber nicht als Frage sondern eher als Verstellung. "Das spielt doch keine Rolle, aber er hat Recht. Versuch es doch erstmal mit Diplomatie danach kannst du immer noch in den Krieg ziehen.", versuche ich ihn zu überzeugen.

Kopfschüttelnd wirft Theo einen Blick auf Sofia und schweigt einen Moment bevor er tief Luft holt und mir versucht es auf seine Art, mir zu erklären. "Wir sind hier nicht in der Politik wo am Diplomatie anwenden kann. Diese Welt funktioniert anders, da kann man nicht mal nett miteinander reden, da muss man Taten sprechen lassen."

"Und was ist, wenn es ein Missverständnis ist? Es könnten Menschen sterben.", argumentiere ich dagegen und bin fassungslos wie plump Theo das ganze sieht. Er mag zwar teilweise Recht haben, aber er kann immer noch Gewalt anwenden wenn die Diplomatischen Wege scheitern sollten.

Außerdem wird unser Leben dann wieder so eingeschränkt sein und das war die letzten male schon schlimm genug. "Das ist der Job. Das sind sich alle bewusst.", antwortet er monoton und verzieht dabei keine Miene.

Sprachlos gucke ich ihn einen Moment und weiß gar nicht so Recht was ich drauf antworten soll. Zum Glück nimmt Theo mir die Entscheidung ab. "Hör mal, ich weiß dass das alles ziemlich viel ist, aber ich verspreche dir, das Sofia und du so wenig wie möglich Einschränkungen haben werden. Ich lass nicht zu das euch etwas passiert."

"Theo.", hauche ich verzweifelt und greife nach seinen Händen. Händchen halten starre ich ihn hilflos an und versuche mein schlagendes Herz zu beruhigen. "Bitte versuch es wenigsten diplomatisch. Wenn es dann nicht klappt, dann mach was immer du tun musst. Aber bitte versuch es wenigstens."

Inständig hoffe ich das Theo es sich wenigsten überlegen würde und nicht gleich ablocken wird. Ich bin zwar nicht so integriert wie Theo, doch ich glaube eine Krieg ist immer schlecht, egal aus welchen Gründen.

"Du bringst mich um den Verstand.", murmelt Theo plötzlich, zieht seine Hände zurück und erhebt sich elegant wie immer. "Was hast du vor?", hake ich nervös nach und folge ihm ins innere des großen Anwesen.

Zielstrebig steuert er durchs Wohnzimmer rüber in den Flur und biegt dann in Richtung der Büros ab. "Theo?", frage ich erneut nach, doch er läuft einfach weiter. Ruckartig reißt er eine Tür auf, hinter der Pablo und Miguel zum Vorschein kommen.

"Ein Versuch! Wenn der scheitert dann ist Schluss."

Erleichtert atme ich tief durch als ich realisiere das er mir zu liebe es wenigsten versucht mit Diplomatie. "Danke.", flüstere ich leise und drücke ihm eine schnellen Kuss auf die Wange. Beruhigt, lächelnd ich ihn dankend an bis ich sein Freude in den Augen sehe.

Beschämt schlucke ich heftig und will gerade den Rückzug antreten, da hält Theo mich mit seiner Hand auf. "Danke.", haucht er liebevoll zu mir herab und drück mir einen Kuss auf den Scheitel.

Einen Moment starren wir uns einfach nur intensiv in die Augen und genießen den Augenblick. Ich kann es selbst noch nicht so richtig begreifen das ich das ohne drüber nachzudenken gemacht habe. Ja ich meine so eine Wangenkuss ist nichts schlimmes, doch für mich war es ein großer Schritt.

"Mami?", ertönt plötzlich Sofias kindliche Stimme, was mich sofort zu ihr umdrehen lässt. "Ja mein Schatz?", fragend drehe ich mich zu ihr um und warte bis sie auf mich zugekommen ist. Zufrieden nehme ich sie auf meinen Arm und streiche ihr eine herausgefallene Strähne aus dem Gesicht.

"Kann ich am Wochenende mit Katyln spielen? Sie hat mich heute im Kindergarten gefragt.", fragt Sofia mich aufgeregt und strahlt mich mit ihrem breitesten Grinsen überhaupt an. "Was wollt ihr denn machen?", erkundige ich mich neugierig und drehe mich, mit ihr gemeinsam auf dem Arm, zu Theo um.

"Wir wollen eine Teeparty machen.", quiekt Sofia erfreut und klatscht eifrig in die Hände. "Das klingt gut. Dann telefoniere ich mal mit Katylns Eltern und wir gucken mal was die dazu sagen.", mache ich ihr einen Vorschlag und setzte sie wieder herunter.

"Danke Mami." Damit ist Sofia wieder verschwunden und spielt vermutlich im Sandkasten weiter. "Mia.", melde sich Theo wieder zu Wort, der das ganze nur schweigend beobachtet hat. "Ich möchte dich bitten, die Teeparty bei uns zu machen. Hier kann ich besser für Sofias Sicherheit garantieren.", bittet er mich ruhig und wartet geduldig auf eine Antwort.

Verstehend nicke ich und drücke noch einmal dankend seine Hand. Danach folge ich Sofia nach draußen und geselle mich zu meiner Tochter. Theo leistet uns ebenfalls Gesellschaft und so verbringen wir einen entspannten Nachmittag zusammen.

Als plötzlich Theos Handy anfängt zu klingen, entschuldigt er sich kurz drauf und verschwindet im inneren des Anwesens. Ein paar Minuten später kommt Pablo zu uns gelaufen und bittet mich um ein vier Augen Gespräch.

"Ich danke dir, das du mit ihm geredet hast. Ich werde alles versuchen um diesen Krieg zu verhindern aber ohne dich würden wir schon längst im einen stecken."


Ich hoffe ihr habt Weihnachten gut überstanden?
Lasst gerne ein Kommentar und ein Sternchen da.
Eure Leni<3

Todo o nada 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt