Kapitel 27 - Sofias Sturz

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Mia

"Freust du dich auf zuhause?", hake ich neugierig nach und gucke meine Tochter lächelnd an. Traurig lächelnd nickt sie und schmiegt sich enger an mich. "Wollen wir vorher noch ein Eis essen gehen?", frage ich Sofia in der Hoffnung sie ein bisschen aufzumuntern.

Kopfschüttelnd legt sie ihren Kopf auf meine Schulter und spielt mit meinen Haaren. Nickend schnappe ich mir die kleine Reisetasche und verlasse die Kinderstation. Als wir gestern hier angekommen sind, wurde festgestellt das Sofias rechtes Bein gebrochen ist.

Ihr Bein wurde geröntgt und eingegipst und danach zu Beobachtung für eine Nacht auf die Kinderkrankenstation gebracht. Sie muss ihr Bein die nächsten sechs bis acht Wochen schonen bis der Bruch verheilt ist. Zum Glück war es nur ein einfacher Bruch und nix kompliziertes.

Theo wartet draußen am Wagen und steckt sein Handy weg, sobald er mich mit Sofia auf den Armen das Krankenhaus verlassen sieht. Er öffnet die hintere Tür seines Geländewagen und nimmt mir die Tasche ab.

Vorsichtig setzte ich Sofia in ihren Kindersitz, schnalle sie an und schließe leise die Tür. Theo kommt wieder auf mich zu und will mir ebenfalls die Tür öffnen als ich mich kopfschüttelnd dagegen lehne.

"Sofia verhält sich komisch. So hat sie sich nicht mal Verhalten als sie die Lungenembolie hatte.", erkläre ich im nachdenklich und reibe mir die Stirn. Meine Tochter so leiden zu sehen, macht mich schier wahnsinnig.

Sachte nimmt Theo mich in den Arm und streichelt mir beruhigend über den Rücken. "Wir kriegen das schon wieder hin. Wenn wir zurück sind will Miguel mit uns sprechen, das heißt er hat neue Informationen für uns und dann helfen wir ihr."

Zuversichtlich sieht Theo mir tief in die Augen und wartet stumm auf eine Bestätigung. Langsam nicke ich, richte mich auf und drehe mich zum Wagen um. Theo greift an mir vorbei und hält mir Gentleman like die Tür auf.

Erschöpft lasse ich mich auf das kalte Leder fallen und werfe einen besorgten Blick, durch den Rückspiegel, auf Sofia. Sie guckt traurig aus dem Fenster und drückt ihr Lieblingskuscheltier fest an die Brust.

Theo steigt ebenfalls ein, startet den Wagen und fährt uns nach Hause. "Danke das du uns hilfst.", bedanke ich mich bei Theo und bin unheimlich dankbar das er mich so bedingungslos unterstützt. Ashley hat mir zwar auch immer unterstützt, aber sie muss sich jetzt selbst um ihre Tochter kümmern.

"Selbstverständlich."


"Hey Miguel, wollen sie was trinken?", frage ich den große gewachsenen Spanier als ich die Treppe runter komme und das Babyfon auf den Wohnzimmertisch stelle. "Nein danke.", lehnt er ab, holt einen Laptop aus seiner Tasche und stellt ihn auf den Tisch.

Nickend gucke ich fragend zu Theo der ebenfalls den Kopf schüttelt und hole dann nur für mich ein Glas Wasser. Zurück im Wohnzimmer setzte ich mich an den großen Tisch und werfe einen Blick auf den geöffneten Computer.

Es zeigt den Anfang eines Videos, das nur drauf wartet abgespielt zu werden. "Wir hatten Glück, es zeigt direkt Sofia Sturz.", erklärt Miguel und drückt auf Play. Gespannt gucke ich auf den Laptop und beobachte wie Sofia mit einer der Erzieherinnen ins Bild kommt.

Sie reden kurz miteinander bis die Erzieherin verschwindet und Sofia auf das Klettergerüst geht. Ein paar andere Kinder spielen ebenfalls mit auf dem Klettergerüst und so fangen die Kinder an miteinander zu spielen.

Miguel beugt sich an mir vorbei und spielt das Video ein Stück vor. "Achten sie auf die Erzieherin die ins Bild kommt.", sagt Miguel ernst und zieht seinen Arm zurück. Das Video läuft weiter. Eine andere Erzieherin nähert sich dem Klettergerüst und scheint mit den Kindern zu sprechen.

Es ist die Erzieherin die mich damals bei Seite genommen hat und mir angemeckert hat das es für Sofia und die anderen Kinder nicht gut ist wenn Sofia so unregelmäßig in der Kita erscheint. Die anderen Kinder verlassen das Klettergerüst und Sofia ist eine der letzten die runter klettern will.

Irgendwas muss die Erzieherin gesagt haben, den Sofia hält mitten in der Bewegung inne und bekommt große Augen. So starren sich die beiden einen Moment lang an. Als Sofia sich wieder gefangen hat will sie weiter runter klettern, verfehlt aber die Stufe, ran schiert mit den Armen und versucht ihr Gleichgewischt wieder herzustellen.

Die Erzieherin steht nur daneben, greift nicht ein als Sofia endgültig das Gleichgewicht verliert und nach unten stürzt. Sie landet zwar auf ihren Beinen, doch ihr rechtes Bein gibt nach und sie fällt nach hinten auf den Kopf.

Ihr Bein steht unnatürlich ab und Sofia bewegt sich nicht. "Oh mein Gott.", hauche ich erschüttert und halte mir die Hand vor den Mund. "Warum hat sie sie nicht aufgefangen?", frage ich fassungslos und starre Theo und Miguel irritiert an.

"Sie wird bereites befragt.", antwortet Miguel geschäftsmäßigt, schnappt sich seinen Laptop und verstaut ihn wieder in seiner Tasche. Verwirrt stehe ich auf und gucke Theo auffordernd an. "Bis heute Abend sollten wir Antworten haben.", erwidert Theo und legt einen Arm um meine Schulter.

Kurz genieße ich seine Wärme und lehne mich instinktiv gegen seine Brust. "Ich will mit ihr sprechen.", sage ich ernst und drücke mich von Theos Brust weg. Theo fährt sich mit der linken Hand über den Mund und sieht nicht wirklich begeistert von der Idee aus.

Aber diese Frau ist dafür verantwortlich das meine Tochter ein gebrochenes Bein hat und kein freudiges Lächeln mehr im Gesicht trägt. Ich will ihr ins Gesicht sehen, wenn sie mir sagt warum sie das getan hat und nicht eingegriffen hat.

"Das ist keine gute Idee. Lass mich das regeln.", antwortet Theo einfühlsam und versucht mich umzustimmen. Kopfschüttelnd gehe ich an den beiden vorbei, greife nach meiner Jacke und schnappe mir meinen Haustürschlüssel.

"Mia bitte.", versucht Theo es nochmal und folgt mir aus dem Haus. "Nein Theo, diese Frau hat mein Kind absichtlich sich verletzten lassen und ich will wissen wieso.", schnauzte ich ihn an schärfer an als ich überhaupt will.

Das ganze wühlt mich so auf, das es schwer ist einen klaren Gedanken zu fassen. "Und wer passt auf Sofia auf?", hakt Theo nach und versucht mich so zum hier bleiben zu überreden. Stirnrunzelnd drehe ich mich zu ihm um und hätte fast nachgegeben.

"Miguel könnten sie bitte hier bei Sofia bleiben?", frage ich Miguel höflich und gucke über Theos Schulter zu Miguel. "Natürlich.", antwortet er mir nickend und verschwindet wieder im Haus. Auffordernd verschränke ich die Arme vor der Brust und warte drauf das Theo nachgibt.

Na das kann was werden.


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Eure Leni<3

Todo o nada 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt