Epilog

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Mia

ein halbes Jahr später
"Sie haben das letzte mal erzählt, das sie Nachts nicht mehr wach werden. Ist das immer noch so?", fragt Bianca professionell und guckt mich forschend an. "Ja.", antworte ich kurz angebunden und falte meine Hände im Schoß zusammen.

Nickend schreibt sich Bianca ein paar Notizen in ihr Heft und richtet dann ihre Aufmerksamkeit wieder auf mich. "Was denken sie warum das so ist? Was hat sich verändert?", hakt Bianca einfühlsam nach.

Stirnrunzelnd lehne ich mich nach hinten und gehe die letzten zwei Wochen in meinem Kopf durch. Viel hat sich nicht verändert. Wir haben einen geregelten Tagesablauf, der fast jeden Tag gleich aussieht und nicht wirklich spannend ist.

Zusammen Frühstücken, danach Sofia in die Kita bringen und nachdem Theo auf Arbeit war und ich bei der Physiotherapie, holen wir sie wieder ab. Den Abend verbringen wir entweder zu dritt oder mit Ashely und Pablo.

"Keine Ahnung, es ist alles wie immer.", antworte ich nach langem Überlegen auf Biancas Frage. Mir fällt nichts ein, was anders sein könnte. "Schlafen sie noch getrennt?", fragt Bianca vorsichtig. Ruckartig wandert mein Kopf nach oben.

Die Frage ich gerechtfertigt. Ich meine vor London haben wir zusammen geschlafen und nach London hat sich alles verändert. "Nein." Seit kurzer Zeit schlafen wir wirklich wieder in einem Bett. Wir nähern uns wieder an.

"Denken sie bitte an die erste Nacht in der sie zusammen geschlafen haben und an die davor. Würde das zusammen passen?", bitte mich Bianca nachdenklich. Vor zwei Wochen bin ich auf der Couch eingeschlafen und Theo hat mich hoch in mein Bett getragen.

Danach bin ich kurz wach geworden und wollte das er bei mir bleibt. In den folgenden Nächte haben wir das einfach nicht geändert. Und tatsächlich hatte ich in der letzten Nacht ohne Theo meinen letzten Albtraum aus dem ich schweißgebadet aufgewacht bin.

"Ja, ich glaube schon.", erwidere ich gedankenverloren. "Das ist mal ein schöner Abschluss für heute.", sagt Bianca liebevoll und erhebt sich von ihrem Sessel. "Nächste Woche wieder?", hakt sie obligatorisch nach und legt ihr Heft bei Seite.

Ich erhebe mich ebenfalls, ziehe meine Schuhe an und nicke ihr zustimmend zu. "Ja, ich werde da sein." "Schön, wenn was ist, können sie jederzeit anrufen oder vorbeikommen.", erinnert sie mich und begleitet mich zur Tür.

Jedes mal sagt sie das bevor sich unsere Wege für diese Woche wieder trennen. Ich verlasse ihr Büro und schließe die Tür hinter mir. Zufrieden mit unsere heutigen Sitzungen, gehe ich den kleine Flur runter und komme schließlich im Empfangsbereich an.

Normalerweise wartet Miguel auf mich und fährt mich dann zurück zum Anwesen, doch heute ist keiner zu sehen. Schulterzuckend verlasse ich die Praxis von Dr. Perez und trete an die frische Luft nach draußen.

Sofort nehme ich die Bodyguards in der Nähe war und atme einmal tief durch. Ich sauge die Umgebung in mich auf und entdecke Theo auf der gegenüberliegenden Seite an seinem Sportwagen lehnen.

Mit einem leichten lächeln gehe ich über die Straße und schlendere auf Theo zu. "Hey mi Joya.", begrüßt Theo mich und zieht mich in eine innige Umarmung. Er gibt mir einen Kuss auf den Scheitel und streicht meine Haare zurecht.

"Hey, ich dachte du hast ein Termin außerhalb?", begrüße ich ihn kurz und lege meinen Kopf schief. Wir haben erst heute früh darüber gesprochen und er meinte er kommt erst heute Abend wieder. "Hab ihn abgesagt."

Todo o nada 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt