Kapitel 11 - Prinzipen über Board werfen

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Mia

"Ma'am?", spricht mich ein breit gebauter Gorilla von Theo an und guckt mich fragend an. Ich habe gerade den Aufzug in der Tiefgarage verlassen und steure die Autokolone an. "Ja?" Genervt drehe ich mich zu ihm um und hoffe das er mich jetzt nicht lange aufhalten will.

"Wo wollen sie hin?", fragt er mich geschäftsmäßig und verschränke die Arme hinter dem Oberkörper. "Meine Tochter abholen oder haben sie ein Problem damit?", zische ich aufgebracht und bekomme gleich ein schlechtes Gewissen, weil er ja nicht für meine schlechte Laune kann.

Nickend geht er an mir vorbei und spricht, für mich, was undeutliches in sein Mikro. Kopfschüttelnd gehe ich ihm hinterher und steige dankend ein, als er mir zuvorkommend die Tür auf hält.

Tief durchatmend lehne ich mich zurück und suche meine Handy in meiner Handtasche. "Shit.", murmle ich genervt und stelle meine Handtasche ein bisschen zu aggressiv neben mich auf den Sitz. Ich habe mein Handy im Büro vergessen.

"Kann ich mir mal bitte ihr Handy leihen?", hake ich bei dem breiten Gorilla auf dem Beifahrersitz nach und werfe ihm einen fragenden Blick zu. Ohne was zu erwidern, reicht er mir ein kleines schwarzes Handy und konzentriert sich dann wieder auf seine Umgebung.

Schnell wähle ich Ash Nummer und halte mir das fast Klappartige Handy ans Ohr. "Wer ist da?", geht Ash, nach ein paar mal klingen, dran und hört sich gar nicht gut gelaunt an. "Ich bin's Mia, stör ich gerade?"

"Nein nein, du doch nicht. Von wessen Handy rufst du an?" Sofort ändert sich ihre Tonlage und ich bilde mir ein sie durch das Telefon strahlen zu hören. "Hat mir einer von Theos Männer geliehen. Habe meins im Büro vergessen.", teile ich ihr mit und komme gleich zur Sache weswegen ich anrufe.

"Hör mal, was hast du heute vor? Können Sofia und ich vorbeikommen?"

"Klar, ihr könnt immer kommen. Ist alles in Ordnung? Du klingt irgendwie angesäuert."

"Ja, weil Theo ein Idiot ist, aber ich erzähle dir alles später."

Kurz verabschieden wir uns noch und ich reiche dem Gorilla sein Steinzeit Handy zurück. Gleich drauf kommen wir auch schon bei der Kita an und ich hole meine Tochter ab.

Ashley

"War das Mia?", hakt Pablo nach, guckt mich neugierig an und stellt währenddessen einen Topf auf den Herd. "Ja, sie und Sofia kommen vorbei.", antworte ich stirnrunzelnd und überlege was Theo jetzt schon wieder gemacht haben könnte, das sie mitten am Tag vorbei kommt.

"Willst du lieber Reis oder Nudeln?", reißt mich Pablo aus meinen Gedanken und hält mir die Reis Packung und Nudel Packung vor die Nase. "Beides.", entgegne ich ihm entschlossen. Grinsend schüttelt er den Kopf, will sich gerade wieder umdrehen, als ich es mit meiner Neugier nicht mehr aushalte.

"Was hat Theo wieder verbockt?"

Überrascht hält er einen Moment inne und guckt mich dann fragend an. "Ich weiß es nicht. Wir haben heute noch nicht miteinander gesprochen.", erklärt er mir, umrundet den Kücheninsel und stellt sich vor mich.

"Warum?", fragt Pablo ernst. "Ich weiß auch noch nicht.", sage ich schulterzuckend und küsse Pablo auf den Mund. Sofort will er den Kuss vertiefen, doch ich schiebe ihn ein Stück zurück. "So gerne ich das jetzt machen würde, aber ich habe Hunger.", grinse ich schelmisch und springe vom Barhocker.

Lachend geht Pablo wieder zum Herd und kümmert sich um das Mittagessen. Keine zwei Minuten später klingelt es auch schon an der Tür und Mia und Sofia kommen herein spaziert. "Onkel Pablo.", kreischt Sofia erfreut, nachdem sie mich begrüßt hat und rennt auf Pablo zu.

"Na du kleines Mittagskind, hast du Hunger?", fragt Pablo lächelnd und dreht sich mit ihr in der Luft. Während die zwei in der Küche verschwinden, richte ich meine Aufmerksamkeit auf Mia und ziehe fragend eine Augenbraue hoch.

"Lange Geschichte, ich hoffe du hast Neven."


"Ich bin erstaunt wie er es immer wieder schafft sich selbst ins aus zu schießen."

Mia und ich haben uns in Wohnzimmer gesetzt und gleich drauf hat sie mir auch schon alles erzählt. Pablo und Sofia haben in der Küche gekocht und haben das Mittagessen vorbereitet.

"Ich bin noch noch nicht mal sich ob ich überhaupt so böse auf ihn sein kann? Er macht ja nur seinen Job", hadert Mia mit sich selbst und schließt gequält ihre Augen. "Na klar kannst du das. Sie ist unschuldig.", ermutige ich sie und hieve mich von der Couch.

"Ach ich weiß doch auch nicht."

Mia erhebt sich ebenfalls, reibt sich über die Stirn und geht dann gemeinsam mit mir in den offenen Küchenbereich. "Mami guckt mal was wir gemacht haben." Sofia zeigt Mia stolz Reis in einer nicht erkennbare Form und strahlt begeistert.

Pablo kommt auf mich zu und nimmt mich in den Arm. "Muss ich Theos Beerdigung Plan?", fragt Pablo schmunzelnd und drückt mir einen Kuss auf den Scheitel. "Das ist noch nicht entschieden.", antworte ich ihm gedankenverloren und betrachte Mia und Sofia.

Die beiden sitzen schon am Tisch und unterhalten sich über den Klumpen Reis auf Sofias Teller. "Mach dir nicht so viele Gedanken. Die zwei kriegen das schon wieder hin. Theo schafft das schon.", muntert mich Pablo auf, führt mich zum Tisch und zieht mir einen Stuhl zurück.

Schwerfällig lasse ich mich drauf fallen und lehne mich entspannt nach hinten. Pablo fängt an jedem was drauf zu machen als sein Handy klingt. Entschuldigend nimmt er den Anruf entgegen und entfernt sich ein Stück von uns.   

Pablo

"Si?", nehme ich den Anruf meines Bosses und gleichzeitig besten Freundes an und bin gespannt um was es gleich gehen wird. "Da Mia mich komplett ignoriert, sag ihr das Sola in Sicherheit ist und ihren Job behalten kann."

Schmunzelnd werfe ich einen Blick über meine Schulter und bin genauso fasziniert, wie das erste mal als er seine Prinzipen für Mia über Board geworfen hat. Wie ein Mensch es schafft eine so stark zu verändern und das nur aus Zuneigung.

"Mach ich."

Kurz wird es Still in der Leitung und ich befürchte schon das er einfach aufgelegt hat als ich ihn tief durchatmen höre. "Wir fliegen nach Athen. Triff alle Maßnahmen." Sofort setze ich ein ernstes  Gesicht auf und bin auch erleichtert das Theo dem ganzen zugestimmt.

Wenn wir danach in einen Krieg geraten, kann ich immer noch sagen: Ich hätte alles probiert...


Im nächstes Kapitel geht das Crossover los. Den ersten Teil könnt ihr ab heute bei Her Life im Epilog lesen und hier wird das nächste Kapitel am 02.02. kommen.
Lasst gerne ein Kommentar und ein Sternchen da.
Eure Leni<3

Todo o nada 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt