Kapitel 26 - Feinde von innen

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Theo

"Hermano? Was gibt's?"

Diego kommt in mein Büro geschlendert und schließt hinter sich die Tür. Er setzt sich neben Pablo und wirft Miguel, der am Fenster steht, einen kurzen Blick zu. "Ist irgendjemand gestorben? Ihr seht alle echt beschissen aus.", sagt Diego belustigt.

Tief durchatmend greife ich unter den Tisch, hole den, auf Eis gelegten, Kopf hervor und lege ihn auf den Tisch. "Was hat der arme Kerl getan, das du ihm den Kopf abhackst?", hakt Diego belustigt nach und scheint den ernst der Lage noch nicht erkannt zu haben.

"Er hat mich hintergangen, angelogen und bestohlen.", erkläre ich knurrend, gebe Miguel ein Zeichen und lehne mich nach hinten. Miguel schnappt sich den Kopf und übergibt ihn an einen der Männer die vor meinem Büro gewartet haben.

"Okay gut, dumm gelaufen für ihn, aber deswegen hast du mich nicht her bestellt. Also Spuks aus.", verlangt Diego ernst und scheint endlich in den Geschäfts Modus geschalten zu haben. "Du wirst seinen Job übernehmen und rausfinden wer noch an der ganzen Sache beteiligt ist."

Schweigend betrachtet er mich einen Moment und nickt dann verstehend. "Verstanden, was war sein Job?", hakt Diego professionell nach. "Finanzleiter bei LCC.", antworte ich kurz angebunden und lege seine neue Zugangskarte auf den Tisch.

Er greift danach und steckt sie sich ein. "Arbeite mit Pablo zusammen.", weise ich ihn noch an und deute ihm an das er entlassen ist. "Si claro, ich mache mich sofort ans Werke.", verabschiedet sich Diego und rauscht aus meinem Büro.

"Denkst du das wird klappen?", fragt Pablo unsicher nach, fährt sich mit der linken Hand über den Hand und steht von seinem Stuhl auf. Auch ich erhebe mich und steuere gemeinsam mit Pablo und Miguel den Flur an.

"Du wirst es heraus finden.", lasse ich Pablo um unklaren, aber auch nur weil ich es selbst nicht weiß. Diego ist immer für eine Überraschung gut. Im Flur angekommen trennen sich unsere Weg und ich verlasse mein Anwesen.

Es sind zwei Wochen seit der Hochzeit vergangen, Pablo ist frisch aus den Flitterwochen wieder da und bei Mia und mir hat sich eine gewisse Routine ein gefunden. Der der als erstes Feierabend hat, holt Sofia aus der Kita ab und bringt sie nach Hause.

Manchmal fängt Mia schon an zu kochen oder ich bestelle beim Lieferservice für uns drei. Nachdem ich das einmal versucht habe mit den kochen und Mias Küche dabei fast abgefackelt habe, haben wir uns geeinigt das es so besser ist.

Draußen auf den Hof angekommen, hole ich meine Autoschlüssel heraus, entriegeln meinen Wagen und setzte mich hinter das Steuer. Gerade als ich mein Grundstück verlassen haben, klingelt mein Handy und meine Assistentin Natascha ruft an.

Seufzend nehme ich den Anruf an und weiß jetzt schon das es nichts gutes zu bedeuten hat. Sie ruft mich nur an wenn es wirklich dringend ist. "Was ist los?", frage ich ohne umschweife und gehe automatisch mehr aufs Gas.

"Sofia hatte einen Unfall im Kindergarten. Vermutlich hat sie sich das rechte Bein gebrochen. Miss Clark ist schon auf den Weg in die Kita. Ich habe ihre restlichen Termine für heute bereits abgesagt.", gibt Natascha mir eine schnell Zusammenfassung der Situation.

Ohne groß nachzudenken, gehe ich auf die Bremse und wende den Wagen. Die Kita liegt in die gegengesetzte Richtung von LCC. Natascha weiß zum Glück wie ich ticke und erledigt deshalb ihre Arbeit hervorragend, sonst wäre sie schon lange nicht mehr meine Assistentin.

"Mein Bruder soll sich im Notfall um alles kümmern.", weiße ich sie noch schnell an bevor ich auflege und zu Kita rase. Unterdessen wähle ich Miguels Nummer und warte ungeduldig bis er ran geh. "Ich weiß schon bescheid. Jose ist schon Vorort. Ich kümmere mich um den Rest."

Auch ohne das ich meine Frage beziehungsweise eine Befehl geben muss, weiß Miguel genau was er zu tun hat. Eine der Vorteile wenn man mit Leuten zusammenarbeitet, den man vertraut und die einen gut einschätzen können.

Also lege ich wieder auf, ohne auch nur ein Wort gesagt zu haben. Zehn Minuten später bin ich auch schon da und verlasse zügig meinen Wagen. Zielstrebig steure ich die Krankenstation der Kita an und weiß ohne zu fragen wo Sofia liegt.

Zwei meiner Männer stehen vor einer Tür und zeigen mir damit an wo Sofia sich befindet. Sie nicken mir respektvoll zu und öffnen mir die Tür zu ihrem Zimmer. "Sie sollten auf jeden Fall ins Krankenhaus zum Röntgen.", höre ich Joses Stimme als ich das Zimmer betrete.

"Okay, danke.", antworte Mia zittrig und hält in ihren Hand, Sofias kleine Händchen. Jose verabschiedet sich und will den Raum verlassen, als er meine Ankunft bemerkt. Mit einer Handbewegung mache ich ihm klar das er einfach nur verschwinden soll.

"Hey.", sagt Mia leise und setzte ein trauriges lächeln auf. "Alles wird wieder gut.", verspreche ich ihr sofort und nehme sie in den Arm. Sofort krallt sie sich an meinem Hemd fest und fängt bitterlich an zu schluchzen.

Beruhigend fahre ich ihr durch die Haare und halte sie eisern fest. "Wie konnte das nur passieren?", haucht Mia aufgelöst und versucht sich wieder zu sammeln. "Das finden wir raus. Miguel ist schon dabei sich die Aufnahmen anzusehen.", erkläre ich ihr leise und hoffe das sie das beruhigen wird.

Sie löst sich aus meiner Umarmung, holt ein Taschentuch aus ihrer Handtasche und versucht sich wieder in Ordnung zu bringen. "Was hat Jose gesagt?", hake ich vorsichtig nach. Ich muss wissen was mit Sofia ist, sie ist mittlerweile wie meine eigene Tochter geworden und es macht mich wahnsinnig zu wissen, das ich nicht da war um sie zu beschützen.

Aber wer erwartet schon das in einer Kita etwas passiert?

Tief Luft holend erzählt mir Mia das was Jose ihr gerade erklärt hat und setzt sich auf Sofias Bett. Sofia schläft wohl und scheint unsere Unterhaltung nicht mitzubekommen. "Dann lass uns fahren.", schlage ich vor und gebe mir einen schnellen Kuss auf den Scheitel.

Nickend nimmt sie ihrer Handtasche und beobachtet mich dabei, wie ich vorsichtig Sofia aus dem Bett hebe. Dicht läuft sie neben mir her, als wir im Flur sind und guckt immer wieder zu Sofia. Am Wagen angekommen, deute ich Mia an sich hinten rein zu setzten und reiche ihr dann Sofia.

Ich selbst setze mich hinter das Steuer und fahre zwar schnell, aber auch ruhig ins Krankenhaus. "Keine Sorge es wird alles wieder gut. Ich werde euch nicht von der Seite weichen."


Denkt ihr Diego gefällt seine neue Aufgabe?
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Eure Leni<3

Todo o nada 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt