Kapitel 10 - falscher Zeitpunkt

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Theo

"Was denkst du?", fragt mich Miguel geschäftsmäßig und lässt sich von meiner Drohung, vorhin, nichts anmerken. Das schätze ich so an ihm. "Entweder ist sie verdammt gut im Lügen oder sie sagt die Wahrheit. Warten wir's ab.", antworte ich ihm und behalte Marie Sola genau im Auge.

Mir gefällt es gar nicht, das Mia so nah an sie ran gegangen ist, so hat sie keine Kontrolle. Ich muss auf jeden Fall mit ihr Üben, wenn sie in Zukunft sowas unbedingt nochmal machen will.

"Nein wird er nicht.", antworte Mia auf Solas Feststellung und lenkt ihre Aufmerksamkeit wieder auf sich. "Das ist sein Job.", murmelt Sola bedrückt. "Aber du bist unschuldig und es gibt eine logische Erklärung dafür, also ist alles in Ordnung.", spricht Mia ihr Mut zu.

"Was machts du wenn sie wirklich unschuldig ist?", hakt Miguel nach und dreht sich interessiert zu mir um. Kurz werfe ich einen Blick auf Miguel und konzentriere mich wieder auf Mia. Miguel weiß was passiert wird und trotzdem kann ich seine Frage verstehen.

Mia beutetet sie etwas und ich weiß nicht ob sie mir das verzeihen wird, wenn ich sie verschwinden lasse, vor allem wenn sie unschuldig ist. "Sir?", spricht mich die junge Dame, die hinter uns am Computer sitzt, an und dreht sich zu uns um.

"Was?", sage ich monoton und drehe mich nicht zu ihr um. "Die Auswertung von Solas Handy ist abgeschlossen.", antwortet sie neutral und reicht Miguel, der sich zu ihr umgedreht hat, eine dunkelbraune Akte.

Stumm öffnet er die Akte und liest sie sich durch. "Sie hat Recht. Es gibt Drohnachrichten und kurz darf erfolgte die erste Überweisung auf das Schweizer Konto.", teilt mir Miguel mit und atmet tief durch.

Na wenn das jetzt mal nicht kompliziert wird.

"Mitkommen.", weiße ich Miguel an und verlasse schnurstracks den Raum. Schweigend folgt Miguel mir und geht mit mir gemeinsam in den Verhörraum. Erschrocken gucke mich beide Frauen an als ich auf einmal die Tür öffne und mich neben den Tisch stelle. Miguel bleibt währenddessen an der Tür stehen und behält alles im Auge.

"Warum haben sie nichts gesagt?", frage ich Sola streng und fixiere sie mit meinem Blick. Schluckend guckt sie zwischen Mia und mir hin und her und sagt schließlich leise. "Wer würde mir schon glauben."

"Ich hätte dir geglaubt.", mischt sich Mia ein und guckt sie beruhigend an. "Mia.", spreche ich die hübscheste Frau in meinem Leben an und deute ihr an mit nach draußen zu kommen. Zögerlich geht sie auch mit raus und guckt mich fragend an.

"Die Auswertung ihres Handys hat ergeben das sie Recht hat. Sie wird wirklich bedroht.", teile ich Mia mit, die darauf gleich erleichtert durch atmet. "Wir müssen ihr helfen.", spricht Mia zuversichtlich und ich sehe es förmlich schon in ihrem Kopf rattern.

Ich verstehe es nicht wie sie immer so gutherzig zu jedem sein kann. Sola hat mich hintergangen und da werde ich ihr sicherlich nicht helfen, ich habe einen Ruf zu verlieren. "Das einzige was ich machen werde diesen Bastard zu töten, weil er sich versucht hat sich mit mir anzulegen."

Erneut weiten sich Mias Augen, schüttelt ihren Kopf und setzt an, das nächste zu sagen. "Marie braucht bis dahin unsere Hilfe. Ihr Leben steht auf dem Spiel." "Mia diese Welt funktioniert anders. Eigentlich müsste sie auch verschwinden, aber ich feure sie nur."

"Das kannst du nicht machen.", protestiert Mia sofort und guckt mich böse an. "Das ist doch quatsch. Mich hast du damals auch nicht gefeuert oder schlimmeres als ich diese komische Akte gestohlen habe.", argumentiert sie aufgebracht und gestikuliert wild mit ihren kleinen zarten Händen.

Schmunzelnd betrachte ich sie bis sie sich beruhigt hat und versuche mein lächeln zu unterdrücken. Es ist süß wie sich aufregt und mit ihrer kleinen Körpergröße bedrohlich wirken will. "Warum schmunzelst du jetzt?", fragt sie misstrauisch und kneift die Augen zusammen.

"Ich finde es gut wie du dich für andere einsetzt, aber meine Entscheidung steht.", sage ich beruhigend und setze wieder ein ernsten Gesichtsausdruck auf. "Deine Entscheidung ist falsch.", sagt sie emotionslos, dreht sich um und verschwindet den Gang entlang.

Fassungslos gucke ich ihr hinterher bis ich realisiere das sie mich wie ein Hund im Regen zurück gelassen hat. Schnell gehe ich ihr hinterher und erwische sie noch bevor die Aufzugtüren sich schließen. "Was hast du vor?"

"Meine Kündigung schreiben.", antwortet sie mir knapp und richtet ihren Blick stur gerade aus. Das ist doch nicht ihr ernst? "Das wirst du nicht", knurre ich angesäuert und stelle mich direkt vor sie. "Du spielst jetzt nicht die Märtyrerin!"

Endlich guckt sie mir in die Augen und sagt wütend. "Sie ist meine Freundin und ich werde nicht zulassen das du ihr Leben aufs Spiel setzt. Außerdem kann man mit dir nicht vernünftig reden also greife ich, wie du, auf drastische Mittel zurück."

Bis die Aufzugtüren sich öffnen starren wir uns gegenseitig in Grund und Boden und bin überrascht das sie so standhaft bleiben kann. Sie drängelt sich an mir vorbei und steuert zielstrebig ihr Büro an.

Kurz schließe ich meine Augen und gehe ihr dann hinterher. Hinter uns schließe ich Mias Bürotür und verschränke die Arme vor der Brust. "Was erwartest du von mir?", hake ich nach und gucke Mia interessiert an.

Jetzt bin ich gespannt.

"Das sie ihren Job behält und du für ihre Sicherheit sorgst.", antwortet Mia mir prompt und packt ihre Tasche nebenbei. "Das ist viel für ein Person die mich hintergangen hat.", erwidere ich gelangweilt und hoffe sie hat bessere Argumente.

"Ich habe dir auch nicht alles von Anfang an erzählt und trotzdem sorgst du für meine Sicherheit und hast mir diesen Job verschafft. Was macht mich also so anders als die anderen Frau auf dieser Welt?", fragt sie mich neugierig, unterbricht ihr gepacke und guckt mich endlich an, während wir miteinander sprechen.

Ich will gerade den Mund auf machen um zu antworten, doch es kommt nichts raus. Oder besser gesagt, kann ich ihr das jetzt nicht sagen. Es wäre der falsche Zeitpunkt, außerdem will ich sie nicht unter Druck setzen.

"Verstehe.", murmelt sie verletzt, schultert ihre Tasche und verlässt ihr Büro wieder. Nur widerwillig gehe ich ihr nicht hinterher und beobachte sie, wie sie in den Fahrstuhle steigt und dann aus meinem Blickfeld verschwindet.

Wenn ich das mal nicht gründlich in den Sand gesetzt habe...


Was denkt ihr, wollte Theo sagen?
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Eure Leni<3

Todo o nada 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt