Kapitel 9 - Verrat?

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Mia

Nach dem Kaffee trinken, ist die Familie Lorca wieder gefahren und wir drei haben einen Spiele Nachmittag gemacht. Wie eine normale Familie haben wir Zeit zusammen verbracht und völlig alltägliche Dinge gemacht.

Jetzt ist eine Woche später und Miguel hat mich in sein Büro bestellt. Keine Ahnung was er von mir will, aber ich werde es ja gleich heraus finden. Leise klopfe ich an und warte auf drauf das er mich hinein bittet.

Sekunden später bittet er mich rein und begrüßt mich höflich. Ich setze mich vor seinen Schreibtisch und begrüße ihn ebenfalls. "Es geht um ihre Assistentin Miss Sola.", fängt Miguel gleich an und redet nicht um den heißen Brei.

Skeptisch nicke ich und warte ab was er zu sagen hat. "Mehrere übereinstimmende Quellen berichten das Miss Sola immer wieder kleinere Geldsummen vom Event Budget abgezweigt hat und auf ein Konto in der Schweiz traversiert hat. Sie wird bereits abgeholt."

Fassungslos starre ich Miguel an und schüttle sofort meinen Kopf. Das passt nicht zusammen, Marie würde nie sowas machen, außerdem wäre mir das doch aufgefallen oder nicht. Das ergibt keinen Sinn. Was hätte sie für einen Grund?

"Das kann nicht sein, Marie würde sowas nicht machen. Sie ist eine gute Seele.", widerspreche ich Miguel und erhebe mich kopfschüttelnd vom Stuhl. "Die Beweise sprechen gegen sie. Miss Sola wird gleich befragt, dann haben wir Klarheit.", teilt Miguel mir mit und erhebt sich ebenfalls von seinem Stuhl.

"Was soll das heißen?", hake ich verwirrt nach, stemme die Hände in die Hüften und lege meine Kopf leicht schief. "Wir brauchen eine klare Antwort, es sind noch ein paar Fragen offen. Wollen sie dabei sein?", fragt er mich professionell und steuert die Tür an.

Nickend folge ich ihm und gehe mit ihm gemeinsam zum Fahrstuhl. "Das muss ein Irrtum sein.", spreche ich leise zu mir selbst und betrete mit Miguel den Aufzug. "Das finden wir gleich heraus.", antwortet Miguel mir monoton und zieht seine Karte durch das Lesegerät.

Langsam setze sich der Fahrstuhl in Bewegung und fährt runter in den Keller. Unten angekommen, bekomme ich Gänsehaut. Alles ist dunkel und schreit nur förmlich nach Mafia. Unsicher laufe ich Miguel hinterher, der zielstrebig durch die kalten Flur geht.

Miguel hält mir eine Tür auf und wartet bis ich eingetreten bin. Ein großer, breiter Mann im Anzug steht in der Ecke und eine kleine junge Frau tippt auf einen Computer, gegenüber von der Glasscheibe, rum.

Hinter mir schließt Miguel die Tür wieder und deutet auf die Glasscheibe. Kurz drauf sehe ich wie zwei Männer Marie in die Raum begleiten und sie auf den Stuhl zwingen. Danach stellen sie sich in die Ecken hinter ihr und ein weitere Mann betritt den Raum.

In der Hand hat er eine braune Akte und legt diese vor sich auf den Tisch, nachdem er sich Marie gegenüber gesetzt hat. "Wissen sie warum sie hier sind?", fragt der Mann streng und verschränkt die Hände ineinander.

"Ja.", haucht sie leise und versucht ihre Tränen zurück zu halten. "Miguel, sie hat Angst.", sage ich mitfühlend und gucke den großen Spanier bittend an. "Wir brauchen erst antworten.", erwidert er starre und beobachtet Marie genauestens.

"Für wen arbeiten sie?", fragt der Mann weiter kühl und wartet angespannt auf eine Antwort. "Für niemanden.", antworte sie zögerlich und schluckt heftig. "Denken sie ernsthaft das ich ihnen das abkaufe?", erwidere der Mann wütend und schlägt heftig auf den Tisch.

Nicht nur Marie zuckt zusammen, sondern auch ich, hinter der Glasscheibe, erschrecke mich. Nervös fange ich an mit dem Fuß zu wippen und bemerkte das Marie ihre Tränen nicht mehr zurück halten kann.

"Das ist nicht richtig.", murmle ich leise und steure die Tür an. Zielstrebig öffne ich die Tür, verlasse den Raum und betrete den anderen in dem Marie sitzt. Aufgelöst guckt sie mich an, knetet ihre Hände nervös und rutscht unruhig auf ihrem Stuhl, hin und her.

Verwirrt steht der Mann im Anzug auf und kommt einen Schritt auf mich zu. Sekunden später merke ich wie Miguel hinter mir steht. "Ich rede mit ihr.", beschließe ich entschlossen und werfe Miguel einen Blick über die Schulter zu.

"Lassen sie uns bitte alleine.", hänge ich noch an, doch keiner bewegt sich. Gerade als ich erneut etwas sagen wollte, ertönt eine andere autoritäre, tiefe Stimme und lässt mich den Rücken durchstrecken.

"Sie hat euch einen Befehl gegeben.", knurrt Theo bestimmend und spricht nach einer kurzen Pause weiter. "Sie ist genauso eurer Boss und sollte ich nochmal hören das ihr ihren Befehlen nicht nachkommt, verpasse ich euch eine Kugel."

Sprachlos drehe ich mich zu Theo um, der nur die Männer böse an starrt. Sofort verlassen alle Männer den Raum und auch Miguel tritt bei Seite. Theo kommt auf mich zu und wirft nun auch einen Blick auf Marie.

"Solltest du ihr in irgendeiner Weise schaden zufügen, bist du tot.", warnt er Marie vor, schließt hinter sich die Tür und lässt uns dann alleine. Langsam gehe ich auf den Tisch zu und setze mich ihr gegenüber hin.

Einen Moment schweigen wir uns an bis Marie die Stille unterbricht. "Es tut mir leid.", haucht sie traurig und wischt sich ihrer Tränen weg. "Bitte sage mir was los ist.", flehe ich sie an und kann nicht glauben das sie sowas machen würde.

"Ich kann nicht."

"Warum? Bedroht dich jemand?"

Schlunzend versteckt sie ihr Gesicht in den Händen und fängt bitterlich an zu weinen. Augenblicklich erhebe ich mich, gehe um den Tisch und schließe sie in meine Arme. "Shh. Alles wird gut, wir finden eine Lösung.", versuche ich sie zu beruhigen.

"Aber du musst mir sagen was los ist. Sonst kann ich dir nicht helfen.", sage ich mitfühlend und reiche ihr ein Taschentuch. Dankend nimmt sie es an, trocknet ihre Augen und knüllt es in ihren Händen zusammen.

"Ich weiß es nicht.", sagt sie leise und traut sich kaum mir in die Augen zu sehen. "Was weißt du nicht? Marie bitte, ich weiß das du das nicht alleine gemacht hast. Irgendjemand zwingt dich. Rede mit mir!", spreche ich nun energischer und nehme ihre Hände in meine.

Zuversichtlich drücke ich ihre Hände und streiche mit meinem Daumen über ihren Handrücken. "Er wird mich umbringen.", flüstert sie und richtet ihren Blick auf die Glasscheibe. Auch ich gucke zur Glasscheibe und kann mir denken das Theo dahinter steht.


Denkt ihr Marie wird bedroht oder ist sie nur eine gute Schauspielerin?
Lasst gerne ein Kommentar und ein Sternchen da.
Eure Leni<3

Todo o nada 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt