*Paula POV*
Ich war nun schon seit einer Weile dabei die Pferdeäpfel vom Reitplatz aufzusammeln, da Michael nachher noch eine Gruppenstunde geben würde und wir gestern nach der letzten Gruppe nicht mehr zum Aufräumen gekommen waren.
Gerade war ich dabei die letzte Schaufel in die Schubkarre zu kippen und als ich aufsah um meine Schaufel wegzustellen entdeckte ich Noah, der gerade auf mich zu lief und am Rand des Reitplatzes stehen blieb.
„Hey" lächelte er und ich lächelte und erweiterte während ich meine Schubkarre in seine Richtung schob und schließlich vor ihm stehen blieb.
„Ist Dads Führung endlich rum?" fragte ich grinsend und Noah lachte.
„Ja. Es war sehr interessant aber ich gebe zu es waren echt viele Eindrücke in kurzer Zeit." erwidertet er und ich nickte.
Eine Weile schwiegen wir, ehe ich wieder das Wort ergriff.„Hey, Ähm tut mir leid, ich wollte dich vorhin nicht anpampen. Ich hab mich über Flora geärgert. Sorry." Ich sah ihn entschuldigend an und er winkte lächelnd ab.
„Schon okay. Ich hab auch Geschwister. Ich weiß wie das ist" er zwinkerte mir zu und ich lachte.
„Also waren das zu viele Eindrücke oder möchtest du auch noch die wirklich wichtigen Orte auf dem Hof sehen, wie zum Beispiel den Misthaufen?" fragte ich grinsend und Noah lachte und nickte, während er die Schubkarre nahm und ich ihm mit der Schaufel folgte.
*Michael POV*
Ich hatte gerade meine Gruppenstunde beendet und lief vom Stall aus Richtung Haus, als Noah und Paula hinter dem Haus hervorkamen.
„Hey" lächelte ich und die beiden kamen fröhlich auf mich zu.
„Wo kommt ihr denn her?" fragte ich und konnte nicht vermeiden etwas neugierig zu klingen.„Ich hab Noah die Koppeln hinterm Haus gezeigt und den Einstieg in die Wege zum Ausreiten." erklärte ich und ich nickte.
„Habt ihr schon einen Ausritt gemacht?" fragte ich und Paula schüttelte den Kopf.
„Habt ihr nach dem Mittagessen Zeit? Ich wollte eh nochmal zum See um zu schauen ob der Weg für meine Stunde morgen überhaupt geeignet ist." schlug ich vor und Noah nickte sofort. „Das wäre cool."„Ich kann leider nicht. Ich muss heute wirklich dringend noch was für die uni machen und wenn wir heute Abend auf die Party wollen, sollte ich das davor erledigen." meinte Paula und ich nickte und sah zu Noah.
„Wollen wir trotzdem gehen?" fragte ich und er nickte. „Klar gerne".
Als Noah und ich schließlich am Nachmittag vom Hof ritten wünschte ich, Paula wäre doch mitgekommen.
Ich war einfach nicht gut darin mich mit fremden Menschen zu unterhalten. Paula war diesbezüglich so unkompliziert, sie konnte einfach mit jedem plaudern.„Seit wann wohnst du schon hier?" fragte Noah schließlich und ich sah ihn an. „Also hier offiziell wohnen erst seit etwas mehr als einem Jahr, aber ich helfe schon seit meiner Kindheit auf dem Hof. Paula und ich sind zusammen aufgewachsen und die Paynes sind meine zweite Familie." erzählte ich und Noah nickte und sah auf die Zügel in seiner Hand.
„Muss schön sein, hier Großwerden zu dürfen" merkte er an und ich nickte. Das war es wirklich.
„Und du?" fragte ich schließlich." Wo bist du aufgewachsen?"
Noah seufzte und lächelte. „Ich bin auf einer Farm in Montana großgeworden. Mein Bruder hat den Hof letztes Jahr übernommen, nachdem unsere Eltern sich getrennt haben." erklärte er und ich nickte.
„Naja und der Hof ist nicht groß genug für zwei Vollzeitkräfte und ich wollte einfach weg von dort. Und tja jetzt bin ich hier." fuhr er fort und ich sah, dass es ihm nicht so leicht fiel darüber zu reden, weswegen ich sofort versuchte das Thema zu wechseln.
Als ich später am Abend aus dem Stall kam und in mein Zimmer hinauflief sah ich, dass Paula noch Licht anhatte und ich war mir sicher, dass sie immernoch am Lernen war.
Ich lief dennoch zuerst in mein Zimmer, duschte und zog mich um, da ich doch recht stark nach Huftieren roch, ehe ich an ihre Tür klopfte.Auf ihr „Herein" hin öffnete ich vorsichtig die Türe, trat ein und schloss sie wieder hinter mir.
„Na?" fragte ich leise und Paula, die am Schreibtisch saß drehte sich um und lächelte mich an. „Hey. Wie spät ist es?" fragte sie und ich setzte mich lächelnd ihr gegenüber auf das Fußende ihres Bettes.„Gleich viertel nach neun" meinte ich und Paula vergrub den Kopf in den Händen. „Ohman wir wollten schon längst zur Party. Ich geh mich sofort umziehen." sagte sie hektisch und wollte gerade aufstehen, doch ich hielt sie zurück und zog sie zurück auf den Stuhl.
„Wir müssen da nicht hin. Ich seh doch, dass du fertig bist und ich habe ehrlich gesagt auch keine große Lust." meinte ich ruhig und sie lächelte.
„Aber ich wollte unbedingt, dass wir viel Zeit zusammen verbringen und was unternehmen solange ich hier bin." sagte Paula etwas traurig und ich lächelte.
„Das tun wir doch." meinte ich und sie lächelte.„Hast du Lust noch einen Film zu schauen?" fragte sie schließlich und ich sah sie überrascht an. „Nur wir beide?" fragte ich etwas irritiert und Paula lachte.
„Das war der Plan, ja." Als wir noch zusammen waren hatten wir das natürlich öfter gemacht, aber ich hatte den Eindruck das gehörte gerade nicht zu unserer Freundschaftsmission.
Paula sah mich noch immer fragend an und ich lächelte. „Gerne".
Wenig später lag ich auf Paulas Bett und suchte einen Film aus, während sie noch kurz duschen gegangen war.
Ich hatte mich gerade für einen Film entschieden, als sie aus dem Bad kam und sich schwungvoll neben mich auf ihr Bett fallen ließ.
Ich lachte und startete den Film, ehe ich mich in ihre Kissen kuschelte.Es war wirklich schön. Wir kuschelten nicht, es war nicht merkwürdig oder ungewohnt. Wir lagen einfach nur da, lachten über den Film und aßen Gummibärchen.
Als ich am nächsten Morgen aufwachte ging draußen gerade die Sonne auf. Ich drehte mich um und blickte direkt in Paulas Gesicht. Sie schlief immernoch tief und fest und ich stellte fest, dass wir wohl während der Films eingeschlafen sein mussten.
Ich lächelte bei dem Gedanken daran und stand schließlich leise vom Bett auf. Ich hatte gerade die Tür vorsichtig hinter mir geschlossen als Noah die Treppe herunter aus seinem Zimmer kam.
„Morgen" meinte er und sah mich skeptisch an. „Hey" erwiderte ich und lächelte etwas nervös.
„Ist das nicht Paula's Zimmer?" fragte er sichtlich verwirrt und ich nickte.
„Ähm ja. Sie... schläft noch" stammelte ich und Noah sah mich irritiert an.
Ich lächelte nochmal kurz und lief dann zügig in mein Zimmer.
Das war mir gerade irgendwie unangenehmer als es vermutlich sein sollte.
DU LIEST GERADE
Countryside //L.P. FF
FanfictionNew York. Wolkenkratzer, Werbetafeln und Millionen von Menschen, die jeden Tag ihrem Alltag nachgehen. Und mittendrin Liam, seine Frau Luise und ihre Tochter Paula. Das Leben in New York ist nicht gerade etwas ungewöhnliches für einen Weltstar wie...