*Paula POV*
Ich wusste nicht, wie lange ich dort am Ufer schon saß, Grashalme ausriss und in den See warf, sodass sich auf der Oberfläche kleine Wellen bildeten und einfach so vor mich hin starrte.
Ich wusste wirklich nicht, wie ich das mit Michael regeln könnte.
Aber so wie es jetzt war konnte es nicht bleiben.Ich hatte diesen Gedanken kaum zu Ende gedacht, als ich plötzlich etwas hinter mir hörte und als ich mich umdrehte entdeckte ich Michael, welcher gerade Reema neben Mika anband und mich kurz ansah und tief durchatmete, ehe er zu mir kam und mich ansah.
„Darf ich?" fragte er leise und ich nickte, woraufhin er sich neben mir niederließ.
Ich winkelte meine Beine an und schlang meine Arme darum während wir auf den See sahen.
Es war mir so unangenehm und die Stille war wirklich unerträglich.
Schließlich spürte ich seinen Blick auf mir und sah ihn an.
„Freust du dich aufs College?" fragte er schließlich und ich zuckte die Schultern und wandte meinen Blick wieder ab.
Ich hatte wirklich keine Lust auf smalltalk.Eine Weile herrschte wieder Stille, ehe ich ihn vorsichtig musterte.
Er wirkte so traurig wie schon lange nicht mehr und hatte die Stirn in Sorgenfalten gelegt.Doch schließlich entdeckte ich an seinem Hals einen dunklen, kleinen Fleck, der etwas unter dem Kragen seines Shirts hervor schien und bei genauerem hinsehen erkannte ich, dass es sich um einen Knutschfleck handelte.
Und das reichte mir um meinen Tränen freien Lauf zu lassen.
Michael sah mich erschrocken an und wollte mich in den Arm nehmen, doch ich schon ihn weg und versuchte mir meine Tränen weg zu wischen.
„Paula?" fragte er schließlich leise und als ich mich etwas beruhigt hatte nahm ich meine Hände vor dem Gesicht weg und sah zu Boden.
„Lässt sie dich wenigstens ran?" fragte ich schließlich leise und etwas schnippisch und Michael sah mich erschrocken an.
„Das ist nicht der Grund. Das weißt du." entgegnete er und ich nickte traurig.
„Die letzte Zeit. Wenn du einfach verschwunden warst oder „bei einem Kumpel". Du warst bei Emma stimmt's?" fragte ich schließlich und er nickte langsam und sah zu Boden.
„Du hättest vorher wenigstens mit mir Schluss machen können. Ich hatte keine Ahnung was wir sind. Ob zusammen oder getrennt oder was auch immer." ich war nun enttäuscht und wütend und meine Stimme bebte.
„Es tut mir leid" flüsterte er leise und ich nickte.
„Mir auch" erwiderte ich und wollte aufstehen.Doch Michael hielt mich zurück.
„Es hat nichts damit zu tun dass du deinen Traum lebst oder dass wir nicht miteinander schlafen okay?" meinte er und ich sah ihn an.„Ja, bestimmt" meinte ich sarkastisch und stand auf.
Doch Michael tat es mir gleich und stellte sich mir in den Weg.
„Ich würde dich nur aufhalten Paula. Ich werde nie von hier weg gehen. Der Hof und die Pferde das ist alles was ich bin und alles was ich dir bieten kann. Und das ist nicht genug." er war schon fast verzweifelt und ich sah ihn enttäuscht an.
„Du weißt, dass mir das gereicht hätte. Ich wollte immer nur dich!" erwiderte ich energisch und enttäuscht und wollte mich los machen, doch Michael hielt mich an den Schultern fest.
„Paula ich liebe dich! Aber ich kann nicht nochmal von dir getrennt sein wenn du studieren gehst und ich kann dich auch nicht aufhalten. Ich will dass du glücklich bist!"
Ich sah ihn geschockt an und ehe ich mich versah hatte ich ihm eine Ohrfeige verpasst.
„Spinnst du! Erst machst du wochenlang hinter meinem Rücken mit Emma rum und dann sagst du sowas ?!" ich schrie schon fast und nun sah Michael mich traurig an.
„Es tut mir leid." flüsterte er und ich schüttelte den Kopf, machte auf dem Absatz kehrt, band Mika in Windeseile los, stieg auf und trabte mit ihr davon.
Wie konnte er nur!
Zuhause angekommen sattelte ich Mika in Windeseile ab, brachte sie in ihre Box und lief ins Haus gerade als Michael auf den Hof ritt.
„Paula!" rief er, doch ich ignorierte ihn und stürmte ins Haus.
*Flora POV*
Die Haustür wurde aufgerissen, Paula stürmte wutentbrannt herein, schmiss ihre Stiefel in die Ecke und stürmte die Treppe hinauf.Leonor, welche gerade den Tisch gedeckt hatte und Mom, die am Tresen stand sahen ebenso geschockt aus wie ich und Ava und Dad, die eben zur Gartentür herein kamen sahen ihr besorgt hinterher.
Kurze Zeit später öffnete sich die Tür erneut und Michael betrat das Haus.
Als er uns sah senkte er schuldbewusst den Kopf und Mom und Dad wechselten einen wissenden Blick, ehe sie wieder auf die Terrasse liefen.
Ich blickte zu meinen Schwestern und sah schließlich Ava, die eine energische Kopfbewegung zu Michael machte und als ich ihrem Blick folgte entdeckte ich ebenso wie Leonor nun auch den Knutschfleck, den Michael schnell zu verstecken versuchte.
Während Leonor und Ava ihn wütend anstarrten und nun die Treppe hoch zu Paula eilten blickte ich ihn nur kopfschüttelnd an.
Er blickte mich an und fuhr sich schließlich seufzend durch die Haare ehe er ebenfalls nach oben lief.
Ich folgte ihm und sah kurz nach Paula, doch Leonor und Ava kümmerten sich bereits um sie, weswegen ich die Tür vorsichtig wieder schloss und zu Michaels Zimmer lief, wo die Türe offen stand.
Ich lehnte mich in den Türrahmen und blickte Michael an, der seine Sachen in einen Koffer schmiss.
„Wirklich?" fragte ich leicht genervt und er nickte.
„Es ist nicht Emma stimmt's? Das sagst du nur Paula.
Stellte ich schließlich fest und er sah mich überrascht an, ehe er seufzte und meinem Blick auswich und weiter packte .Ich trat ins Zimmer, schloss die Tür hinter mir und setzte mich auf den Sessel neben seinem Fenster und sah ihn an.
„Was ist denn mit euch? Ihr wart so verliebt." fragte ich schließlich und er sah mich frustriert an.
„Ich liebe Paula. Hab ich schon immer. Aber ich kenne sie gut. Das hier," er machte eine ausladende Geste „ das reicht nicht für ihre Träume. Paula ist toll. Klug, lustig, freundlich und sie kann die Welt erobern. Mit mir kommt sie doch nicht weiter als bis zum Tor zur Straße. Denn das ist alles was ich bin und was ich ihr bieten kann."
„Ist das wirklich der Grund?" fragte ich leise und sah ihn verblüfft an.
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Countryside //L.P. FF
FanfictionNew York. Wolkenkratzer, Werbetafeln und Millionen von Menschen, die jeden Tag ihrem Alltag nachgehen. Und mittendrin Liam, seine Frau Luise und ihre Tochter Paula. Das Leben in New York ist nicht gerade etwas ungewöhnliches für einen Weltstar wie...