Kapitel 1

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*Luise POV *
Als ich morgens aufwachte, war das erste, das ich wirklich wahrnahm, die Sonne, die durchs Fenster schien und den vertrauten Lärm, der von New Yorks Straßen durch das gekippte Fenster zu mir herauf drang. Ich lächelte und wollte mich gerade auf einen schönen Tag freuen, als mir einfiel, dass heute DER Tag war.

Heute würde mein freund Liam mit seiner Band one direction wieder auf Tour gehen. Die letzten neun Monate war er daheim gewesen, aber heute mussten sie wieder einmal auf Tour.

Ich seufzte und schälte mich aus dem Bett. Ich lief zum Fenster um es zu schließen und warf einen Blick nach unten auf die Straße, wo bereits Hochbetrieb herrschte, da alle auf dem Weg zur Arbeit oder ein die schule waren.
Ich schlüpfte in meine Hausschuhe und tapste aus dem Zimmer und die Treppe hinab, die in Küche und Wohnzimmer führte.

Im Türrahmen zur Küche blieb ich stehen und betrachtete kurz, was ich sah.
Liam stand an der Küchenzeile und machte offenbar gerade Kaffee.
Er hatte unsere fünfjährige Tochter Paula auf dem Arm und sie hatte sich an ihn gekuschelt.

Paula fiel es schwer, Liam gehen zu lassen. Sie war es zwar gewohnt, dass er auf Tour ist, aber der Abschied war für sie immer schlimm. Ich legte unwillkürlich meine Hand auf meinen Bauch. Bis jetzt hatten wir Liam oft begleiten können, aber das würde dieses mal nicht so leicht sein, da ich schwanger war. In ein paar Monaten würde Paula zwei kleine Schwestern bekommen.
Klar freute sie sich darauf und Liam und ich erst recht, aber wenn er nicht da war, würde Schwangerschaft sicher ein wenig anders verlaufen, als bei Paula. Als sie damals zur Welt kam, hatten die Jungs gerade ein Jahr pause und dementsprechend war Liam auch daheim.

Jetzt hingegen fiel die Tour genau auf die neun Monate meiner Schwangerschaft. Abgesehen davon stellte ich mir eine Schwangerschaft mit Zwillingen noch nervenaufreibender vor, wie eine normale Schwangerschaft. Aber Hey, immerhin waren es keine Drillinge.

Ich schmunzelte über meine Gedanken und lief zu Liam, der gerade unseren Kaffee auf den Tisch stellte und Paula auf einen Stuhl setzte. "Morgen Liebling" lächelte er und gab mir einen Kuss. Ich lächelte und setzte mich ebenfalls an den Tisch.
Liam ließ sich neben mir nieder und reichte Paula ihren Orangensaft. "Daddy, wann musst du gehen?" fragte sie und sah Liam traurig an. Er spannte sich an, versuchte aber trotzdem zu lächeln. "In ein paar Stunden erst. Dann muss ich zum Flughafen" erklärte er und ich wärmte meine Hände an der Teetasse.

"Können wir da mitkommen?" fragte Paula und ihre Augen leuchteten auf. Liam warf mir einen Blick zu und lief dann zu unserer Tochter und nahm sie auf den Schoß. "Das wäre wirklich schön, Schatz, aber das würde viel zu lange dauern. Du weißt, wie viel auf den Straßen immer los ist und bis ihr dann wieder zu hause seid. Das dauert zu lange.... Außerdem musst du in den Kindergarten" erklärte er sanft und Paula sah ihn unzufrieden an.

"Ich will aber nicht in den Kindergarten" sagte sie trotzig und Liam sah sie nachdenklich an "Ich will nicht, dass du gehst!" rief sie und sprang auf und rannte nach oben in ihr Zimmer.

Liam sah ihr traurig nach und ich seufzte. Sie war einfach noch zu klein, um zu verstehen, dass sie ihn verletzte. Ich sah Liam mitfühlend an, der traurig ins Leere blickte. Ich griff nach seiner Hand und sah ihn aufmunternd an. "Wie wär's, wenn du nachher Paula in den Kindergarten bringst und ich solange deinen Koffer fertig packe? Dann hast du wenigstens noch ein bisschen Zeit mit ihr" erklärte ich sanft und er nickte.
"Eigentlich freu ich mich auf die Tour immer, aber dieses mal gar nicht. Nicht ein bisschen" seufzte er und ich schüttelte den Kopf. "Das stimmt nicht." sagte ich leise, doch er wehrte ab "Doch, das stimmt" Ich schüttelte den Kopf und stand auf und stellte mich hinter ihn.

Ich umarmte ihn von hinten und legte mein Kinn auf seine Schulter. "Li, ich weiß, dass du dich zumindest etwas darauf freust. Und das ist okay. Es ist dein Leben und du hast die Jungs seit drei Monaten an Silvester nicht mehr gesehen. Und es ist schön, dich auf der Bühne zu sehen." murmelte ich und lächelte. Er strich mit der Hand über meine Arme und seufzte. "Ich mach mir sorgen um euch, wenn ich nicht hier bin" flüsterte er und ich nickte."Ich weiß"

Countryside //L.P. FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt