•Hold•

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Os. Taekook
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,,Was habt Ihr geglaubt? Das es so einfach ist mich so stehen zu lassen? Mich zu vergessen?"

Erbittert kämpfe ich gegen meine schmerzhaften Tränen an.
Meine Miene bleibt starr und kontrolliert, doch nur äußerlich wirke ich gleichgültig.
In mir tobt ein tosender Sturm den ich selbst nicht zu gewinnen vermag.

,,Das könnt Ihr nicht Taehyung. Und das wisst Ihr auch."

Ich weiß es.
Ich weiß das ich es muss.
Ich weiß das ich mein Herz an ihn verloren habe.
Das ich ihn liebe.
Diesen wundervollen Mann der mich kennt und der mein Leid fühlt wie es kein anderer tut, der meiner Position auch nur im Ansatz nahe steht.
Dennoch muss ich.

,,Taehyung... bitte..."

Seine Stimme, die mir so vertraut ist, wird brüchig.
Wie kann ich ihn nur so verletzten? Wie kann ich jemandem den ich so zu lieben scheine, so verletzten?

,,Mein Wort ist gefallen! Verlass mein Schloss Jungkook. Ich halte mein Wort und gebe dir den Ritter Titel. Dennoch... komm nie wieder."

Noch enger klammert sich Jungkook um mich.
Ich spüre die Verzweiflung in seinem Halt.
Wie er sich an mich drückt, hinter mir steht und mich nicht loslässt. Weil er mich abhalten will zu gehen und ihn für immer allein zu lassen.

,,Wie könnt Ihr mir das antun Taehyung? Ihr seit der gütigste König den das Land je hatte und dennoch handelt Ihr erbarmungslos mir gegenüber und verlangt unmögliches von mir."

Wie kann ich der gütigste König sein wenn ich das tue?
Wenn ich verlasse wen ich Leibe?
Nein, nein! Es ist um ihn zu schützen.
Wenn ich ihn nicht verstoße... und damit nicht alles aufgeben was ich in den letzten Monaten so wundervolles erleben durfte, weil er in mein Leben trat, dann muss er vielleicht sterben.

,,Verlass mein Königreich. Ich kann nichts tun, um unser Schicksal zu wenden Jungkook. Vergiss mich. Vergiss alles."

Ein Schluchzen durchzuckt den an mich gedrückten Körper, welches ich sosehr spüre als seien wir beide nicht in die gefestigten Lederrüstungen eingebunden.
Als seinen da nur wir.
Ich spüre sein Wärme, beinahe das klopfen seines Herzens.
Sein schwarzes weiches Haar kitzelt meine Wange und sein Atem streift erhitzt meinen Nacken.
Nähe die ich zu sehr liebe.
Zuviel Vertrautheit.
Es fährt wie ein Blitzschlag durch mich hindurch und nun verliert meine Atmung an Kontrolle.
Lange wird es mir nicht mehr gelingen meine Gefühle mit klarem Denken zu übertrumpfen.
Lange kann ich meiner Liebe Jungkook gegenüber nicht mehr standhalten.

,,Wie kann ich Euch vergessen Taehyung? Wie wollt Ihr mich vergessen? Ich zweifle nicht an Eurer Liebe. Ich weiß das sie wahr ist. Ich weiß das Ihr ehrlich wart, von Anfang an. Ihr wart da und habt auch mir Vertrauen geschenkt, wie kann ich jetzt also glauben das ihr nichts davon mehr übrig habt?
Das seid nicht Ihr!
Bitte... lasst mich das mit Euch durchstehen. Bitte lasst mich auch während des Krieges an Eurer Seite bleiben und kämpfen!"

Der Krieg wird mein Land vielleicht dem Erdboden gleichmachen, da mein Gegner niemand ist, den es leicht zu besiegen gilt.
Ich kann mein Überleben nicht versichern, wie kann ich es dann mit seinem tun?
Wie könnte ich ihn in den Tod stürzen lassen?
Es wäre mein Vergeben.
Meine Schuld, wenn Jungkook sterbe.
Wie könnte ich es mir verzeihen?

,,Wir schlossen einen Vertrag, erinnerst du dich nicht?"

Lasse ich meinen Verstand wieder überhand nehmen, um stark zu bleiben.
Um meinem Herzen nicht nachzugeben.
Ein Herz das nur für ihn schlägt.

,,Ich werde dir den Rittertitel geben, und Geld, damit du deine Famielie retten und ernähren kannst, im Gegenzug halfst du mir mein Schloss aus dem Ruin zu befreien, mit deinem Verstand. Du warst klug und hast es getragen. Doch nun ist unser Vertrag abgeschlossen. Du kannst deine Familie beschützen. Ich muss alleine kämpfen."

Der Tag als wir uns sind trafen, der Tag als sich alles veränderte, als unsere Geschichte begann.
Der Frühling war grade gekommen, hatte grün aus der Erde sprießen und die Luft nach Regen duften lassen.
Nun lässt sich langsam der Herbst auf uns herab.
Die Blätter vergolden, Pilze sprießen aus der Erde und die Luft beginnt kalt zu werden.
Ich will seine Wärme spüren, ihm welche geben, ihn warmhalten.
Ich will Jungkook alles geben was dieser wunderbare Mann verdient.
Doch ich weiß das ich ihm gefährlich bin.
Das ich ihm der Tod sein kann.

,,Ihr wisst so genau wie ich das der Vertrag schon lange nicht mehr besteht. Teahyung, wir haben ihn vergessen. Ich will keinen Titel gegen den Mann eintauschen den ich liebe."

Das ist zu viel.
Mein Herz zerbricht wie ein zerbarstendes Glas auf rauem Plaster.
Ich drehe mich um und schließe Jungkook so fest an mich, so eng wie ich kann.
So sehr wie ich ihn bei mir spüren will.
Ich kann ihn nicht verlassen, kann aber auch nicht der sein, der ihn in den Tod führt!

,,Ich kann nicht der sein, der für deinen Tod verschuldet Jungkook. Ich liebe sich so sehr. Ich kann das nicht..."

Meine Stimme bricht, meine Tränen
rollen an meinen kalten Wangen hinüber.
Meine- auf unerklärliche Weise, doch breits seit Geburt an- schneeweißen Haare fallen mir in die Stirn und verdecken fast schon meine Augen, welche ich schließe und versuche nicht zu fallen, in dieses schwarze, schmerzhafte tief zu fallen, das mich gefangen hält, solange ich weiß da ich Jungkook verlassen muss.
Für uns scheint das Schicksal keine Zukunft geschaffen zu haben.
Und ich verfluchen es dafür.
Jungkook hingegen kann sich seinem Herzen hingeben.
Er weint sosehr das es mir mein Herz zerreißt.
Ich streiche über seine Wangen, wische seine unendlichen Tränen weg, küsse seine Stirn.
Ich liebe ihn.
Ich liebe ihn so sehr.

,,Bitte...bitte lasst mich nicht allein. Bitte..., ich kann nicht ohne Euch. Wieso können wir nicht einen anderen Weg als Krieg wählen? Wieso muss es immer so schmerzhaft sein, wieso muss Blut vergossen, und Leid mit Leid vergolten werden? Taehyung, dieses Königreich ist nicht dazu bestimmt unterzugehen. Und wir auch nicht.
Wir sollen leben. Dazu sind wir bestimmt. Du hast Macht, du hast ein Herz."

Der fallende Rieselschnee bedeckte unsere Haare wie Puderzucker.
Ich strich ihm sanft diese aus der Stirn, ergriff sein Gesicht, spürte seine warme zarte Haut und unter meinen Händen.

,,Oh Jungkook... wenn nur jeder Mensch so ein wundervoller wäre wie du."

Ich könnte ihn niemals vergessen. Und ich würde eher an diesem Leidensschmerz sterben als an einem mich durchborhenden Schwert.
Kein Dolch, kein Speer, oder ein Pfeil würde wiedergeben was mein Herz durch machte.

,,Ich liebe Dich Jungkook..."

An diesem kalten Tag entschloss ich mich zu folgedem, trotz allem das meinem Verstand entsprang: ich werde Jungkook beschützen was immer kommen mag.
Ich werde für ihn kämpfen.
Nein.
Für ihn werde ich jeden Krieg verhindern. Blut soll nicht fließen. Niemals mehr.
Ich werde diesen Streit besiegen.
Ihn aus der Welt schaffen.
Das andere Königreich untergehen lassen wenn es sein muss.
Für ihn.
Für uns.
Damit ich ihn halten kann wie ich es liebe. Auf ewig.

Bts-OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt