•Dear Love, I hate you• (Part 3)

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,,Wir werden doch bestimmt mal heiraten oder?" Frage ich Hoseok und sehe sein glückliches Lächeln.
Der Sandkasten ist voller Spielzeuge, doch die meiste Zeit bauen wir aus Sand eine Burg. Unsere, die, in der wir einmal gemeinsam wohnen wollen. Wenn wir groß sind.
,,Na klar. Wir bleiben doch ewig zusammen."
Ich lehne mich gegen ihn und grinse, meine Finger graben sich in den kühlen Sand ein. ,,Wenn soll ich auch sonst heiraten wollen Jiminie?" Fragt er, und ein warmes Bauchgefühl macht sich in mir breit.
,,Ich bin immer da. Und ich kann dich auch beschützen. Lass es uns versprechen."
Ich schaue ihn wieder an.
,,Lass uns versprechen, uns niemals alleine zu lassen. Zu heiraten. Wenn wir groß sind. Und das uns nichts trennen wird."

,,W-wie meinst du... das? Sie sind nicht...?"
Meine plötzliche Errinerung an mein kleines fünfjähriges ich, das eigendlich bereits besser wusste wer ich bin, und was ich will, als wie ich es später wusste, weil ich es einfach wieder vergaß, ist mit einem mal wieder vorbei. So plötzlich und zusammenhangslos, wie sie gekommen ist.

Ich breche so plötzlich ein, wie in Eis. Es ist wirklich verdammt arsch kalt. Es schmerzt. Ich kriege kaum Luft.
Die Blumen... sind nicht für mich. Und dann brauche ich auch keine Anleitung um zu wissen, das alles andere auch eine Täuschung war.
,,Jimin... Ich bin ehrlichgesagt extrem... überrascht. Und es tut mir so leid. Für alles das dir den Anschein gegeben hat, denn es muss so weh tun. Aber... Das war es was ich dir am Telefon sagen wollte. Ich habe die Blumen von jemandem bekommen."

Von jemand anderem. Und er nahm sie an. Hat demjenigen eine Chance gegeben. Und das bedeutete, das meine dahin ist. Falls es jemals eine gab...?
,,Die Person von der du redetest war nicht ich... Ich... verstehe. Ist schon... okay."
Mein ganzes Gesicht brennt vor Scham. Wie konnte ich glauben das die Blumen für mich sind, oder das Yoongi in mir mehr sieht als nur den kleinen Bruder?
Das war ich schließlich schon immer.
,,Ich weiß nich was ich sagen soll Jimin... Ich wusste nicht was du fühlst sonst... hätte ich bestimmt etwas gesagt. Ich habe vor ein paar Wochen jemanden kennengelernt. Er heißt... Sunhoo. Und ich meinte heute Nacht ihn."
Sunhoo. Oh Gott... jetzt nicht heulen. Wie kann ein Moment so schnell, so unerträglich schlimm werden?
,,Ich weiß nicht ob die Frage angebracht ist aber, wir sind... doch noch Freunde oder Jimin?"
Meine Stimme ist nicht stark genug um überhaupt laut genug für eine Antwort zu sein.
Also nicke ich nur. Ich kann ihm auch nicht in die Augen sehen, so miserabel wie es sich anfühlt.

Tief hole ich Luft und zwinge mich zu einem Lächeln. Komm schon Jimin!
,,Ich freue mich... trotzdem für dich Yoongi. Ich wünsche dir... das du glücklich bist."
Das tuhe ich wirklich. Auch wenn es wehtut. Selbst wenn ich Weine und mein Herz blutet.

Wieder entschuldigt er sich, er sagt mir das ich ihm viel als Freund bedeutet, das er für mich da ist.
Schließlich aber geht er, auch wenn ich weiß das er lieber nicht würde. Ich stehe alleine da.
Drei Jahre hat mein Herz für ihn so laut geschlagen das ich jedesmal befürchtete er könnte es mitbekommen. Aber jetzt spüre ich wie es zerbricht, in abermillionen Scherben. Ich kann hören wie sie klirren als sie zu Boden fallen. Sie schneiden mich.

Ich weiß nicht wie lange ich da stehe.
Wie viel Zeit vergeht bis ich mich an den Bordstein setze.
Ich gehe auch nicht, als es beginnt zu regnen. Die Nässe ist mir egal.
Sie dringt durch meine Klamotten, klebt an meiner Haut, lässt meine Haare ins Gesicht fallen und verdirbt mir die Sicht. Oder sind es meine Tränen?
Beides ist wohl kaum mehr von einander zu unterscheiden.
Die Blumen liegen neben mir. Gehen unter dem prasseln des Schauers ein wie Pappe.

,,Jimin!"
Mein Blick geht langsam nach oben.
Die Stimme ist unverwechselbar. Sie klingt besorgt und gehetzt.
Die Siluette der Person ist wie meine in Regen eingehüllt.
,,Hoseok... was machst du hie-" will ich träge fragen aber er kommt zu mir, geht augenblicklich auf die Knie, und nimmt mich in den Arm so das ich seine Körperwärme spüre.
Seine Brust hebt und senkt sich als ob er hergerannt wäre.
,,Oh Jimin... es tut mir leid. Ich... hätte es dir sagen sollen. Ich hätte nicht so doof sauer sein sollen. Ich..."
,,Wovon redest du? Was soll das heißen du hättest es mir sagen sollen?"
Ich komme nicht ganz mit, jedoch schwahnt mir schlimmes.
,,Jimin, ich... wusste das Yoongi Blumen bekam. Ich habe gesehen wie er sie angenommen hat heute morgen. Und dann hast du angerufen. Aber du hast mich nicht ausreden lassen. Ich war eifersüchtig und sauer und dann habe ich mich wie ein Idiot verhalten obwohl ich wusste was passieren könnte. Es tut... mir so leid."
Sprudelt es aus meinem Besten Freund hervor als er mich los lässt, und mich an meinen Schultern ein Stück von ihm weg hält.
Die Regentropfen laufen ihm über das Gesicht, sein Blick ist schmerzerfüllt und voller Reue.
Höre ich denn niemals zu...?
Auch Yoongi hatte es mir sagen wollen. Ich bin so blind!

,,Du wusstest das Yoongi jemanden gefunden hat? Aber... du wusstest doch auch-" ,,Nein Jimin, ich wusste nichts von diesem Mann bis ich ihn heute morgen sah. Ich schwöre es dir. Alles was ich will ist das du glücklich bist. Und selbst wenn das Glück darin besteht das du jemanden liebst, der nicht ich ist. Ich will das du liebst. Und wenn es so gewesen wäre, wenn ich es gewusst hätte, dann hätte ich alles dafür getan das dein Herz nicht gebrochen wird Jimin. Das du nicht weinst."
,,Hoseok, was sagt du denn da? Was meinst du mit jemanden der nicht ich ist?"
Frage ich verwirrt.
Langsam wird der Regen so kalt das ich beginne zu zittern. Mir entgeht nicht das schlucken meines Gegenübers.
Seine Hände sinken, seine Wärme verblasst vollends von meiner kalten Haut.
,,Ich war heute Morgen sauer auf dich weil... Ich derjenige sein wollte dem du sagt das du ihn liebst. Selbst wenn ich wusste wie lange du Yoongi schon liebst. Du hattest Hoffnung. Aber ich auch. Wir haben uns damals etwas versprochen, ich weiß nichtmal ob d-dich daran errrinerst. Aber du wolltest mich..." kurz muss er grinsen, blickt nach unten, und ich kann sehen wie es zu einem Zucken übergeht. Weint er!? Ich habe Hseok seit Ewigkeiten nicht mehr weinen gesehen...

,, ...Du hast... hast gesagt das du mich heiraten wollen würdest. Selbst wenn wir noch klein waren Jimin. Ich wollte es immer. Ich habe nie aufgehört dich zu lieben. Niemals. Nicht ein einziges Mal in den 10 letzten Jahren seitdem, wollte ich jemand anderen als dich. Weil du mich so nimmst wie ich bin. Weil du für mich vom Stuhl fällst, nur damit ich wieder Lache..."
Eine Sekunde muss ich Lächeln als ich daran denke wie ich das immer mache, doch wegen seiner Worte, die mich tief treffen, geht es in ein weinen über. Wie konnte ich das all die Jahre nur... übersehen?
,,Weil du mich niemals belügst, oder mir Vorwürfe machst. Weil du jedes meiner... meiner Worte anhörst wenn ich dir etwas erzähle. Auch wenn du manchmal ein verdammter Wasserfall bist, und mich vielleicht nicht immer ausreden lässt. Du warst und bist für mich alles auf dieser Welt Jimin. Das wollte ich... dir heute sagen. Ich wollte genauso das du weißt was ich fühle wie du es Yoongi sagen wolltes."

Ich beginne zu Schluchzen.
Aus Wut auf mich selbst, wie ich meinem besten Freund niemals angemerkt habe, das seine Liebe da ist. Wieso habe ich mich nicht darauf eingelassen, sondern mich zurückgehalten weil ich dachte ich würde alles zerstören? Bevor da Yoongi war.
Ich sitze hier wegen drei Jahren, für ihn waren es zehn.
Zehn Jahre des Liebeskummers. Zehn Jahre der Hoffnung.
Zehn Jahre der bedingungslosen Zuneigung.

,,Hobi... wenn ich das gewusst hätte... Ich weiß nicht was..."
,,Du musst dich wegen nichts entschuldigen Jimin, okay? Ich akzeptieren was immer du fühlst, und wen du magst. Du bist immernoch der wundervollste Mensch auf Erden für mich. Das hat rein garnichts daran geändert. Vielleicht... irgendwann kriege ich vielleicht doch eine Chance. Ich kann warten."

Ich breche komplett darunter zusammen als ich das höre. Hoseok hält mich fest und ich Weine mich an seiner Schulter aus.
,,Komm..." sagt er schließlich leise. ,,Gehen wir nach Hause."
Er hilft mir hoch und giebt mir seine Jacke. Selbst wenn sie tropfnass ist, wird mir wärmer.
Hoseok ist da. Er hat mich gefunden.
Er beschützt mich. Er wartet.

Bts-OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt