Os. Taegguk.
Jeongguk P.o.v
,,Wenn ich doch nur irgendwie sein könnte was du verdienst..."
Hauchte mir seine befremdlich heisere Stimme ins Ohr, die bisher immer wie seine sanfte Melodie geklungen hatte. Meistens war es ein Gefühl gewesen, wie Frühling.
Ich hatte nie daran glauben können wenn in Büchern stand er roch wie Frühling, und das jemand dir das Gefühl geben konnte, wie die Sonne auf der Haut zu sein. Warm und kitzelig und... wunderschön.Aber Taehyung war all das.
All das, was sich in kitschigen Büchern lesen ließ.
Was einem Gänsehaut bereitete. Was einen denken ließ, das man im siebten Himmel sei.
Was einem das Gefühl gab zuhause zu sein, ohne zwischen Wänden eingesperrt zu sein, geschweigendenn ein Dach über dem Kopf haben zu müssen.
Mit ihm war niemals eins nötig gewesen.Und nun war alles was von meinem Frühling übrig war, die Kälte des Herbstes. Der schwere Regen, die nassen Kleider, die laubigen Wege die sich nicht überqueren ließen ohne mit jedem Schritt daran errinert zu werden das der Sommer vorbei war.
Doch nun?
Nichts errinerte nun mehr an die Schönheit die der Herbst haben könnte.
Wenn einer von uns wenigstens etwas getahen hätte, das die Situation unverzeilich machte.
Wenn wenigstens einer von uns Schuld war, dass wir uns nie wieder sehen würden. Getrennt für immer.
Vielleicht würden wir dann nicht so leiden.
Anders zumindest. Wenigstens anders, voller Wut oder Enttäuschung über den anderen. Innerlich flehte ich darum das es so sei.
Viel mehr natürlich noch, das es garnichts gäbe um Tränen zu vergießen. Das das alles bloß ein Traum sei, ein Albtraum aus dem wir erwachen würden.Ich sehnte mir den Moment zurück an dem wir uns zum ersten Mal anlächelten, zu ersten mal umarmte, zum ersten Mal küssten.
Als wir glücklich waren. Dahin wollte ich zurück. Um jeden Preis.
Denn Klasse hatte niemals eine Rolle gespielt, geschweigendenn das damit verbundene Geld.
Das ich mit so viel mehr davon aufwuchs sollte mir das Leben zur Hölle machen.
Doch mögen meine Eltern noch so viel Geld gehabt haben, reicher wuchs dennoch Taehyung auf.
Denn reich sein, hing sicher nicht von bedrucktem, bunten und dreckigen Papier oder Zahlen auf einem Display ab.
Und ich schien es für den Moment auch gewesen zu sein. Als mir das Leuchten in seinen Augen gehörte. Als es mein war. Für mich war Geld das letzte, das mir mein Glück bezahlen konnte, meine Zukunft sichern würde. Denn sie ohne Taehyung zu verbringen, wäre sinnloser als Klassendenken selbst.,,Wenn ich doch nur..."
Seine Stimme schien zu brechen, wie ein Kartenhaus einzustürzen. Ich konnte genau hören das es meinem Herz glich, das sich in tausenden Scherben auf dem Boden wiederfand. Ich würde sie wohl nie wieder auflesen und zusammen fügen können. Wie sollte das gehen?
Ich verzweifelte allein daran Taehyung nicht berühren zu können. Alles was mir möglich war, war seine Stimme durch ein verdammtes Telefon zu hören.
Wie gerne... Ich ihn berühren wollte. Wie gern ich ihn im Arm halten wollte.
Wie sehr ich die Tränen von seinen Wangem streichen wollte...Wärend sein Schluchzen zu hören war, sein erbittertes Weinen in dem all der Schmerz steckte den er fühlte, konnte ich nichteinmal ein Wort herausbringen. Mein ganzer Magen zog sich schmerzhaft zusammen als ich mich krümmte und jeder meiner Muskeln zum zerreißen gespannt war.
Ich konnte nicht... nicht zulassen das er mich weinen hörte. Ich wollte stark für ihn sein- er sollte sich an mir halten können. Er... Er sollte wissen das ich ihn niemals fallen lassen könnte. Das ich es niemals wollen würde.
Dennoch rollten mir die heißen Tränen unaufhörlich über meine Wangen, hinterließen glänzende stellen die auf meiner Haut brannten wie Feuer.
Ich konnte nichts dagegen tun, am liebsten schreien zu wollen.
Die ganze Welt sollte es wissen: das ich dieses Leben hasste!
In dem Kim Taehyung und ich einander liebten, und wir trotz dessen dieses Leid ertragen sollten. Als hätten wir etwas falsches getahen.
Als wären wir schuldig.
Als müssten wir für etwas teuer bezahlen, dass sich niemals zugetragen hatte.