Namjin
Seokjin P.o.v
Neues Jahr, neues Glück?
Nein. Neues Jahr Neuer Albtraum. Und zwar mit Anlauf.
Ich dachte mit 19 wäre ich aus dem Drama raus. Aber einer meinte ja mich wieder dahin zurückzuversetzen und mir ein Chaos delúx zu servieren.Alles hat damit angefangen das die Neuanmeldung für das letzte Studienjahr überquollen und bereits vor Beginn der Sommerferien des vorherigen Jahres klar war, das ein Viertel der Einschreibung gestrichen werden mussten. Weiß der Himmel was unsere Uni aufeinmal so beliebt gemacht hat, aber ich würde einen Zimmernachbar bekommen.
Ich hatte zu Anfang wegen meiner Introvertiertheit extra darum gebeten, ein Einzelzimmer zu bekommen.Ich beschwerte mich nicht wie eine extravagante Muschel, sondern akzeptierte mein reudiges Schicksal, hatte dafür allerdings die ganzen Sommerferien Zeit mir overthinker be like Gedanken drüber zu machen wie fiel Platz er vom Zimmer wolle, ob er lieber mit oder ohne Vorhängen schlief, und ob ich nun jede Nacht eine Nachtlämpchen ertragen müsste.
Nicht zu vergessen, ob er einer der Sportler sein würde und ich deswegen bald ein Zimmer voller Dreckwäsche hätte, die roch als sei sie in eine Fischsuppe gefallen.Die allergrößte Sorge: das er Freunde hatte. Beziehungsweise mitbrachte...
Ich konnte absolut garnicht mit Menschen, hatte aber auch kein Leben außerhalb des Kampus. Geschweigedenn innerhalb. Und das bedeutete das es für mich im Falle des Falles keinen Rückzugsort gäbe, sondern ich dortbleiben müsse.
Bei irgendwelchen Sportfuzies.Und wie kam es dann?
Das neue Jahr begann, ich roch schon im Schatten nach Schweiß, und als ich in mein Zimmer kam lag eine Tasche auf dem zweiten Bett.
Auf dem Bett des eigendlich meins war... also, nicht das da Namen dranhingen. Aber hatte ich schon erwähnt das ich ein Gewohnheitstier schlechthin war?Der dazugehörige Kerl kam soeben aus dem Badezimmer, die Spülung des Klos noch im Hintergrund hörbar.
Erst schaute er nichtmal auf, ich sah bloß die blond gefärbten Haare, und dann...,,Oh, hey."
Ein breites, Freundliches Lächeln bildete sich auf seinen Lippen, seine Hand streckte sich mir entgegen.
,,Uhm... hi."
Ich war by the way auch furchtbar in spontaner Konversation außer es ging um den Unterricht, aber da waren die Antworten doch auch vorgegeben!
Mehr oder weniger zumindest.Ich wünschte mir eigendlich schon fast einen Introvrtierten Kerl anzutreffen, damit wir beide nicht miteinander redeten, aber dieser Mann war das komplette Gegenteil.
Dafür, was ich ehrlich zugeben musste, hatte er wenigstens ein Benehmen.
,,Ich hoffe dich stört nicht welche Bettseite ich genommen habe. Ich bin erst vor einer Stunde angekommen, und noch voll im Stress, weißt du? Meine Zugverbindung hat übelst reingeschissen und ich wollte eigendlich schon vorher hier sein, bevor es auf dem Campus wimmelt wie in der Ameisenhöle... Hey, kann man hier eigendlich Bilder ankleben?"Er war schon längst wieder mit seiner Tasche beschäftigt als er mich das fragte und danach die Wand in Betracht nahm.
Raufasertapete.
Zu der Sache mit dem Bett traute ich mich nicht den Mund aufzumachen...
Das mit den Bilder wusste ich nicht, und das mit dem Zug kannte ich nicht.
Ich fuhr mit Auto her.
Wieso hatte er keinen Führerschein?
Er war doch schätzungsweise schon 21, oder?Erst jetzt betrachtete ich ihn genauer.
Zuerst sein breites, mir zugewantes Rückenprofiel bevor er sich geschäftig umdrehte und seinen Nachtschrank in Augenschein nahm und ein Buch hineinlegte.
Er las? Pluspunkt. Was denn? Natürlich traute ich mich nicht zu fragen.