Namgi
Yoongi P.o.v
Gerade hätte ich mein Entertainment am Kragen packen und durchschütteln können!
Naja, im Gegensatz zu mir wäre Namjoon, der ebenso gelaunt aussah, wenigstens dazu in der Lage.
Mit seiner dämlichen großen Größe und seinen dämlichen muskulösen Muskeln...
Aber wie gesagt: ich könnte gerade...!
Weil die Pappköpfe nicht mal mehr richtig strukturieren konnten, und wir nun dummerweise beide vor dem Ton- und Produktionsstudio herumstanden, und dabei blöd aus der Wäsche schauten!
Was garnicht erst hätte passieren müssen wenn wir uns nicht altbacken eins teilen müssten...
Wir konnten uns ja nichtmal ausstehen!
Und das schon seit Debutbeginn.
Diese Situation glich geisteskrank einer bereits geschehen, und jagte in mir ein Dejavúe hervor.
Denn damals hatten wir exakt das selbe Problem.
Namjoons Auftritt sollte um etwa zwölf Uhr stattfinden... meiner? Hmh .. Auch um zwölf!
Was den Deppen erst auffiel als wir beide in unseren fertigen Outfits und Make-up, mit programmierten Lightshow und jeweiliger Fanbase Backstage standen und uns in die Quere kamen...
Wie man sowas verkacken konnte verstanden wir bis heute nicht.
Damals nahmen sich unsere Fans fast auseinander, jetzt waren wir diejenigen die es beinahe so weit trieben.
,,Geh doch einfach Mann! Komm wann anders oder so. Mein Album kommt sowieso früher als deins raus."
Ich gab meine Fakelache zum besten.
,,Dann müsstest du schon längst fertig sein, Lahmarsch! Meinst du nicht auch?! Sag bloß du bist so ein... unprofessioneller, der alles last minute schiebt, duh?!"
Der jüngere kam mir nähr...
,,Darin liegt die Kunst du Wurzelzwerg. Blas mal nicht so große Töne, klar?"
Das ich nicht lache! Wenn hier jemand blä- okay nicht jugendfrei...
Themawechsel? Ja? Okay, danke!
,,Ich hab allerdings auch noch was zu tun, mal daran gedacht?"
Pöbelte ich weiter da ich die Stille zwischen uns noch weniger leiden konnte als ihn selbst.
Stille überhaupt. Deswegen ja dieser Beruf.
Namjoon holte tief Luft. Nicht etwa weil er mich anzuschreien plante sondern um sich zu beruhigen.
Mit einer viel zu heißen Geste strich er sich die länger gewordenen Haare aus der Stirn.
Damn... sexyness vorprogrammiert.
Fuck, wäre er nur nicht so verdammt attraktiv...!
Okay Yoongi, chill. Chill!
Das war die Kehrseite der Medaille.
Auf der einen Seite hasste ich ihn auf den Tod weil er nunmal ein krasser Konkurent für mich war...
Auf der anderen Seite schrie alles in- und an mir- enormlaut nach Namjoon.
Nach seinem Körper, seiner Nähe, seiner Dominanz, seinen Worten,... vielleicht sogar- verdammt nochmal!- nach seiner verdammten Zuneigung.
Aber Rivalen fickt man nicht.
Was blieb uns anderes übrig als beide den Tag zu nutzen? Aneinanderhockend, und verdammt mies gelaunt, vor unserem jeweiligen Computer sitzend versuchten wir zu arbeiten. Irgendwie.
Könnte dieser Freak bitte weniger gut riechen ohne auch nur Parfüm zu tragen, und diese gewöhnlichen Jeansjacke bitte weniger gut an ihm aussehen?!
Immer wieder stießen wir uns versehentlich an, kamen uns handlich am Schaltpult in die Quere,
oder unsere Headsetkabel verhedderten sich miteinander.
Zunehmend gereizt fauchten wir uns an und versuchten voneinander abzurücken aber nichts dergleichen änderte etwas daran das das Schaltpult nunmal nicht für zwei Person gleichzeitig ausgelegt war.
Man könnte für 5 Leute Verkabelung anschließen, aber der Platz war einfach viel zu klein.
Hinter uns allerdings hätte man eine Party feiern können.
Platz für mindestens sieben Männer an der Minni Bar und dem breiten Sofa.
,,Digga halt doch endlich mal deine Griffel bei dir!"
Entfuhr es dem Rapper neben mir aufeinmal.
Das ließ auch meinen Gedultsfaden endgültig reißen.
,,Wenn du dich mal nicht so breit machen würdest.! Aber bitte! Wenn der Herr Freiraum für seinen Müll braucht soll er ihn bekommen!"
Ich stand end-genervt auf und ließ mich bockig, mir ausgebreitenen Armen, um meinem Trotz mehr meaning und ausdruck zu geben, auf die Coutch fallen.
Namjoons irritierte Blick folgte mir.
,,Was machst du da Yoongi?"
Gott...wann hatte er das letzte mal meinen Namen gesagt?
Noch dazu in dieser tiefen Stimme...
Geübt überspielte ich diesen Gedanken mit schlechter Ausstrahlung.
Davon hatte ich so viel das ich sie auf einem Straßenflohmarkt problemlos verscherbeln könnte.
Dazu noch günstig, und ich würde trotzdem noch am selben Abend reich heim kehren.
Gelangweilt zog ich also mein Handy hervor und begann sinnlos auf Pinterest zu scrollen, tat so als würde mich der Mann bereits garnicht mehr interresieren.
,,Was wohl? Ich geb dir 30 Minuten, dann tauschen wir. Ich hab kein Bock dir auf dem Schritt zu sitzen."
Ohh, und was für einen Bock ich darauf hätte... ugh.
Anstatt jedoch irgendwie darauf zu reagieren oder etwas zu kontern drehte er sich stattdessen kopfschüttelnd einfach wieder um und wendete sich seiner Arbeit zu.
Eine Zeit lang konnte ich mich ablenken aber dann verging mir die Lust darauf so zu tun als sei Namjoon nicht doch interessanter.
Heimlich beobachtete ich den schwarzhaarigen durch meine Handykamera. Ein paar Fotos von seinem gebeugten Rückenprofiel zu schießen lies ich mir trotz des Datenschutzes nicht entgehen.
Allein sein halbes Seitenprofiel bekam 5 Sterne. Von mir...
Er war eine Schönheit.
Doch das könnte ich ihm vielleicht niemals zukommen lassen, in der Rollenverteilung in der wir uns befanden.
Ich redete hier nicht davon das wir Männer waren, sondern von unserer Konkurenz by the way.
Aber durch meine heimliche Beobachtungsaktion bekam ich mit das der jüngere, anstatt wirklich zu arbeiten, nur immer wieder alles durchspulte und wieder von vorne ablaufen ließ.
Er schien geradezu verzweifelt zu sein. Hatte er etwa Probleme mit seinen Tracks?
Zu behaupten das mich das nicht interresieren wäre gelogen.
Ziemlich sogar. Eben wie der Fakt das es mich doch etwas Überwindung kostete schließlich aufzustehen, und auf ihn zuzugehen und mich wieder neben ihn zu setzen.
Namjoon bemerkte mich erst als ich ihn sachte berührte, was wiederum wie Feuer auf meiner Haut brannte.
Der große Mann nahm sein Headset ab.
,,Was, ist die halbe Stunde etwa schon vorbei?"
Er klang besorgt. Kein Wunder.
Er hatte scheinbar viel Arbeit vor und hinter sich.
Keiner könnte es sich leisten, in dieser Brange nichts fertig zu bekommen.
Ich schüttelte den Kopf.
,,Ne, ähm... Alter, will nur wissen ob alles okay ist? Siehst ja nicht grade produktiv aus."
Sein Blick verdüsterte sich.
Nagut, war jetzt vielleicht auch nicht der beste Anlauf...
,,Sorry. Klang bisschen ehrenlos." Entschuldigte ich mich- untypischerweise- sofort bei ihm und schaute betreten weg.
,,Kann man so sagen..."
Knurrte mein Gegenüber.
,,Was juckts dich überhaupt Mann? Damit du damit posern kannst? Haha, beste Schlagzeile: Idol Rapper hat kreatives Tief. Tracks aus der abcykling-Tonne."
Seine Giftigkeit zerstörte den Anflug meiner Freundlichkeit mit einem Schlag.
,,Was musst du in allem immer direckt eine Bedrohung sehen Namjoon? Ich habe dich gefragt weil ich weiß das es nicht immer easy ist Musik zu produzieren die jedem gefällt, klar? Ich wollte dir nur helfen aber wenn dein Ego dafür zu groß ist, dann tut's mir leid..."
Gerade als ich mich wegdrehen und mies gelaunt wieder verließen wollte um ihm seinem Schicksal zu überlassen hielt mich dieser plötzlich am Handgelenk zurück.
Er konnte mich nichtmal richtig anschauen als er kleinlaut von sich gab: ,,Is ja gut, hab mich zu schnell aufgeregt... mach nich ein auf Pussy okay...?"
Letzteres konnte ich ihn nichtmal übel nehmen, neben ihm wurde ich wirklich andauernd zur Zicke, aber die Bestätigung brauchte ich ihn nicht auch noch zu geben.
Trotzdem lächelte ich unwillkürlich während ich mich beruhigt wieder setzte.
,,Du würdest mir echt helfen?"
Fragte der jüngere immernoch ein wenig leise nach.
Dieser Hoffnungsschimmer in seinem gesenkten Blick war schon fast cute. Nagut, er war cute.
,,Sure, warum nicht? Das braucht man manchmal, ich auch. Zeig mal her..."
Ohne eine Antwort abzuwarten schnappte ich mir sein Headsetpaar und hörte mir die Abschnitte an während ich mein Equitment nebenbei mit anschloss.
Und man, die waren allesamt nicht mal schlecht! Nach schon wenigen Minuten überkamen mich erste Ideen und Vorschläge, auf die sich Namjoon gut gestimmt einzulassen schien.
Irgendwie ließ mich das ganz warm am ganzen Körper fühlen... Ich war für ihn nun vielleicht kein ganz so riesiges Analgeschöpf mehr.
Plötzlich waren wir beide ganz vertieft in die Arbeit. Zusammen. Stunden um Stunden.
Erschrocken- und das völlig aus dem Nichts- fuhr Namjoon herum, seine Augen dabei weit aufgerissen, was ich bloß mit einem fragenden Blick konsultierte.
,,Ähm... Ich muss dich jetzt ja aber als... Feature angeben, das weißt du oder? Für alle Tracks, das.... ganze Album eigentlich."
Ich dachte einen Augenblick darüber nach. Wäre das so schlimm?
RM feat Suga...
Klänge nichtmal übel oder?
Ich zuckte schließlich mit den Schultern.
,,Und? Bringt nh Tragödie auf." Grinste ich und lehnte mich zu ihm vor. Namjoon wich nicht ein Stück zurück.
,,Eine Legendäre."
Raunte er nur schmunzelnd.
Sein Blitzendes Lächeln bewies das ihm die Idee selbst gefiel.
Ein Album mir meinem
,,Hate-Love- Rivalen" Kim Namjoon... Wir machten Musik zusammen.
Als... Team.
Könnte sich sehen lassen, nicht?
Was für eine Frage.
Natürlich könnte es das.
