Kapitel 43

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--- Reika ---

Der Weg der kleinen Gruppe führte sie von der Hauptstraße fort in immer ruhigere Gegenden. Hier waren mehr der Menschen, die nichts mit ihnen zu tun haben wollten und weniger der Menschen, die sie angreifen wollten. Es war perfekt um ungestört zu reden. Abe-san schien dieses Lokal absichtlich deswegen gewählt zu haben. Denn er stoppte an einem der ruhigsten Orte, die Kiri zu bieten hatte. „Bitte sehr. Ein verschwiegenes, abgeschiedenes Lokal. Ich glaube das ist, was ihr nun braucht." Reika trat vor und lächelte dankbar. „Das ist es tatsächlich." Bestätigte sie, während ihre Gedanken sich bereits Worte zurechtlegten. Es war unnütz. Abe-san verstand auch so. „Ich glaube, das ihr etwas privates zu besprechen habt. Ich warte dort drüben auf euch. Nehmt euch die Zeit die ihr braucht und esst reichlich. Die Prüfungen werden nicht einfach sein." Er verneigte sich zum Abschied, dann trottete er langsam in Richtung einer kleinen Bar davon. Alle Vier sahen ihm hinterher. Kenji war noch immer konzentriert, Akane geknickt und Yuki gefährlich ruhig. Sie war nicht mehr so bleich, doch ihr neuer Gesichtsausdruck gefiel Reika noch weniger. Er war einfach leer. Sie hätte am liebsten geseufzt, doch stattdessen zeigte sie auf den Eingang. „Na los. Gehen wir rein." Schweigsam setzten sich ihre Schützlinge in Bewegung. Sie schoben ein paar Tücher zur Seite, die die Abtrennung zur Außenwelt darstellten, dann wurde es düster. Das Geschäft war verlassen und klein. Es gab nicht viele Plätze und diese wurden sogar noch von Trennwänden separiert. Das alles ließ das Geschäft eng und abgeschieden wirken, als war es dafür geschaffen Komplotte zu schmieden. Etwas rührte sich neben ihnen und aus einer kleinen Küche trat eine Frau heraus. Sie besaß goldblondes Haar, grasgrüne Augen und was Reika am meisten überraschte. In diesen grasgrünen Augen lag ein Funkeln, als sähe diese Frau noch immer die Sonne über Kirigakure. „Guten Morgen. Ich nehme an Abe-san hat euch zu mir geführt?" Fragte die Frau ruhig und wischte sich ihre Hände an einer sauberen, weißen Schürze ab. Sie passte so gar nicht zu der sonst abgetragenen, grauen Kleidung. Reika fühlte sich sofort beruhigt. Dieser Ort war perfekt. „Ja. Genau deswegen sind wir hier." Die Frau begann zu lächeln. „Sucht euch einfach einen Platz aus. In der Ecke dort, hat man seine Ruhe." Sie zwinkerte sogar und so passte sie immer weniger nach Kirigakure. Reika fragte sich sogar, was diese Frau hier hielt. „Ach und wenn ihr was braucht. Ruft einfach nach mir. Ich bin Toko." Sie lächelte, während Reika leicht den Kopf verneigte. „Danke. Das werden wir. Was könnt ihr uns anbieten?" Endlich hatte Toko die kleine Gruppe erreicht. „Nicht viel. Zum Frühstück hab ich Reisbrei. Dafür aber reichlich und den besten von ganz Kirigakure. Reicht euch das?" Reika hätte hier sogar trockenes Brot gegessen. Alleine schon, weil die Atmosphäre ihr Team beruhigte. Das Ernste verlor sich langsam und auch Yuki blickte etwas offener drein. „Natürlich. Das reicht uns vollkommen." Antwortete Reika für das Team und Toko strahlte. „Gut, dann setzt euch. Ich bring euch gleich einen Topf und Schüsseln." Gesagt, getan. Es dauerte nur Augenblicke, ehe die vier Shinobi vor besagtem Topf saßen und ihre Schüsseln mit dem Reisbrei füllten. Sie alle nahmen einen ersten Bissen und Toko hatte nicht übertrieben. Er schmeckte tatsächlich sehr gut. Reika nahm sich vor Abe-san für diesen Tipp zu danken, während sie schweigsam ihr Essen zu sich nahmen. Es war, als wussten sie es alle. Sie brauchten diese Stärkung, jetzt, bevor es zu den ernsten Themen ging. Bis sie über Yuki und Isshins Vergangenheit sprechen würden. Es war wie ein Damoklesschwert, das über ihnen schwebten und das sie im Anblick ihres Essens bereit waren zu ignorieren. Doch jedes Mahl nahm irgendwann einmal ein Ende und so stellte schließlich auch Akane ihre letzte von drei Schüsseln fort. Die Orangehaarige hatte noch immer einen gesunden Appetit. „Es wird Zeit." Begann Reika das ernste Gespräch, kaum das Toko das Geschirr weggebracht und ihnen stattdessen Wasser hingestellt hatte. Dann war von Toko nichts mehr zu sehen. Hatte auch sie begriffen, das hier etwas privates besprochen werden musste? „Yuki. Ich ahne, das du den Auftrag hast, wenig darüber zu erzählen. Aber damit wir als dein Team dich angemessen unterstützen können und um uns selbst vorzubereiten, müssen wir erfahren, was du bis jetzt verheimlicht hast." Yuki starrte erst auf den Tisch, dann hob sie ihren Blick und schokobraune Augen musterten Reika nachdenklich. Sie schien innerlich abzuwägen, was sie erzählen sollte und durfte. „Kleine Yuki-chan. Du kannst uns vertrauen. Wir wollen nur verstehen, was es mit diesem Isshin auf sich hat." Auch Akane stützte jetzt die Hände auf den Tisch und rückte ihr Gesicht näher an Yukis heran. „Ja bitte. Erzähl uns davon. Ich werde noch immer wütend, wenn ich nur an ihn denke!" Fauchte sie. Musterte Yuki länger bis deren Schweigen sie verunsicherte und so setzte sie sich wieder ordentlich hin.


Falling Snow - An eurer Seite || NarutoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt