Falling Snow - An eurer Seite || Naruto

Kapitel 105

--- Yuki ---

Stumm beobachtete Yuki, wie Haru und Akane kämpften. Doch schon jetzt sah sie den Unterschied. Haru kämpfte anders. Das Publikum buhte ihn aus. Rief ihm zu, er sollte handeln und vor wenigen Wochen hätte er das auch. Hätte sich davon anstacheln lassen. Sicher wäre der Kampf damals noch spannender gewesen. Er hätte alles gegeben und wäre blindlings ins Verderben gerannt. Akane hätte ihn Stück für Stück frittiert, bis er nach einem anstrengenden Kampf bewusstlos zu Boden gesackt wäre. Doch jetzt war er anders. Er griff hier und dort an, doch im Grunde testete er Akane. Schien abzuschätzen, wie schnell sie wirklich war und was er von ihr erwarten konnte. Als er sein Schwert in die Erde rammte, da wusste sie, das er begriffen hatte. Mit seinen Mitteln. Jenen, die er gegen Yuki angewendet hatte, war er Akane kein Gegner. Man sah den Frust auf seinem Gesicht so deutlich. Er musste noch lernen seine Gefühle nicht auf seinem Gesicht zu zeigen. Er musste noch lernen, sich nicht von seinen Gefühle verleiten zu lassen. Alles, was er gerade zeigte funktionierte mit viel Mühe und Not. Er wollte losstürmen und doch zwang er sich dazu es nicht zu tun, trotzdem konnte er so den Kampf nicht gewinnen. Das war eine Tatsache, die ihr Leid tat. Sein Sinneswandel kam zu spät. Wenigstens zu spät für diesen Kampf. Und Haru war noch viel zu ungeübt, um neue Wege in einem Kampf zu gehen. Dann war dort ein Lachen. Ein Gackern, das alles überschattete. „Er ist so erbärmlich schwach." Yuki hörte Ryus Erkenntnis und schluckte. Unterdrückte ihren Drang diese Ratte ruhig zu stellen. Sie hätte die Mittel dazu, doch auch Haru hatte sich bis jetzt zurück gehalten. Dabei war er viel impulsiver als sie. So viel impulsiver. Er hatte es verdient, das sie ihm zusah, wie er nicht gegen Akane, sondern gegen sich selbst kämpfte. Eine Kampf, den niemand zu schätzen wusste. Sein Team lachte ihn aus, das Publikum verspottete ihn. Keiner in diesem Station verstand, was in Haru wirklich vor sich ging. Nur sie und Kenji. „Er hat sich verändert." Erkannte der Lilahaarige an Yukis Seite. Es waren Worte, die sie überrascht aufblicken ließ. Ein Lächeln erwartete sie. „Er ist unausstehlich, aber etwas an dir hat ihn verändert, kleine Yuki-chan." Bemerkte Kenji leise. Leise genug, das ihn niemand hörte. Worte, die sie zutiefst rührten, weil es bezeugte, das sie nicht die Einzige war, die Harus Kampf zu schätzen wusste. „Ja. Das hat er." Antwortete sie dankbar und Kenji lächelte traurig. „Trotzdem kann er so nicht gewinnen." Yuki schluckte und senkte den Kopf. „Das stimmt." Doch sie sah sofort wieder auf. Schenkte dem Schwertkämpfer ihre Aufmerksamkeit. Er hatte es verdient beachtet zu werden. „Er weiß es jetzt selbst. Er erkennt seine Fehler. Jetzt, wo es ihn nicht umbringt. Er nicht auf einem Auftrag einem Stärkeren begegnet. Vielleicht verliert er, aber er hat jetzt die Chance zu wachsen." Kenjis Worte klangen so tröstlich in Yukis Ohren. Wenn das jetzt ein Auftrag wäre und er hätte es erkannt. Lehrte in dieser Moment gerade, das ein taktische Rückzug die sinnvollste Entscheidung wäre? Yuki wenigstens, hätte jetzt überlegt, ob ein Rückzug eine Möglichkeit war der Gefahr zu entkommen. Bei Isshin hatte es diese Möglichkeit nicht gegeben. Wenigstens war das Yukis Ergebnis ihrer Abwägungen. Gegen Yuriko und auch gegen Mao hatte sie keine Wahl gehabt. Sie hatte fliehen müssen und auf Rettung warten. Dann hörte sie Worte, die sie niemals erwartet hätte. Nicht von Haru. „Es ist so frustrierend." Sprach Haru ehrlich. „Auf einem Aufträg hätte ich jetzt fliehen müssen. Aber ich kann hier vor den Leuten nicht einfach aufgeben. Also zeige ich dir meine neueste Technik, auch, wenn ich sie noch nicht perfekt beherrsche." Yukis Augen weiteten sich, als sie das hörte und kurz darauf sah sie, wie einer der Entscheider etwas auf ein Klemmbrett kritzelte. Haru hatte seine Niederlage erkannt. Bis dahin hatte Akane ihn misstrauisch beäugt. Jetzt begann sie zu grinsen. „Du kannst ja doch denken." Haru schnaubte. „Das geb ich gern zurück." Dann formte er Fingerzeichen und Akane grinste. „Okay. Dann zeig mir was du zu bieten hast. Schenken wir den Leuten hier einen guten Kampf." Yuki erkannte Harus Fingerzeichen. Sie war noch überraschter. In ihrem Kampf hatte er das nicht. Hatte er versucht in vier Wochen ein neues Jutsu zu lernen? Hatte er in der kurzen Zeit einen vertrauten Geist gefunden, oder war er bis jetzt zu stolz gewesen um diese Technik zu benutzen? Egal, was es war. Es machte puff und ein kniehohes Gürteltier tauchte auf. Es war hübsch und ganz offensichtlich weiblich. Der Panzer des Tieres war grau und ein pinkes Herz war darauf aufgemalt. Genauso wie das Tier pinke Lippen und Nagellack auf seinen scharfen Krallen gepinselt hatte. Das Gürteltier blickte nach links und rechts, ehe sie beleidigt zu ihrem Partner blickte. „So viele Leute und du warnst mich nicht vor? Ich hätte mich hübsch gemacht!" Die Frust auf Harus Gesicht wich Ärger. „Dein verdammter Lippenstift sitzt doch. Stell dich nicht so an." Brummte er ihr zur Antwort. Als Akane das Tierchen erblickte, begann sie zu grinsen. „So einen hübsches Tier hät ich dir gar nicht zugetraut." Sie wirkte mehr als amüsiert, während Harus Gesicht in Schatten verschwand, als er peinlich berührt Richtung Boden blickte. Es aber damit überspielte, das er das Gürteltier anstarrte. „Kannst du mir nicht einfach nur helfen?" Brummte er mürrisch und das Gürteltier funkelte ihn herausfordernd an. „Ich hab nicht bitte gehört." Haru musste in diesem Moment im Boden versinken wollen. Dieses Tier war völlig von sich überzeugt und alles, was Haru vermutlich nicht ausstehen konnte. Das er sich ausgerechnet Hilfe von etwas holte, das in seinen Augen nicht cool war, bewies, das er reifer wurde.