Kapitel 82

54 5 2
                                    

--- Reika ---

Dann plötzlich stoppten die Erschütterungen. Der Nebel brach auf und lichtete sich, genauso, wie der Schnee verschwand. Unter den Teamleitern brach noch größere Verwirrung aus. Keiner wusste, was er erwarten sollte und noch immer kämpfte Reika mit sich. Ging es ihrem Team gut? Sollte sie sich doch einmischen? Sie musste die Hand ballen, damit ihre Nervosität nicht als Zittern ihrer Hände sichtbar wurde. Mit einem Schlag waren alle angespannt, dann hob jemand ein Klemmbrett. „Die Prüfung ist zu Ende. Vier Teams haben ihren Schrein bis zum Ende beschützt." Die gleiche Frage erfüllte sie alle. Wer hatte die Prüfung erfolgreich absolviert? Obwohl jeder los rennen wollte, warteten sie. Darauf, wer diese Insel aufsuchen würde. Die Ersten, die erschienen waren drei Kerle aus Kirigakure. Sie waren weder positiv noch negativ aufgefallen. Sie schienen sich aus den Hauptkämpfen erfolgreich herausgehalten zu haben. Dann tauchten die drei Genin aus Iwa auf. Kiyoko reagierte sofort. Landete neben ihrem Team. „Herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Prüfung." Sie lächelte und Madoka und Chaf erwiderten die Geste. Nur Yuhko blickte kreidebleich drein. „Was ist los?" Fragte Kiyoko, als sie den Blick zu deuten wusste. Genauso, wie all die anderen. Köpfe drehten sich ihnen zu und auch Reika beobachtete die Vier. „Dort war ein Auftragskiller aus Kiri.. und ... er wollte ernsthaft töten. Er war keiner aus der Prüfung. Als er starb, brach seine Verwandlung. Doch da war noch jemand. Noch jemand, der nicht zur Prüfung gehörte. Er tauchte auf und tötete den Kerl." Die Kunoichi schluckte. Hatte sie Angst gehabt, das dieser jemand auch sie hätte töten wollen? Reika jedenfalls blieb das Herz stehen. Jemand aus Kiri, der ernsthaft töten wollte. Isshin. Sie wirbelte auf dem Absatz herum und wollte gerade losrennen, als drei weitere Genin auftauchten. Akane und Kenji, die die bewusstlose Yuki hergeschleppt hatten. Reikas Augen weiteten sich. „Yuki. Akane. Kenji." Sie verschwand nur um direkt neben ihnen aufzutauchen. „Was ist passiert?" Akane sah vollkommen gelähmt zu Boden. Es war Kenji, der den Blick hob. „Isshin. Er hat uns angegriffen." Reika sah es sofort. Kenjis Schulter, Akanes Hand. „Und Yuki?" „Bewusstlos. Sie hat viele harte Schläge von Isshin einstecken müssen." Berichtete Kenji wie ferngesteuert. Endlich sah Akane auf. „Er wollte uns töten und ich konnte nichts tun!" Aufpasser hörten ihnen zu und verschwanden. Sicher gingen sie nun auf der Insel nach dem rechten sehen. „Beruhige dich, Akane. Ihr lebt." Während sie sanft auf Akane einredete, nahm Reika den Kindern das verletzte Mädchen ab. Sie legte sie vorsichtig auf den Boden und betastete als erstes ihren Hals. Ihr Puls schlug, doch ihr Atem wirkte seltsam. So lehnte sie sich herunter und horchte nach Yukis Lunge. Ihr Atem ging flach. Vorsichtig schob sie das Top etwas hoch, nur um den Ansatz eines tiefblauen Brustkorbs zu sehen. Yuki hatte gebrochene Rippen und hatte damit noch schwer gekämpft. „Aber das war nicht unser verdienst!" Rief Akane weiter. Noch immer wurden sie beobachtet, doch für einen Moment vergaß sogar Reika das. „Wessen verdienst war es dann? Was war das für Schnee." Sie hob den Blick und befürchtete das es Yuki war, doch Akane sah sie unter Tränen an. „Ein Kerl unter einem Umhang. Er war so schnell und hatte stechend blaue Augen. Das war alles, was ich gesehen hab." Sie ließ geknickt den Kopf hängen und Kenji nickte. Hielt sich jetzt die Schulter, die offensichtlich höllisch zu schmerzen schien. „Sie hat Recht! Er kam uns einfach zur Hilfe. Kämpfte mit Schnee und Eis und dann verschwand er wieder. Es war, als hätte er es auf Isshin abgesehen gehabt." Reika sah in Kenjis Gesicht. Unschlüssig was sie davon halten sollte. „Wir haben ihm geholfen Isshin zu töten.." „Und Yuki?" Reika musste es wissen. „Isshin hat sie hart erwischt. Sie ist während dem Kampf zusammen gebrochen und nicht mehr wach geworden." Reika nickte. Fast schon erleichtert. War es einfach nur eine seltsame Fügung? Hatte dieser Schnee nie etwas mit Yuki zu tun gehabt? Das war der Moment, als Medininjas aus Kiri auftauchten. „Wir sehen nach den Kindern." Sagten sie sofort höflich. Reika wollte nicht, doch sie ahnte das selbst Kiri den Kindern jetzt nichts tun würde. So ließ sie die Drei versorgen, während endlich zwei weitere Genin auftauchten. Kichiros Team. Haru fehlte. Kichiro war sofort bei ihnen. „Daisuke. Ryu. Wo ist Haru?" Die Beiden sahen vollkommen unverletzt aus. Ryu kackerte nur. „Ist die Schneeflocke suchen gegangen, kaum das die Prüfung los ist. Kam nicht wieder." Er wirkte als amüsierte ihn das mehr, als das es ihn besorgte. Es war so offensichtlich, das er kein Teamplayer war. Daisuke, der große, ruhige schien genauso desinteressiert. „Ich hab Hunger." Damit drehte er ab um zu gehen. Kichiro hob den Blick. Sah das Yuki nicht reden konnte, trotzdem kam er heran. „Akane und Kenji, richtig? Was wurde aus Haru?" Akane sah zu, wie man Yuki behandelte, während jemand ihre Hand untersuchte. Kenji hatte kurz aufgeschrien, als man ihm mit einem Ruck die Schulter wieder eingekugelte. Jetzt sah er auf. „Wir wissen nicht, ob er bei ihr war. Yuki hat die westliche Grenze bewacht, aber ihr Headset war kaputt." „Westlich also? Mein Team befand sich auf Insel Acht." Nun sah Ryu auf. Trat langsam näher. „Haru ist Richtung Sechs verschwunden." Er grinste noch immer. „Scheint, als hat er die Schneeflocke gefunden. Hat sie wohl ganz schön erwischt." Ein Arzt legte Kenjis Arm in eine Schlinge, als dieser den Kopf schüttelte. „Sie kam zurück, als der Nebel aufzog und Isshin uns gefunden hatte. Soweit ich das sehen konnte, hatte sie nur eine kleine Schnittverletzung am Arm." Für einen Moment erstarb Ryus Grinsen. Kichiro sah Kenji überrascht an und Daisuke biss in eine Banane herein, die er auf einem Tisch gefunden hatte. „Ihr bleibt hier und stellt nichts an." Dann war Kichiro verschwunden. Reika wusste wohin er verschwand. Er ging los um seinen Schüler zu suchen. Reika senkte den Blick und sah zu ihrer jüngsten Schülerin herab. Hatte sie Haru getötet? Immerhin war sie unter Anbus aufgewachsen, aber dann erinnerte sie sich an die Bilder, die sie im Haus von Kakashi gesehen hatte. Das warme Lächeln, ihre Entscheidung Akane und Kenji zu retten. Sofort schämte Reika sich für ihren Zweifel. Sicher hatte Yuki einen anderen Weg gewählt. Die Frage war, welchen.


Falling Snow - An eurer Seite || NarutoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt