Falling Snow - An eurer Seite || Naruto

Kapitel 110

--- Yuki ---

Etwas anderes fiel Yuki auch auf. Der Boden war zu Harz geworden, aber weder die Bäume noch Steine oder gar das Wasser hinter Yuhko. Mit anderen Worten. Yuhko veränderte Erde und sonst nichts. Sie war also langsamer mit ihren Händen und konnte nur Erde verändern. Darum konnte sie auch nicht die Arenawand aus Stein zu Harz werden lassen und Yuki damit jede Fluchtfläche nehmen. Yuki machte einen Satz fort von der Wand und landete auf der Krone eines Baumes. Dann auf einem Stein. „Ich krieg dich!" Rief ihr Yuhko zu, als Yuki sie fast erreicht hatte. Yuki störte sich an Yuhkos Gerede nicht. Stattdessen zog sie einen Kunai aus ihrer Tasche. Ihr Blick war entschlossen, während die Harzhände sie noch immer verfolgten. Bei weitem nicht schnell genug um mit ihr mitzuhalten. Yuki setzte zum letzten Sprung an und stürmte direkt auf Yuhko zu. Entschied sich für einen Nahkampf, auch wenn Yuhko das offensichtlich provozieren wollte. Noch im Flug begann Yuhko süffisant zu lächeln, doch sie zog keinen Kunai. Stattdessen erhob sich Harz hinter ihr. Wollte sie Yuki damit angreifen? Es war als hätte Yuki ihre Hände bereit um ihr Jutsu zu starten, als sich ein Kopf in dem Harz bildete. Eines, das sie kannte und das doch wie eine entstellte Maske wirkte. „Ich werde dich töten." Erklang die Stimme Isshins. Seine leeren Augenhöhlen starrten sie mit schief geöffnetem Mund an. Erst wirkte es wie eine Karikatur. Yukis Augen weiteten sich trotzdem. Sofort hatte sie Bilder in ihrem Kopf. Isshins leblose Augen. Es war als hätte Yuhko auf diesen Gedanken gewartet. Gesichtszüge formten sich in dem Harz und plötzlich war dort Isshins wahres Gesicht. Grinste sie höhnisch an. Für einen Moment blieb Yukis Herz stehen. Es war als würden ihre Alpträume Wahrheit werden. Im letzten Moment bemerkte sie den Schatten, der die Hand hinter ihr warf. „Fuuton – Windstoß." Mit dem Windstoß schleuderte sie sich hoch in die Luft und von der Hand fort. Weg von Yuhko und Isshins Gesicht. Eine zweite Gestalt erhob sich aus dem Harz. Es war, als lag Akane mit ausgerissenen Gliedern am Boden. „Warum hast du mir nicht geholfen." Es sah so lebensecht aus. Kurz huschten Yukis Augen zu der wahren Akane, als müsste sie sich versichern das Akane noch immer dort war. Die Echte zeigte auf etwas unter ihr. Mit Gewalt riss sich Yuki aus ihren Ängsten fort und erkannte im letzten Moment, das ein Kunai auf sie zuschoss. Sie warf ihren eigenen dagegen, ehe ihr freier Fall begann und sie wieder gen Erdboden sank. Noch im Flug formte sie ein neues Jutsu. „Jutsu der Schlinge." Sie holte aus und umschlang einen der Pfeiler der Podeste. Schwang sich einfach aus dem Inneren der Arena zurück Richtung Wand. Entging wieder knapp Schuriken, die auf sie gezielt hatten. Dann setzte sie ihre Füße an den Stein und stoppte. Ihr Herz pochte vor Angst. Es war selten, das sie etwas aus dem Konzept brachte, doch Yuhko hatte ihre Hausaufgaben gemacht. Sie spielte ein Psychospiel mit Yuki. Eines, das die Jugendliche unerwartet traf. Yuhko verwendete alles, was sie im Kampf gegen Isshin und vor dem Krankenhaus beobachtet hatte. Mittlerweile lag dort auch Kenji herum. Ihm war das Genick gebrochen und er starrte sie mit leeren Augen an. „Ich wollte nicht sterben." Kein Ton erklang von den Zuschauern, als hielten sie alle die Luft an, oder war es, das Yuki nichts als ihre zugerichteten Freunden sehen und hören konnte? Mit Entschlossenheit biss sie sich in die Innenseite ihrer Backe. Sie schmeckte Blut und spürte den Schmerz. Das klarte ihren Geist. Das waren nur Puppen. Sie durfte sich davon nicht aus dem Konzept bringen lassen. Sie musste handeln. Wenn sie jetzt ihre Wasserdrachenbombe einsetzte, würde sie Yuhko aus den Augen verlieren und diese konnte sich perfekt in ihren Harzfiguren verstecken. Yuki würde damit sofort in den Nachteil geraten. Sie musste diesen Kampf im Nahkampf führen oder mit Waffen. Mehr Auswahl hatte sie nicht. Noch immer von Blut geführt, rannte Yuki wieder los. Die Wand entlang und dann zu einem Busch. Sie war rasend schnell. „Fuuton – Windschuriken!" Yuhko hatte nur darauf gewartet. Eine vierte Person erhob sich aus dem Harz. Mit grauen, aufgerissenen Augen. Fing die Schuriken ab und wurde davon schwer verletzt. Yuhko war so geschickt darin, das sogar Blut aus den Wunden quoll. „Ich hab dir vertraut." Flüsterte Haru und hustete. Blutrinsel liefen seine Mundwinkel herunter. „Du hast uns enttäuscht." „Das ist wegen dir." „Wieso hast du uns das angetan." Drei Kunai flogen auf sie zu. Es war der Geschmack von ihrem Blut im Mund, der sie reagieren ließ. Sie drehte sich noch in der Luft und fing den einen ab, der auf sie zuschoss. Endlich hörte sie wieder das Publikum. Ein Raunen ging durch die Reihen, weil sie einfach so schnell reagierte, das sie einen Kunai abfangen konnte. „Jutsu der Schlinge." Sie schwang über Yuhko hinweg. Ihr Herz schlug noch immer voll Schmerz, doch sie zwang sich noch einmal und sah zu den Reihen der Zuschauer. Blickte zu der Loge. All ihre Freunde waren noch immer dort. Akane schien etwas zu brüllen und Kenji hielt sie mit Mühe zurück. Haru stand auch noch immer an seinem Platz. Die Arme verschränkt beobachtete er sie, wie sie ihn beobachtet hatte. Er hatte in seinem Kampf gegen Akane seine Niederlage eingestanden und trotzdem alles gegeben. Gegen alle Widrigkeiten. Es war, als sagten seine wütenden Augen ihr, was sie hören musste. >So etwas würde ich niemals sagen.< Sie wusste nicht, ob es stimmte. Doch der Gedanke beruhigte sie. Gab ihr ihre Entschlossenheit zurück. Sie durfte sich von solchen Spielereien nicht ablenken lassen. Wie sollte sie handeln, wenn das hier ein Auftrag war und sie ihre Freunde nicht sah. Was war, wenn diese Tricks Yuki Zeit kosteten und das Leben ihrer Freunde wirklich in Gefahr brachte? Nur weil sie zögerte. Nicht zu handeln, war gefährlich und folgenreich. Sie war froh, das nicht nur Haru in diesem Turnier die Chance bekam zu wachsen. Auch wenn sie gut war, sie war noch lange nicht am Ende ihrer Entwicklung angekommen. Hatte noch nicht alles gesehen. Auch sie durfte noch reifer werden.