Es herrschte betretenes Schweigen. Wie es aussah, überlegte Taehyung was er am besten dazu sagen konnte, aber im Endeffekt fiel ihn nicht einmal eine gute Lüge dazu ein. Vorallem nicht, wenn er sich etwas von seinen Freunden unter Druck gesetzt fühlte. Das wurde er zwar nicht wirklich, aber so fühlte er sich gerade. Seokjin und Namjoon sahen sich besorgt an und dann wieder zu Taehyung, der sichtlich mit jeder einzelnen Minute nervöser wurde. Allerdings war für Seokjin und Namjoon eines klar. Taehyung's Schweigen war für sie schon Antwort genug. Sie hatten Jungkook gemeint und das war das Problem an der Sache. Sie wussten nicht, wo er war. Sie wussten nicht, wo überhaupt einer ihrer Freunde war. Sie hatten keinen einzigsten Anhaltspunkt und Seokjin fühlte sich zunehmend immer schuldiger.
Besorgt sah Seokjin zu Taehyung, der sich komplett verkrampft hatte. Er atmete angespannt aus, rückte näher zu Taehyung und nahm ihn so sanft in den Arm. "Alles wird gut. Du musst es uns nicht sagen, aber vielleicht hilft es uns ja bei der Suche weiter." sprach Seokjin sanft auf Taehyung ein, der einen tiefen Seufzer ausstieß und hoch in Seokjin's besorgte Augen sah. "Normalerweise durfte ich es niemanden sagen, aber er wird mir schon nicht böse sein." meinte Taehyung leicht lächelnd, aber sofort wurde er wieder ernst. "Damals musste ich die Schule abbrechen und ihn allein zurücklassen. Wir hätten sogar ein Paar werden können. Es gab Zuhause aber Probleme und seitdem hatten wir uns nie wiedergesehen. Es waren allerdings nur sechs Monate vergangen und...ich hab Jungkook in einer Gasse wiedergetroffen. Das Ganze war erstmal 'harmlos'. So hatte er es genannt. Er wurde von den Typen verprügelt. Ich brachte ihn ins Krankenhaus. Es war schlimmer als angenommen. Er kam zwar wieder auf die Beine, doch er war nicht mehr der, den ich einst kannte. Er hatte sich verändert und das zum negativen. Er hat mich angeschrien. Er hat mich rausgeschickt. Er wirkte so desinteressiert und aggressiv. Es hatte mich verletzt, dass ich ihn dann auch in Ruhe ließ. Doch drei Monate später hatten wir die Sache wieder, nur...wurde er dieses Mal...ver-vergewaltigt. Trotzallem war er immer noch aggressiv und hat mich von sich geschubst. Ich wollte ihn nur helfen, doch er ließ mich einfach nicht an sich ran. Seid damals litt ich unter Alpträumen. Sie handelten alle von Jungkook. Er hat große Probleme, was er wahrscheinlich nicht alleine schaffen wird." Im Endeffekt war Taehyung in Tränen ausgebrochen. Namjoon hatte sich auf seiner anderen Seite gesetzt und ebenfalls seine Arme um ihn gelegt. Seokjin dachte drüber nach, wo bei der Geschichte genau der Haken war. Schließlich war es doch immer die selbe Gasse. Heißt das nicht, dass Jungkook in der Nähe wohnen müsste? Sinn würde es ja schon machen.
Während Taehyung etwas Zeit brauchte um sich zu beruhigen, dachte Seokjin nach, wie sie am besten an Jungkook herankommen konnten. Wenn er Taehyung schon gegenüber so aggressiv war, wird es bei Seokjin und Namjoon wohl kaum anders sein. Seokjin kramte etwas in seinen Erinnerungen herum und es traf ihn wie ein Blitz. Jungkook wollte schon wegen Yoongi Selbstmord begehen. Heißt das aber nicht, dass Yoongi der Schlüssel war? Sie mussten Yoongi wahrscheinlich zuerst finden, aber zu diesem hatten sie nur noch weniger Anhaltspunkte. Sie könnten ja auf der Polizeiwache mal nachfragen, obwohl das sehr komisch rüber kommen könnte. Trotzdem mussten sie irgendwo anfangen.
"Tae..." sprach Seokjin ihn vorsichtig an, woraufhin er den Kopf hob und Seokjin aus fragenden und traurigen Augen ansah. "Mach dir keine Sorgen, okay? Wir finden ihn und ich wüsste auch schon, wo wir mit der Suche anfangen können." meinte Seokjin und lächelte seine Freunde sanft an. Fragend sahen sich Taehyung und Namjoon an und dann wieder zu Seokjin. "Aber fangen wir morgen besser an. Ich bin heute zu kaputt." meinte Seokjin und gähnte ausgiebig. Normalerweise wollte er ja am anderen Tag im Restaurant arbeiten, aber das konnte er um ein Tag auch erstmal verschieben. Seine Freunde waren ihn in dem Fall soviel wichtiger als es Geld jemals war. "Geht klar. Gehen wir dann nach Hause oder bleiben wir gleich hier?" fragte Namjoon, woraufhin Seokjin zu überlegen anfing. "Ich werde nach Hause gehen. Wir treffen uns dann morgen früh wieder hier." meinte Seokjin und stand auf. Namjoon nickte ihn zu und sah zu Taehyung. "Ich bleib hier." meinte Taehyung sofort und sah dann zu Namjoon und erwiderte somit deren Blickkontakt. "Das mach ich auch. Mich erwartet sowieso niemand." Namjoon legte sich zurück und bekam dewegen Seokjin's besorgten Blick nicht mit. "Da stimme ich zu." Seokjin wusste, dass alle seine Freunde mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen hatten und trotzallem wollen sie anderen helfen. Seokjin bewunderte dies echt, weshalb er auch somit beschloss seine Jobs hinten anzustellen.
Namjoon und Taehyung brachten ihn noch vor die Tür. "Bis morgen dann. Hat mich sehr gefreut dich wiederzusehen." meinte Taehyung mit einem traurigen Lächeln und schloss Seokjin nochmal in die Arme. Dieser erwiderte sie sanft und lächelte leicht. "Hat mich auch gefreut. Bis morgen." Seokjin verabschiedete sich erstmal von Namjoon und Taehyung und trat den Weg zu sich nach Hause an. Obwohl es schon abends war, war es immer noch hell und somit hatte Seokjin auch nichts zu befürchten.
Namjoon und Taehyung sahen ihn noch nach, bis er am Horizont schließlich verschwand. Taehyung seufzte aus. "Und ich hab gedacht, dass er Tod sei." Namjoon sah leicht besorgt zu ihn und dann wieder dorthin, wo Seokjin verschwunden war. "Das hab ich auch gedacht, aber dann tauchte er mit einem Mal wieder vor mir auf. Alte Erinnerungen wurden wach und..." Namjoon stoppte kurz und sah leicht bedrückt zu Boden. Taehyung sah ihn fragend an. "Er scheint sich mit seinem Vater nicht so gut zu verstehen." Namjoon drehte um und ging wieder nach drinnen. Taehyung blickte ihn kurz hinterher und seufzte bevor er ihn nach drinnen folgte.
"Joon, was ist los?" Taehyung setzte sich neben ihn und nahm sanft seine Hand in seiner. Namjoon seufzte traurig aus. "Es gibt nur ein Problem, dass wir uns wiedergesehen haben." Bei Taehyung machte es so langsam Klick und seine Augen weiteten sich geschockt. "Du...liebst ihn immer noch?" Namjoon nickte schließlich. "Leider ja. Ich hab versucht über die zwei Jahre meine Gefühle für ihn zu töten, doch jetzt merke ich, dass sie nie ganz weg waren. Ich hab die ganze Nacht drüber nachgedacht und weiß jetzt, was diese Gefühle zu bedeuten haben. Es war keine normale freundschaftliche Liebe. Es war etwas anders, intensiver." Taehyung nickte daraufhin nur mit einem besorgten Blick und spannte sich allmählich an. "Gefühle kann man nicht töten. So einfach geht das nicht." meinte Taehyung und stand auf. Namjoon sah ihn noch lange nachdenklich nach und beobachtete ihn dabei, wie er sich seinen Schlafplatz herrichtete und sich dann hinlegte. Namjoon seufzte und tat es ihn schließlich nach. Zwar hatte er anfangs so einige Probleme beim Einschlafen, aber nach einer Zeit war es ihn dann doch möglich.
Morgen sollte ihre Suche offiziel beginnen.
Fortsetzung folgt...
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BTS Universe Story - The Most Beautiful Moment In Life Pt.2
FanficZwei Jahren sind vergangen, seid Seokjin in den USA zurückgekehrt war. Durch seiner Arbeit hatte er jetzt endlich das Geld beisammen, um nach Korea und zu seinen Freunden zurückzukehren. Er hatte keine Ahnung wie sehr sich alle in den zwei Jahren do...