Kapitel 51: Glücklich

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HOSEOK'S SICHT:

Nachdem Seokjin wieder soweit kontrolliert wurde, durften wir wieder rein. Wegen Taehyung war er gleich ziemlich besorgt. Wir hatten ihn gesagt, dass er zurück nach Seoul musste, weil seine Schwester ihn geschrieben hatte. Das Jungkook so ruhig geworden war, war mir keineswegs entgangen. Er schien sich wohl die meisten Sorgen zu machen. Verständlich. würde ich mal sagen. Da konnte man ihn aber auch keinen Vorwurf machen. In den drei Monaten hatten wir es alle nicht so leicht gehabt. Namjoon befand sich ausschließlich nur bei Seokjin und die meiste Zeit hatten sich die anderen in ihren Zimmern aufgehalten. Ich war ausschließlich nur bei Jimin gewesen, bis dieser entlassen wurde. Es hatte nicht allzu lange gedauert und ich war froh, dass er aus dem Krankenhaus raus war, doch jetzt waren wir wegen Seokjin alle hier. Sogar ich konnte das bald nicht mehr. Ich musste hier weg. Ich spürte allmählich auch, wie ich immer schwächer wurde. Ich wusste auch, woran dies lag. Schon seid einem halben Jahr nahm ich keine Tabletten mehr. Ich hatte die anderen alle belogen. Noch hatte ich diese Krankheit und sie würde auch nicht verheilen. Im Gegenteil! Ich hatte etwas soviel Besorgniserregenderes erfahren, weshalb ich die Tabletten erst abgesetzt hatte. Das wusste nur niemand und das sollte auch niemand bis zu einem gewissen Punkt wissen.

So langsam bekam ich starke Kopfschmerzen. Somit fing immer alles an. "Leute...ich geh etwas spazieren. Bis bald!" meinte ich nur noch und begab mich dann auch schon aus dem Krankenhaus raus. Die Sonne ging schon bald unter. Es wurde Abend. Schon so lange konnte ich keinen Sonnenuntergang mehr betrachten. Wie denn auch? Die meiste Zeit war ich im Waisenhaus eingesperrt. Ich nahm mir immer vor meine Mutter eines Tages zu finden um sie zur Rede zu stellen. Aber wie, wenn ich nicht einmal weiß, wo sie sich zurzeit befand. Wahrscheinlich war sie irgendwo glücklich ohne mich. Verübeln würde ich es ihr nicht. Sie hatte mich damals bestimmt nicht umsonst im Vergnügungspark alleine gelassen. Ich hatte nie eine Familie, aber wenn ich immer hörte, wie schlecht es den anderen in ihren Familien erging, wollte ich auch gar meine Familie haben. Vielleicht war ich ja glücklich ohne sie und meinem Vater, wobei ich Letzteren nie kennengelernt hab. Ich durfte ihn nie kennenlernen. Das hatte mir meine Mutter ausdrücklich verboten. Ich konnte mich auch nie so wirklich an ihn erinnern. Das wäre auch komisch. Ich hab ihn ja noch nie zu Gesicht bekommen. Wahrscheinlich zu meiner Geburt, aber daran konnte ich mich sowieso nicht erinnern.

"Hobi!" Ich schrak aus meinen Gedanken und dann spürte ich einen Ruck nach hinten und hörte hupende Autos, die dicht an mir vorbei fuhren. "Hobi, ist alles okay?" Ich wurde herum gedreht und sah in besorgte Augen. Jimin schien mich gerettet zu haben. Ich war wohl zu stark in Gedanken versunken. "Ähm, ja. Geht soweit. Danke, Jiminie." Ein sanftes Lächeln legte sich auf seinen Lippen und er nickte mir zu. "Keine Ursache. Du kannst von Glück reden, dass ich dir gerade so gefolgt war und es gesehen hab." Ich nickte ihn leicht lächelnd zu. "Gehts dir aber wirklich gut? Du bist so blass!" Wieso muss ihn auch gleich alles auffallen? Ich begreif das nicht, aber wahrscheinlich hatte er schon immer eine gute Spürnase gehabt. "Klar, keine Sorge. Jiminie, kannst du mir einen Gefallen tun?" fragte ich ihn dann. Wenigstens wollte ich das mit ihn ein letztes Mal tun. "Klar! Alles!" Ich lächelte ihn sanft an. "Tanz mit mir!" Erst wirkte er verwirrt, aber dann nickte er hysterisch und vor Vorfreude. "Klar! Würde ich gerne, aber wo?" Das war eine gute Frage. "Kennst du hier irgendwo ein Tanzstudio?" fragte ich ihn, doch er schüttelte bloß den Kopf. "Ich war mein ganzes Leben eingesperrt. Erinnerst du dich?" Das tue ich und ich erinnerte mich nicht gerne daran. "Leider. Egal, komm! Ich hab gerade das Bedürfnis nach so langer Zeit wieder mit dir zu tanzen." meinte ich nur und ging ziellos in irgendeine Richtung. Das wird bestimmt das letzte Mal seien, dass ich das mit Jimin machen kann.

Plötzlich hörten wir eine hysterische Frau schreien. "Jimin!" Wir sahen schockiert in die Richtung und sahen eine schwarzhaarige Frau genau auf uns zukommen. "Ist das etwa..." fing ich an, woraufhin Jimin sich komplett verkrampft hatte und schließlich schwach nickte. "Dann komm mit!" meinte ich nur schnell und nahm seine kleine Hand in meiner. Verwirrt sah er mich an, aber ich rannte schon davon. Das sie uns noch hinterher schrie, war mir sowas von egal. Ich wollte Jimin nur noch in Sicherheit bringen. Da war mir alles andere egal. Solange er in Sicherheit und glücklich war, war ich es auch.

Irgendwann hielten wir an. Es war bereits dunkel und erschöpft stützten wir uns auf unsere Knie. Ich grinste ihn an. "Keine Sorge! Sobald die kommt, rennen wir eben wieder weg." fing ich zu lachen an, woraufhin Jimin dann auch schließlich nach wenigen Minuten mit einstieg. Ja, so war das toll. Glücklich. Das sollen sie alle sein, auch, wenn ich vielleicht sterben würde. Das war mir bewusst. Leider sogar schon sehr bald.

Fortsetzung folgt...

BTS Universe Story - The Most Beautiful Moment In Life Pt.2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt