Kapitel 18: Gesucht und gefunden

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Seokjin und Taehyung gingen den merkwürdigen Schrei auf den Grund und hofften auf Jungkook, aber andererseits hofften sie es auch nicht. Es wäre zwar gut ihn endlich zu finden, aber andererseits wäre es auch schlecht, wenn er zusammengeschlagen werden sollte. Das konnten sie einfach nicht ertragen. Keiner von beiden, da Seokjin sich für Jungkook schon sehr stark verantwortlich fühlte. Er war es schließlich gewesen, der Jungkook und Taehyung einfach alleine gelassen hatte. Dabei hätte er bei ihnen bleiben müssen und sich gegen seinen Vater stellen müssen. Dies tat er nicht und jetzt wusste er, dass er unbedingt für die beiden da sein musste.

Als sie schließlich am Ort ankamen, wirkten sie erleichtert, dass es nicht Jungkook war. Es war irgendein anderer Junge, der von den drei Typen zusammengeschlagen wurde. Taehyung traute sich kaum in dessen Nähe, weshalb dies Seokjin tat und den Jungen irgendwie retten konnte, obwohl es ihn bald genauso ergangen war. Sie ruften nur schnell noch den Krankenwagen, bevor sie sich erneut auf der Suche nach Jungkook begaben. Beiden war mehr als klar, dass sie ihn unbedingt finden mussten. Da kamen sie nicht drumherum.

Nach einer Weile kam Seokjin die Umgebung bekannt vor und er blieb stocksteif stehen. Taehyung sah ihn stirnrunzelnd und fragend an. "L-Lass uns schnell weiter." meinte er nur und ging schneller weiter als vorher schon. Taehyung sah sich noch leicht verwirrt um, bevor er Seokjin dann aber folgte. Er war von seiner Reaktion schon ziemlich überrascht. "Jin, ist alles okay?" fragte Taehyung schließlich, nachdem Seokjin's Schritte endlich langsamer geworden waren. "Geht schon." meinte er nur und ging weiter, doch Taehyung wollte hier und jetzt eine Erklärung, weshalb er sich ihn schnell in den Weg stellte und ihn so stoppte. "Jin, was war das eben? Es wirkte so...als hättest du vor jemanden Angst gehabt." Seokjin fühlte sich ziemlich ertappt und er seufzte aus. "Wir waren in der Nähe meines alten Hauses. Ich wollte nicht von meiner Familie gesehen werden." Taehyung wirkte sprachlos. "Und wir hatten alle gedacht, da du reich warst, dass du glücklich seist." Daraufhin lachte Seokjin trocken auf. "Glaubst du das wirklich? So war es nie gewesen. Meine Familie hat mich nur unter Druck gesetzt. Sie gaben nie darauf acht, was ich wollte. Ich war ihnen egal. Hauptsache ich würde einmal ihr Erbe werden und ein hübsches Mädchen heiraten, was ich nie wollte. Ich wollte nie so leben. Geld macht einen nicht glücklich." Somit wandte sich Seokjin ab und ging auf einer Bank am Straßenrand zu und setzte sich, während er den Kopf auf seine Hände abstützte. Taehyung wirkte leicht überfordert mit Seokjin's Ausbruch, aber gab dann nach und setzte sich stumm und still neben ihn.

Es herrschte eine unangenehme Stille zwischen ihnen, die ab und zu von vorbeifahrenden Autos unterbrochen wurde. Taehyung überlegte, wie er sich bei Seokjin für seine rücksichtslose Art entschuldigen konnte, aber ihn fiel da einfach nichts ein. "Jin, hey, ähm...! E-Es tut mir leid, okay? Ich hatte es nicht so gemeint." Seokjin sah Taehyung nur unter Tränen an, aber setzte dennoch ein kleines Lächeln auf. "Mach dir keine Sorgen. Weiß ich doch. Du kanntest meine Vergangenheit nicht und das sollte eigentlich auch niemand, aber jetzt war ich ja frei und jeder konnte es schließlich wissen. Ich werde nicht mehr unter Druck gesetzt." Taehyung sah ihn besorgt an. Seokjin hatte sich zurückgelegt und hatte die Augen geschlossen. Erst jetzt fiel Taehyung auf, wie leichenblasse er im Gesicht war. Er besaß dunkle Augenringe und doch lächelte er, obwohl er genau wusste, wie sehr er sich durch die Jobs doch selber kaputt machte. "Seokjin..." hauchte Taehyung schwach, aber da wurde er von Seokjin unterbrochen, der mit neuer Motivation aufstand. "Komm, wir müssen einen Freund suchen." meinte er enthusiastisch und reichte Taehyung die Hand, was er nur verwirrt annahm und sich hochziehen ließ. Und somit begann erneut die Suche nach Jungkook.

Die Stunden vergingen und so langsam ging auch die Sonne unter. "Es wird schon spät. Wir sollten die Suche auf Morgen verschieben." meinte Seokjin, doch Taehyung fiel in diesen Moment noch einen besonderen Ort ein, wo er noch hätte sein können. "Nein, noch nicht. Komm mit! Ich erzähl es dir unterwegs." Taehyung ging los, während Seokjin ihn nur zögernd und verwirrt folgte.

Sie gingen in den nahegelegenen Wald. Seokjin verstand langsam. "Du willst also dorthin, wo Jungkook sich damals das Leben nehmen wollte?" Taehyung nickte nur und ging immer weiter und immer schneller. Für die sieben war der Ort im Sommer immer ein ganz besonderer Ort und jetzt wieder dorthin zurückzukehren, bereitete Seokjin ein komisches Gefühl im Magen. "Er könnte dort sein." murmelte Seokjin vor sich hin und als sie den Wald endlich hinter sich ließen.

Taehyung's Augen weiteten sich geschockt, als er eine Silhouette erkennen konnte, die vom Aussichtsturm sprang. Bei genauerem Hinsehen konnte er dann Jungkook erkennen. Sie haben ihn gefunden. "JUNGKOOK!" rief Taehyung und in diesen Moment fiel er ins eiskalte Wasser. Es war schließlich Winter. "Nein..." hauchte Seokjin schwach und beide rannten zur Kante des Meeres. Ohne nachzudenken war Taehyung einfach hineingesprungen. "Taehyung!" Seokjin schaffte es nicht mehr ihn aufzuhalten und hoffte darauf, dass er Jungkook noch rechtzeitig hochziehen kann.

Fortsetzung folgt...

BTS Universe Story - The Most Beautiful Moment In Life Pt.2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt