Kapitel 47: Jegliche Art von Schmerz

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Es wurde immer später und später. Draußen zogen sich die Wolken bereits zu. Der Himmel färbte sich schwarz und die Sonne hatte Platz für den Mond gemacht. Nach und nach war der wunderschöne Himmel von vielen hellen Sternen bedeckt. Es sah wirklich sehr wunderschön aus. Dies fand auch Seokjin. Trotzallem erinnerte er sich in der einen Nacht, wo er noch in den USA gewesen war. Er war spazieren gewesen. Betrunkende Kerle hatten ihn mitgenommen. Sie zerrissen seine Klamotten und dann passierte alles ganz schnell. Der Sternenhimmel sah genauso aus, wie der Himmel in den USA. Deswegen hasste Seokjin die Nacht so sehr. Nur niemand wusste davon. Er konnte es aber auch niemanden sagen. Seitdem litt er teilweise an schrecklichen Alpträumen. Niemand sah seine Augenringe, weil er sie immer rechtzeitig überschminkte. Er verfluchte sich, dass er damals so schwach war. Er konnte sich nicht wehren. Dies blieb nicht bei dem einen Mal. Obwohl es ihn ein Trauma bescherte, musste er sich prostituieren lassen, um an Geld zu kommen. Nur so hätte er zurückkehren können. Dies war auch gut so gewesen. Ein Jahr später und alle seine Freunde wären wahrscheinlich Tod. Das hätte er niemals mit seinem gewissen vereinbaren können. Niemals! Das war ihn so klar, wie die Sterne am Himmel.

"Jin..." Seokjin schreckte aus seinen Gedanken und drehte sich seinen Kopf zu seiner Linken, wo er in die Augen eines besorgten Jungkook's sah. "Ist alles okay?" Seokjin spürte erst jetzt die Tränen, die ihn aus den Augen rollten. Schnell wischte er sich die Weg und nickte einfach nur. "Sicher! Wir haben es alle gesehen. Du wirkst so traurig." Seokjin wandte sich nur leicht genervt von Jungkook ab. "Mir gehts gut." sagte er nur und ging zur Tür. "Wir sehen uns zu Hause." Danach verschwand er aus dem Zimmer und verließ geschwind das Krankenhaus.

Vor dem Eingang blieb er noch einmal stehen und hauchte die kühle Nachtluft ein. Sie tat ihn sehr gut. Erst einige Zeit später ging er weiter und ließ das Krankenhaus hinter sich. Normalerweise redete er immer mit Namjoon über seine Probleme, doch dieser war seid Stunden mit Hoseok beschäftigt. Er hatte keine Ahnung wo die beiden hingegangen sein könnten, aber das war ihn auch egal. In diesen Moment wollte er gerade einfach nur alleine sein. Allein und für sich mit seinen Gedanken.

Er lief durch die verlassenen Straßen von Incheon. Keine Menschenseele konnte man mehr ausfindig machen. Es war so, als würden keine Menschen mehr existieren und er wäre alleine in dieser großen, riesigen und weiten Welt. Vielleicht war dies auch gut so. Er wäre ohne weitere Menschen von jeglichen Schmerz befreit. Oder war er dies nicht? Der Schmerz der Einsamkeit würde zurückbleiben und würde eine große und klaffende Wunde in seinem Herzen hinterlassen. Er würde seine Freunde vermissen, also konnte er sich schlecht wünschen, wenn jeder einfach so verschwinden würde. Er wollte nur, dass sein Vater verschwand. Wie es diejenigen ging, die seinem Vater gedient hatten, wusste er nicht. Es könnte sein, dass er sie gefunden hatte und ihnen was Schlimmes angetan hatte. Es könnte alles sein.

Er kam langsam in dem kleinen Park von Incheon an. Dieser Park war durch die Straßenlampen hell beleuchtet. Der riesige Baum in der Mitte des Parkes war das Markenzeichen. Er war darauf zugegangen und blieb genau davor stehen. Manchmal wünschte er einfach nur jemand anderes zu sein. Andere hatten ein soviel besseres Leben als er oder seine Freunde. Er wollte frei sein, aber das wird nicht so einfach klappen, so lange sein Vater nicht hinters Gefängnis kam. Nichts war im Leben je einfach und das würde es auch niemals werden. Da war er sich absolut sicher.

Mit einem Mal hupte ein Auto und Scheinwerfer fielen auf ihn. Seokjin hatte eine miese Befürchtung und drehte sich schockiert herum, nur um dann seinem Vater aus dem Auto steigen zu sehen. Er hatte ein gehässiges Grinsen aufgesetzt und Seokjin bekam es mit der Angst zu tun. Er hatte gedacht, er hätte ihn umgebracht oder er wäre hinter Gittern, aber nichts dergleichen war mit ihn geschehen. Und jetzt hatte er auch noch ein scharfes und spitzes Messer aus seiner Tasche gezogen. Ängstlich war Seokjin einige Schritte zurückgetreten, bis er mit dem Rücken zum Baum stand. "Jetzt kriegst du das zurück, was du mir angetan hast. Nur um einiges Schmerzvoller. Du wolltest es ja nicht anders. Erst schlägst du mich nieder und dann rennst du mit meinem Geld weg! DU VERDAMMTER HURENSOHN!!!" Das Messer sauste auf ihn nieder, doch Seokjin duckte sich rechtzeitig drunter weg und das Messer landete in den Baum. Seokjin fiel gleich zu Boden und sah seinem Vater unter Tränen an.

Niemals wollte er ihn enttäuschen und hatte immer den braven Jungen gespielt, der auf alles hörte und guten Noten schrieb. Er befolgte die Anweisungen immer brav und kam nie vom rechten Wege ab. Doch nachdem er sich ihn einmal wiedersetzt hatte, hatte er höllische Angst vor seinem Vater. Er konnte ihn nicht mal mehr in die Augen sehen. Aber diese Angst hatte er schon seid damals, nachdem seine Mutter ihn einfach allein gelassen hatte. Den Grund kannte er bis heute nicht. "Du kannst mir nicht mehr entkommen! Es ist Aus! Bevor du unter Schmerzen stirbst, verrate ich dir etwas. Deine Mutter...starb nach deiner Geburt. Ich habe sie umgebracht!"

Fortsetzung folgt...

BTS Universe Story - The Most Beautiful Moment In Life Pt.2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt