8 Geschwätzige Geheimagenten

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Für Tom und Nikos war die Nacht kurz. Panos konnte es nicht erwarten, mit seinen Kostbarkeiten nach Agios Andreas zu kommen. Um sechs weckte er sie, und um sieben waren sie schon auf der Landstraße. Kurz hinter Kastoria, auf einem Streckenabschnitt, wo in früheren Zeiten gerne Straßenräuber lauerten, hatte die Militärpolizei einen Kontrollposten aufgebaut, aber als die Beamten Panos' Lederwaren sahen, ließen sie sie weiterfahren, ohne die Papiere zu überprüfen.

Am Mittag hielten sie vor Manos' Laden. Panos verhaspelte sich, so aufgeregt war er, als er Manos und Dimi von seiner erfolgreichen Geschäftsreise erzählte. Ioanna kam hinzu, in deren Laden gegenüber nichts zu tun war, und dann trudelten auch Sophia, Maher, Sandy und Theo ein. Panos holte bei dem Hausbesitzer den Schlüssel seines neuen Ladens ab und erklärte den anderen, wie er sich die Einrichtung vorstellte.

„Typisch Mann," rümpfte Sophia die Nase. „Du hast edle Supersachen und willst die auf alten Regalen vom Flohmarkt präsentieren? Manos, kannst Du mit Deinen Leuten ein paar schöne Regale bauen? So aus rohem, hellem Holz?"

„Kein Problem. Wir fahren zum Holzhandel und kaufen Schrauben und Winkel. Dimi, Maher, Ihr helft mir," befahl Manos.

„Gut. Sandy, ich gebe Dir die Adresse einer Werkstatt in Athen, wo mein Vater seine Ladenausstattung kauft," fuhr Sophia fort. „Du besorgst drei Kleiderständer, weißt Du, einfach ein Gestell mit einer Stange, an der Panos die Hosen aufhängen kann. Und natürlich Bügel für die Hosen. Daran hat er ja auch nicht dran gedacht."

„Wird gemacht, Chefin. Theo, Du kommst mit. Haben die auf?"

„Die haben den ganzen Samstag auf."

Panos fühlte sich überrumpelt:

„Hallo, Du könntest mich wenigstens mal fragen, ob ich das will, Sophia. Und ob ich genug Geld für solche Sachen habe."

„Willst Du das, Panos?" fragte Toms Ex grinsend. „Und hast Du genug Geld?"

„Hört sich toll an, Sophia," grinste Panos zurück. „Geld könnte knapp werden. Ich gehe an meine Reserve für den Winter, das müsste reichen."

Sophia war aber immer noch nicht zufrieden:

„Na also. Sag mal, wo sollen die Leute denn die Hosen anprobieren? Im Schaufenster, dass jeder sehen kann, was für eine Unterhose sie anhaben?"

Panos kam ins Stottern:

„Ähm, ich dachte, da ist doch die Toilette..."

„Ich sag doch, Männer," schnaubte Sophia. „Manos, Du besorgst eine Stange, die befestigt Ihr vor dieser Ecke da. Ioanna und ich nähen einen Vorhang. So, was fehlt noch? Ein Tresen. Hm. Jemand eine Idee?"

Sandy ging gerade ein anderer Gedanke durch den Kopf:

„Panos, ich finde es nicht richtig, dass Du Deine Reserve auflöst. Ich schlage Dir ein Geschäft vor: ich besorge Dir die Sachen, die Sophia mir befohlen hat, und Du gibst mir dafür eine Hose. Was denkst Du?"

„Das können wir auch machen," schloss sich Manos an.

Sie hielten Panos die Hand hin, und er schlug ein.

„Und der Tresen?" insistierte Sophia.

„Wir haben einen großen Tisch über," sagte Dimi. „Der ist zwar nicht schön, aber man könnte eine Decke drüberlegen. Manos, lass uns zu dem Holzhändler fahren. Wir bringen auch ein paar Lampen mit. Lampen sind wichtig. Sandy, Ihr müsst auch eine Kassette für das ganze Geld kaufen, das er einnimmt."

Endlich war Sophia zufrieden:

„Sieh an, endlich mal ein Kerl, den man gebrauchen kann. Also, Männer, an die Arbeit. Tom, Nikos, Ihr putzt das Schaufenster, Ioanna und ich den Boden. Wenn Ihr fertig seid, fahrt Ihr nach Monastiraki und besorgt einen Spiegel. Panos, morgen Abend ist Dein Laden fix und fertig, Montag kannst Du aufmachen."

Die richtigen Leute Band 9: Sorgt, dass die Wüste nicht wächstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt