Tareq flog eine Platzrunde, und Tom und seine Freunde sahen in der Nähe der Landepiste ein halbes Dutzend Jeeps, zwei Lastwagen, zwei Gruppen zu jeweils etwa zehn Soldaten, geschätzt 50, 60 Kamele und eine etwa gleichgroße Anzahl Männer in blauen oder schwarzen Gewändern.
„Kannst Du am Ende der Piste parken, wo niemand ist?" bat Phil Tareq.
„Ich bitte um die Erlaubnis," rief Tareq und funkte den Flughafen an. Er sollte eigentlich direkt an dem Gebäude stehenbleiben, aber nachdem er darauf bestand, gestattete man ihm, am äußersten Ende der Landebahn zu parken. Da man heute nur noch ein weiteres Flugzeug erwartete, das nicht die ganze Länge der Landebahn benötigte, war das kein Problem.
Nach der Landung ließ Phil Tareq dem „Tower" durchgeben, der ranghöchste Malier, der Chef des libyschen Vorauskommandos und der Anführer der Tuareg sollten zum Flugzeug kommen. Alle anderen sollten bleiben, wo sie waren. Er war erleichtert, als sich tatsächlich nur ein Jeep in Bewegung setzte. Phil bat den Lademeister der Noratlas, die mächtigen Hecktore zu öffnen. Mit vereinten Kräften befestigten sie zwei schmale Metallrampen.
Phil und die anderen Bewaffneten gingen nach hinten, und als der Jeep hielt und sich sonst niemand näherte, stiegen sie mit umgehängten Maschinenpistolen die Planken hinunter. Trockene Hitze schlug ihnen entgegen. Ein libyscher Leutnant namens Al-Amir machte Phil Meldung und stellte ihm den malischen Major Dembé und den Anführer der Tuareg, Moudour Dayak, vor.
Phil begrüßte den Malier und den Tuareg auf Französisch und stellte erleichtert fest, dass auch der Libyer ihn verstand.
„Meine Herren, sind wir uns einig, dass unsere Fracht ausschließlich den Tuareg zusteht?" fragte Phil die Männer, die zustimmten, wobei jedoch Major Dembé einen etwas unglücklichen Eindruck machte.
Phil wandte sich an den Führer der Tuareg:
„Monsieur Dayak, wie werden die Säcke abtransportiert?"
„Mit zwei Lastwagen und den Kamelen. Die Lastwagen fahren nach Gourma im Osten, wohin viele unserer Leute geflüchtet sind, die alles verloren haben. Die Kamele gehen in den großen Nordosten zu den Menschen, die dort noch ausharren."
„Wollen Sie erst die Lastwagen oder die Kamele beladen?"
„Die Kamele," entschied Dayak. „Es sind etwa 50, und jedes bekommt zwei Säcke."
„Gut. Lassen Sie die Kamele mit ihren Begleitern in einer Reihe herkommen, immer schön einer hinter dem anderen," sagte Phil. „Leutnant Al-Amir, holen Sie Ihre Leute. Sie geben die Säcke heraus. Major Dembé, verzeihen Sie, an Sie habe ich eine besonders große Bitte."
Der Malier, ein hochgewachsener, maximal 22 Jahre alter Mann in einem kurzärmeligen Tarnanzug mit schwarzem Barett und wachen Augen, musterte Phil ein bisschen skeptisch.
„Was kann ich für Sie tun, Herr Major Phil?"
„Ich habe hier nichts zu sagen. Würden Sie mit Ihren Männern dafür sorgen, dass sich die Kamele und ihre Begleiter in einer Reihe anstellen? Sie wollen sicher genauso wie ich keine Unordnung. Und könnten Sie uns alle anderen Menschen und Fahrzeuge vom Hals halten? Umso schneller können wir das Flugzeug von der Landebahn bringen. Ich glaube, es ist für uns alle besser, wenn Sie das mit Ihren Truppen machen. Wir möchten nicht in Auseinandersetzungen verwickelt werden, denn wir sind ja nur zu Gast in Ihrem Land."
Offensichtlich hatte er den richtigen Ton getroffen, denn Dembé lächelte ihn an und sagte:
„Wir werden für Ordnung sorgen. Dayak, machen Sie Ihren Leuten klar, dass wir keine Drängelei dulden."
DU LIEST GERADE
Die richtigen Leute Band 9: Sorgt, dass die Wüste nicht wächst
Historical FictionIn „Sorgt, dass die Wüste nicht wächst", dem 9. Band meiner Buchreihe „Die richtigen Leute" werden Tom und seine Freunde in teilweise gefährliche Abenteuer in verschiedenen europäischen Ländern und in Afrika verwickelt. Sie begleiten den „größten Ha...