Kapitel 21

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Als Mikey und ich uns wieder auf das Bett setzten, schaute Takemitchy etwas besorgt. "Deine Augen sind etwas rot..." Bemerkte er. Ich nickte. "Geht bald wieder." Erwiderte ich einfach. Ich nahm meine Handtasche und holte meine E Zigarette raus.

"Ist es okay wenn ich hier rauche?" Fragte ich Mikey. Er schaute etwas verwirrt. "Seit wann rauchst du?" Fragte er. Ich zuckte mit den Schultern. "Schon immer...?"
"Also darf ich? Es stinkt auch nicht wirklich." Fragte ich erneut.

"Ne." Antwortete Mikey. Ich seufzte. "Du musst deinen Drogenkonsum mal in den Griff kriegen." Sprach er weiter. "Ich hab garkein Drogenproblem." Verteidigte ich mich. "Als ich dich das erste Mal gesehen hab, lagst du völlig zugedröhnt auf dem Bürgersteig." Das hatte ich beinahe vergessen. "Von mir aus. Du hast recht. Aber es ist halb so schlimm. Mir geht's super."

Mikey schmunzelte. "Wie lang noch?" Ich verdrehte meine Augen und nahm trotzdem einen Zug bevor ich sie wieder zurück in meine Tasche legte.
"Also, was habt ihr heute Nacht noch vor?" Fragte ich in die Runde. "Reden." Antwortete Draken. Ich nickte.

"Wollen wir Wahrheit oder Pflicht spielen?" Fragte Chifuyu. Wir stimmen alle zu und ich durfte anfangen. "Wahrheit oder Pflicht, Takemitchy?" Fragte ich. "Wahrheit." Er schaute mich erwartungsvoll an.
"Was hältst du von Kisaki?" Er überlegte kurz. "Ich mag ihn nicht." Antwortete er. Ich nickte.

"Wahrheit oder Pflicht, Mikey?" Fragte Takemitchy weiter. "Wahrheit." Takemitchy lächelte. "Wann hast du dich in Misora verliebt?" Alle schmunzelten etwas bei der Frage. Ich schaute Mikey an.
"Keine Ahnung, ich fand sie anfangs einfach ziemlich attraktiv und interessant. Irgendwann ist es halt einfach passiert." Erklärte er während seine Hand auf meinem Oberschenkel lag.

Ich schmunzelte. "Süß." Mikey nickte. "Wahrheit oder Pflicht, Mitsuya?" Fragte Mikey. "Wahrheit."
"Sei ehrlich. Woher kennst du Misora?" Mitsuya schaute Mikey fragend an, was ich ihm gleich tat. "Ich weiß doch, dass ihr euch schon kennt. Seid ehrlich. Hattet ihr mal was, oder wie?" Fragte Mikey weiter.
Ich überließ das Mitsuya.

"Wir haben uns nur einmal gesehen und auch nicht geredet. Nichts besonderes." Antwortete Mitsuya. "Wo?" Fragte Mikey. "Hör auf." Sagte ich. "Das geht dich nichts an und er hat die Frage schon beantwortet." Sprach ich weiter.

Das kränkte Mikey offensichtlich aber das war mir ziemlich egal. Mitsuya seufzte. "Wahrheit oder Pflicht, Chifuyu?" Chifuyu lächelte. "Wahrheit." Mitsuya überlegte kurz.  "Warst du schon einmal in einer Beziehung?" Alle schauten ihn an. "Ne." Er schüttelte den Kopf. Irgendwie enttäuschend.

"Wahrheit oder Pflicht, Misora?" Fragte er. "Wahrheit." Antwortete ich. "Wann und mit wem hattest du dein erstes Mal?" Alle schauten mich gespannt an, während ich überlegte.
"14 mit Shuji Hanma." Sie schauten alle ziemlich überrascht während Mikey eher wütend wirkte. Sein Griff um mein Bein festigte sich.

"Das tut weh, Mikey." Sagte ich. Er ließ von mir ab. "Sorry." Ich seufzte. "Wahrheit oder Pflicht, Smiley?" Er lächelte natürlich, wie immer. "Wahrheit."
"Was ist dein Typ bei Frauen?" Er machte sich anscheinend nicht allzu viele Gedanken. "Schlank, normale Oberweite, hübsches Gesicht, volle Lippen, langes Haar und gute Kampffähikeiten." Ich nickte. "Sag nicht du stehst auf Misora." Sagte Draken lächelnd. Alle lachten.

Das Spiel ging eine Weile so weiter bis uns die Fragen ausgingen. "Habt ihr was zu Trinken zuhause?" Fragte ich Mikey. "Nichts für uns." Antwortete er. Ich seufzte. "Wie langweilig." Murmelte ich. Während sich alle unterhielten hörte ich so gut wie möglich den einzelnen Gesprächen zu.
Dennoch schlief ich irgendwann auf Mikey's Schulter ein.

<Timeskip>

Als ich wach wurde spürte ich einen Arm um meine Taille. Außerdem waren meine Beine teilweise zu gedeckt. Die Sonne schien bereits ins Zimmer und ich erkannte wie alle verteilt auf dem Boden lagen. Mikey und ich waren die einzigen auf dem Bett.

Ich löste mich vorsichtig aus Mikey's Griff und stand auf. Im Bad kämmte ich mir erstmal meine Haare und wusch mein Gesicht. Wenigstens sah ich akzeptabel aus. Im Flur traf ich zufälligerweise auf Mitsuya. "Wir müssen reden." Sagte er. Ich nickte. "Von mir aus." Meine Stimme war nicht wirklich anwesend. "Lass uns ins Bad gehen. Dann kannst du dich fertig machen." Sagte ich.

Ich setzte mich auf die Klobrille, während Mitsuya seine Haare etwas machte. "Bist du dir sicher, dass du Mikey nicht sagen willst was damals mit Boraya war?" Fragte Mitsuya. "Vielleicht. Irgendwann. Aber jetzt ist es noch zu früh. Eigentlich weiß er ja kaum was über mich." Antwortete ich. "Hättet ihr dann nicht mit der Beziehung warten sollen?" Ich überlegte. "Ja. Außerdem bringt mir das einige Probleme. Aber irgendwie hab ich das Gefühl am Leben zu sein wenn er da ist." Ich schmunzelte.

Plötzlich hörte ich Schritte. "Ist jemand drin?" Ertönte Mikey's Stimme vor der Tür. "Ja, warte." Antwortete Mitsuya einfach. Ich schaute ihn panisch an. "Alter, ich muss pissen. Lass mich mal kurz rein." Mein Herz setzte einen Schlag aus. Mitsuya schaute nun auch etwas panisch. "Hallo?" Fragte Miley.

Mitsuya ging zur Tür und öffnete sie um einen Spalt. "Ich war grad kacken. Warte noch bis es aufhört zu stinken." Sagte Mitsuya. "Ist mir egal. Ich muss dringend." Mikey öffnete die Tür. Als er mich sah, zeigte sich bereits etwas Wut in seinen Augen. "Wir haben nur geredet. Ist nichts passiert. Kannst ruhig pissen." Sagte ich und stand auf. Ich versuchte mir meine Nervosität nicht anmerken zu lassen.

"Misora, bleib hier." Mikey schubste Mitsuya sanft aus dem Türrahmen und schloss die Tür. "Was ist?" Fragte ich und stellte mich ans Waschbecken. "Warte kurz. Ich kann nicht richtig denken wenn ich pisssen muss." Ich seufzte und wartete.

Als er endlich fertig war, wusch er sich dje Hände. "Machst du das mit Absicht?" Fragte er. "Ich kann deine Gedanken nicht lesen. Was meinst du?" Fragte ich. "Das mit Mitsuya. Ihr verhaltet euch schon die ganze Zeit so." Erklärte er. Ich schüttelte den Kopf. "Nein, wir sind nur Freunde. Versprochen."

"Er ist meine Führungskraft. Er kann nicht mit dir befreundet sein solange du meine Freundin bist." Sagte Mikey mit einem ernsten Blick. "Vergiss Regel Nummer 1 nicht." Fuhr er fort. Ich nickte. Leider hatte Mikey recht. "Tut mir leid." Ich schaute ihn an. Er lächelte leicht. "Mach dir keine Vorwürfe. Ich vertraue dir." Er hielt mein Kinn fest und gab mir einen leichten Kuss.

"Gehen wir frühstücken." Sagte er und verließ das Bad. Ich lief ihm hinterher bis in die Küche. Dort befanden Mitsuya, Chifuyu, Takemitchy und Draken sich bereits. "Wo sind Hakkai und die Zwillinge?" Fragte ich. "Die schlafen noch." Antwortete Draken. Ich nickte.

"Ich geh gleich. Ich muss noch zu meiner Großmutter." Sagte ich zu Mikey. Das war gelogen. Ich wollte einfach nur allein sein. "Soll ich mitkommen?" Fragte er. Ich schüttelte den Kopf. "Nächstes Mal. Aber du kannst mich gern nachhause fahren." Ich lächelte falsch. "Klar, hol deine Sachen." Ich nickte und ging ins Zimmer.

So leise wie möglich, holte ich meine Handtasche und mein Handy aus dem Zimmer. Die Jungs schliefen wie Kinder. Vorsichtig schloss ich die Tür wieder und ging zurück zu Mikey. "Fertig?" Ich nickte. "Dann mal los." Er lief vor. "Man sieht sich." Sagte ich noch zu den anderen bevor ich Mikey folgte.

Bei mir zuhause angekommen gab ich Mikey zum Abschied noch einen Kuss und betrat dann das Haus. Es war schön wieder allein zu sein. Kein Mikey. Kein Hanma. Einfach nur ich und meine Trauer.
Auf dem Weg in mein Zimmer fing ich plötzlich an zu weinen. Unkontrolliert.

Wer hätte gedacht, dass Hanma mich mit Boraya betrogen hat?

Hanma war mir zu wichtig um ihn jetzt zu verlieren. Andererseits hat er mich schon so oft verletzt. Und wie oft würde ich das noch mitmachen?

Ich setzte mich an meine Bettkannte und versuchte mich zu beruhigen. Aber es ging nicht. Stattdessen breitete sich Panik in meinem Körper aus und ich fing an zu zittern. Mein Puls und meine Atmung wurden schneller und mein Kopf war nur noch Chaos.

Nach ungefähr 10 Minuten beruhigte ich mich endlich. Völlig erschöpft ging ich duschen und zog mir was gemütliches an. Ich setzte mich wieder auf mein Bett und starrte ins Leere.

Die Trauer ging so tief, dass ich es in meinem Körper spürte. Ich hatte doch eigentlich nicht wirklich einen Grund um so traurig zu sein. Dennoch fühlte ich mich innerlich so leer und einsam. Wirklich einsam. Ich konnte mich nicht ablenken oder versuchen mich glücklich zu machen. Nein. Es fühlte sich einfach nur schmerzhaft an aber ich konnte da nicht raus. Nicht jetzt.

Love like this (Mikey × Oc)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt