Während ich noch vor dem Grab stand spürte ich plötzlich eine Hand auf meiner Schulter. "Du solltest lieber wieder nachhause. Es ist spät und der Boss will bestimmt nicht, dass du krank wirst." Ich schaute ihn an. In seinen Augen erkannte ich Mitleid. "Was machst du hier, Mitsuya?" Fragte ich. Ich zog mir meinen Schal aus und legte ihn Mitsuya um. Er hatte nicht mal eine Jacke an. "Ich hab meinen Hausschlüssel vergessen und dachte wenn ich schon ausgesperrt bin, kann ich auch kurz hier vorbei schauen." Erzählte er. Ich seufzte.
"Komm mit, du erfrierst mir hier sonst noch." Sagte ich und lief vor. Wir liefen schnell zu mir nachhause und ich genoss die Wärme wieder.
Oben in meinem Zimmer gab ich Mitsuya Klamotten von mir und ein Handtuch. "Hier. Geh duschen." Er nickte und bedankte sich bevor er ins Bad ging. Währenddessen ging ich ins andere Bad und ging ebenfalls duschen.Nachdem ich fertig war zog ich mir eine Jogginghose und einen Pulli an. Es war bereits sehr spät aber ich war nicht wirklich müde. Also ging ich runter ins Wohnzimmer, wo Mitsuya bereits war. Als ich ihn sah, erinnerte ich mich an mein Geschenk für ihn. Ich hatte ihm ein T-shirt genäht. Eigentlich konnte ich ja schon nähen aber ich hatte auf dem Rücken noch ein Drachen hinzugefügt, weil Draken mir erzählt hatte, Mitsuya und er hätten eigentlich das selbe Tattoo.
Aber das würde ich ihm erst später geben. "Frohe Weihnachten." Sagte ich während ich mich zu ihm auf die Couch setzte. Er lächelte sanft. "Dir auch Frohe Weihnachten."
Es war etwas dunkel im Wohnzimmer, weil nur die Lichterketten und die Deko an wahren. Dieses Jahr hatte ich keine Lust auf einen Weihnachsbaum.
"Warst du etwa den ganzen Tag allein?" Fragte Mitsuya. Ich nickte."Mikey und Draken kamen erst gegen 22Uhr vorbei." Erklärte ich. "Deine Großmutter..?" Fragte er. "Sie erinnert sich nicht mehr an mich." Mitsuya atmete tief durch und seufzte schließlich. "Wenn du willst kann ich dich morgen zu ihr fahren." Ich nickte. "Danke." Sagte ich leise. "Wie war der Kampf gegen Taiju? Geht es Hakkai und Yuzuha gut?" Fragte ich. Mitsuya lächelte leicht.
"Wir waren erfolgreich, auch wenn es wirklich anstrengend war. Yuzuha und Hakkai sind jetzt endlich sicher. Ohne Mikey hätten wir es letztendlich aber wahrscheinlich nicht geschafft." Ich nickte. "Freut mich."
Wir redeten noch über belanglose Dinge bis Mitsuya dann Hunger hatte. Ehrlichgesagt konnte ich auch etwas Essen vertragen, weshalb wir uns in der Küche was zu essen machten. Zumindest hatten wir das vor aber zuerst sammelten wir Ideen. "Ramen?" Schlug ich schließlich vor. "Okay, Ramen." Mitsuya sagte mir wie ich das Gemüse schneiden sollte und während ich das machte, machte er die Nudeln und die Brühe.
Nach einer halben Stunde war das Essen endlich fertig. Wir blieben in der Küche und aßen dort unsere Ramen, während wir uns unterhielten. Es war wirklich witzig und wir hatten gute Gespräche. Irgendwann begaben wir uns in mein Zimmer und redeten dort weiter.
"Warte, ich hab noch ein Geschenk für dich." Sagte ich und stand auf. In meinem Kleiderschrank holte ich die Kiste mit dem Shirt raus und ging wieder in mein Zimmer. "Das war wirklich nicht nötig. Ich hab dein Geschenk nicht mal dabei." Ich schmunzelte. "Ist egal." Ich übergab ihm die Kiste. "Ich hab mir wirklich Mühe gegeben." Fügte ich noch hinzu.
Er öffnete lächelnd die Kiste und begutachtete das Shirt. Er holte es raus und lächelte mich wieder an, als er das Muster auf dem Rücken erkannte. "Draken hat mir erzählt, du hättest das selbe Tattoo wie er... Ich hoffe es gefällt dir." Sagte ich. "Ich finde es wirklich toll, Misora. Dankeschön." Sagte er sanft lächelnd. "Mach ich doch gerne." Ich lächelte ebenfalls.
Mitsuya's Sicht:
Ihr Lächeln war wunderschön. Genau so wie alles andere an ihr. Vorallem ihre Stimme mochte ich. Sie war nahezu perfekt, wie konnte man sich nicht in sie verlieben? Ihre Art, wie sie sich um ihre Mitmenschen sorgte war einfach nur liebenswert. Aber es war herzzrreißend zu wissen, dass ich es war der ihr reines Herz damals so sehr verletzt hatte.
"Probier es an." Forderte sie mich auf und drehte sich um, damit ich mich umziehen konnte. Ich probierte das T-shirt an. Es passte ziemlich gut und sie hatte es wirklich sauber genäht. "Kannst dich umdrehen." Sagte ich. Sobald sie sich umgedreht hatte, bildete sich wieder ein Lächeln auf ihren Lippen. "Sieht toll aus." Lobte sie ihr eigenes Werk. "Dank dir." Lobte ich sie zurück. Sie schmunzelte.
"Wollen wir einen Film schauen?" Fragte sie und wartete kurz auf meine Antwort. "Warum nicht." Sie machte auf ihrem Laptop einen Weihnachtsfilm an und wir deckten uns zu. Wir saßen ziemlich eng aneinander aber das schien ihr nichts auszumachen. Stattdessen machte sie es sich an mir ziemlich gemütlich bis sie schließlich auf meiner Schulter einschlief.
Ich pausierte den Film und legte den Laptop weg. Misora zuckte neben mir kurz zusammen. Ich schaute zu ihr runter und sah, dass sie noch schlief. Sie verdiente das alles nicht. Vorallem dieses kranke Spiel, dass Mikey mit ihr spielte.
-Rückblick-
Nach einer Versammlung am Schrein blieben die Führungsmitglieder noch auf Mikey's Befehl da. "Was gibt's denn Mikey? Es ist heiß und ich will endlich nachhause." Beschwerte sich Smiley. Er hatte recht. Ich verstand auch nicht warum wir unbedingt da bleiben mussten aber ich sagte nichts. "Jaja gleich könnt ihr gehen." Sagte Mikey. Er schaute uns nun etwas ernster an.
"Ihr kennt Misora ja bereits." Wir nickten. "Naja, ich glaube sie kann uns noch sehr nützlich werden. Wenn wir bloß ihr Vertrauen gewinnen, könnten wir einiges erreichen." Erklärte er. "Aber zuerst müssen wir ihr Vertrauen zu Hanma und den anderen brechen. Sie stehen sich sehr nahe und genau das könnten wir ausnutzen." Fuhr er fort. "Sobald sie dann Teil von Toman wird, genießen wir große Vorteile. Wenn wir sie dann irgendwann nicht mehr brauchen, können wir das ganze von mir aus auflösen."
So war Mikey eigentlich nicht. Er hätte niemals allein auf diese Idee kommen können. Dennoch brachte Widerstand nichts. "Deshalb seid bitte nett zu ihr, während ich versuche ihr Vertrauen so gut wie möglich zu gewinnen." Er lächelte wieder. Ich fand diese Idee widerlich. Sie hat das nicht verdient. Ich sagte immernoch nichts. Genau wie alle anderen. Nur Kisaki meldete sich kurz zu Wort und erklärte wie wichtig es sei, dass wir den Plan durchziehen.
Die anderen gingen, während ich noch auf Draken wartete, weil ich mit ihm reden wollte. "Was gibt's, Mitsuya?" Fragte er. "Was soll das? Seit wann nutzen wir unschuldige Mädchen aus um an unsere Ziele zu gelangen?" Konfrontierte ich ihn. "Es ist nunmal der einfachere Weg. Mach dir keinen Kopf. Ihr passiert ja nicht wirklich was." Er ging zu seinem Motorrad und fuhr weg. Ich seufzte nur und zündete mir eine Zigarette an.
Während ich über die Sache nachdachte, lehnte ich mich an mein Bike und genoss den Sonnenuntergang. Ich werde sie so gut wie möglich vor dem Schmerz beschützen, der auf sie wartet.
-Rückblick Ende-
Misora's Sicht:
Am nächsten Morgen wachte ich mit Kopfschmerzen auf. "Scheiße." Sagte ich leise. Ich saß mit Mitsuya auf meinem Bett. Wahrscheinlich sind wir so eingeschlafen. Er wachte ebenfalls langsam auf und seufzte. "Geh dich fertig machen. Ich geh ins Gästebad." Sagte ich und stand auf. "Ne, lass mal. Ich geh ins Gästebad." Mitsuya stand auf und ging an mir vorbei. Ich nahm das einfach mal hin und ging in mein eigenes Bad.
Nachdem ich mich fertig gemacht hatte, ging ich runter ins Wohnzimmer und schaute erstaunt aus dem Fenster. Meine Einfahrt war komplett zu geschneit. Dennoch wollte ich heute noch raus. "Wird wohl nicht besser als gestern." Sagte Mitsuya, der plötzlich hinter mir stand. Er schaute mich an und lächelte dann leicht.
Ist der in mich verliebt?Etwas perplex schaute ich ihm nach, als er in die Küche ging. Ich folgte ihm und setzte mich an den Tresen. "Mitsuya." Sagte ich. "Ja?" Er schaute im Kühlschrank nach Frühstück. Ich überlegte es mir anders. Ich konnte jetzt nicht einfach fragen ob er in mich verliebt ist. Andererseits wollte ich es auch wissen. Schließlich hatte ich bei ihm das Gefühl mehr Liebe als bei Mikey zu spüren. Aber wahrscheinlich bildete ich mir das nur ein.
Mitsuya drehte sich zu mir um und schaute mich besorgt an. Er kam mir am Tresen gegenüber. "Wenn was ist, sprich mit mir. Egal was." Sagte er. Ich nickte. Er lächelte wieder sanft und fing an Essen zu machen. "Mitsuya?" Fragte ich erneut. "Mh?" Er schaute mich kurz an.
"Liebt Mikey mich?"
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Love like this (Mikey × Oc)
RomanceMisora Nakayama ist 15 Jahre alt und lebt allein in Tokyo, da ihre Eltern im Ausland arbeiten. Misora lebt ein normales Leben bis sie plötzlich auf Mikey trifft. Er zeigt ungewöhnliches Interesse an ihr, dass sie nicht deuten kann. Aber anscheinend...