Kapitel 46

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"Will jemand von euch freiwillig bei dem Winterball auftreten?" Der Klassenlehrer stand vorne an der Tafel und hatte den Ablauf für den Ball angeschrieben. Er war dieses Wochenende am 31. Januar. Natürlich kam ich und natürlich wollten mich alle auf der Bühne sehen. Insbesondere Sanaye, Ahvi und Tsukasa. "Dann tragt euch bitte in die Liste ein."

Sanaye stupste mich an und deutete auf die Liste. Ich schüttelte den Kopf. "Ich will nicht auf die Bühne." Flüsterte ich. "Aber du bist atemberaubend. Alle werden staunen." Flüsterte sie ebenfalls. "Ich will lieber den Abend mit euch genießen. Alle Anderen können mich mal." Weigerte ich mich. Sie seufzte. "Vielleicht hast du recht." Ich nickte nur triumphierend.

<In der Pause>

Ahvi und ich waren auf dem Dach. Während ich meinen Riegel aß, leerte sie ihre Bento Box. "Wie läufts mit Chifuyu? Hab kaum was von euch gehört." Sagte ich. "Naja, es ist schwierig. Anscheinend ist so eine neue Gang namens Tenjiku aufgetaucht. Vor wenigen Tagen wurde er voll vermöbelt. Seitdem hat er nicht mehr so viel Zeit. Aber wir treffen uns trotzdem manchmal." Erzählte sie. "Langsam wird es echt Zeit, dass ihr euch eure Gefühle gesteht oder so." Beschwerte ich mich.

"Aber was ist, wenn er mich garnicht so mag?" Ich schlug ihr auf den Hinterkopf. "Die Frage solltest du dir schon längst nicht mehr stellen."
Ich seufzte. "Lass ihm einfach Zeit bis das ganze Drama vorbei ist." Schlug ich vor. "Ja, du hast bestimmt Recht."

Die Tür zum Dach wurde geöffnet. Wie erwartet war es Sanaye. "Hattest du schon genug von deinem Freund?" Fragte ich provokant. Sie schaute gespielt genervt. "Die wichtigere Frage ist glaub ich eher was wir auf dem Ball anziehen und mit wem wir gehen."

"Eigentlich wäre Mikey meine erste Wahl aber das wird wahrscheinlich nichts also eher Tsukasa." Antwortete ich. Die anderen nickten verstehend. "Ich geh wahrscheinlich mit Isei." Sagte Sanaye. "Und ich wahrscheinlich mit Chifuyu. Aber ich hab keinen Plan was ich anziehen soll." Ahvi schaute zwischen uns hin und her.

"Das Motto ist ja Winterkönigin und König. Ich denk da an was weiß-blaues. Accessoires sind natürlich auch entscheidend." Überlegte ich. Die Anderen nickten nur zustimmend. "Wenn ihr wollt können wir ja morgen zusammen Kleider aussuchen gehen." Schlug ich vor. Sie nickten erneut und schlugen Uhrzeiten vor.

<Nach der Schule>

Mikey holte mich mit seinem Bike ab. Wir fuhren zu ihm nachhause. Wir hatten schon etwas länger keinen Tag mehr zusammen verbracht also wurde es mal wieder Zeit.

"Wie läufts?" Fragte ich, während wir in seinem Zimmer waren. "Es ist alles so anstrengend. Ich hab keine Lust mehr." Sagte Mikey etwas verzweifelt, nachdem er sich auf sein Bett fallen ließ. Ich legte mich zu ihm und fuhr mit meiner Hand durch sein Haar. "Mhm, verstehe..." Sagte ich leise. "Das wird sich bestimmt bald wieder klären. So wie immer." Ich versuchte so unschuldig wie möglich zu lächeln. "Du behälst immer einen kühlen Kopf. Das liebe ich an dir." Murmelte er. "Und ich liebe alles an dir." Erwiderte ich.

"Bald ist übrigens der Winterball." Erwähnte ich nebenbei. "Mhm..." Ich seufzte leise. "Begleitest du mich? Der ist am Wochenende." Fragte ich etwas unsicher. "Ich muss die Stellung halten. Wenn ich gebracht werde muss ich verfügbar sein, tut mir leid." Ich nickte. "Achso, okay."

"Ich hab gehört, die komischen Brüder sind auch bei dieser Gang." Erzählte Mikey. Ich nickte. "Ja, ich weiß." Ich schmunzelte leise. "Könnte vielleicht schwierig werden." Fuhr ich fort. Mikey nickte. "Für mich ist nichts zu schwer." Sagte er und grinste mich an. Nichts an seinem Lächeln war echt.

<Timeskip>

Nachdem Mikey mich nachhause gefahren hatte, traf ich mich mit Tsukasa. Er kam bei mir vorbei und wir setzten uns auf den Balkon. "Du bist in letzter Zeit so still." Bemerkte ich. Tsukasa nickte nur. "Du kannst mit mir reden." Ich schaute ihn kurz an.

"Meine Eltern lassen sich scheiden." Fing er an. Meine Aufmerksamkeit lag wieder auf ihm. "Ich weiß, eigentlich ist es ja halb so schlimm aber ich weiß einfach nicht wie ich mich fühlen soll, weil ich irgendwie nicht verstehe was in mir vorgeht." Erzählte er. Ich nickte. "Ich versteh das. Du solltest dir Zeit lassen aber auch versuchen einen klaren Kopf zu behalten, damit du keine falschen Entscheidungen triffst." Ich machte eine kurze Pause.

"Das muss schwer für dich sein. Du kannst dich natürlich nicht dazu zwingen jetzt so schnell mit der Situation klarzukommen. Außerdem trägst du keine Schuld." Tsukasa nickte aber schaute mich nicht an. Ich stand auf und ging zu ihm. "Komm, lass dich drücken." Er stand ebenfalls auf und ich zog ihn in eine Umarmung.

Ich konnte sein leises Schluchzen wahrnehmen. Meine Schulter wurde etwas nass aber in dem Moment war es mir recht egal. Er löste sich von mir. "Danke." Er wischte sich kleine Tränen weg und räusperte sich. Ich schmunzelte. "Nichts zu Danken."

"Ich muss gleich auch eigentlich schon wieder gehen. Ich geh mit meinen Eltern essen." Ich nickte. "Kann spaßig werden." Murmelte er, bevor er wieder ins Haus ging. Ich folgte ihm. "Bevor du gehst..." Fing ich an. "Mh?" Er dreht sich zu mir um.

"Begleitest du mich auf den Winterball?" Tsukasa lächelte sanft. "Natürlich. Ich dachte das wär klar." Ich schmunzelte. "Gut, dann freu ich mich schon drauf."

"Ich mich auch." Er lächelte und verließ schließlich das Haus.

Love like this (Mikey × Oc)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt