Love like this (Mikey × Oc)

Kapitel 38

Ich wachte völlig verschwitzt in einer alten Lagerhalle auf. Mein Körper schmerzte unheimlich sehr und ich konnte wegen dem grellen Licht auf mir kaum was sehen. Die Lampe war direkt über mir, so dass man den Rest des Raumes nicht erkennen konnte. Wie pervers...
Meine Hände waren an eine Kette gefesselt, die oben von der Decke hing. Ich hatte ebenfalls Fußfesseln. So konnte ich sie nur höchstens 30cm auseinander bewegen. Ich war buchstäblich wie ein Boxsack mitten in einem dunklen Raum.
Zusammengefasst hatte ich keine einzige Möglichkeit mich auch nur irgendwie zu wehren.
Meine Klamotten hatten sie ebenfalls. Ich hatte nur noch meine Jeans und BH an.

"Na, ist da jemand wach geworden?" Fragte eine unbekannte Stimme. "Ne, ich tu nur so." Antwortete ich genervt. Er lachte kurz. "Findest du es gemütlich?" Fragte er weiter. "Äußerst." Antwortete ich seufzend. Die Ketten waren ziemlich schmerzhaft. "Wozu die Mühe jemanden wie mich so zu fesseln?" Fragte ich. "Du spielst in der Welt der Rowdys nun eine entscheidende Rolle. Du, als Mikey's Freundin, hast Informationen, die wir gebrauchen könnten." Antwortete er.

"Mhm, verstehe. Und du bist?" Fragte ich weiter. "Nenn mich Shion. Schön dich kennenzulernen." Ich konnte das Lächeln auf seinen Lippen deutlich raushören, während sich in mir die Panik breit machte. Shion...?
"Shion von der S-62 Generation?" Fragte ich. Ich hörte wie er Schritte auf mich zu machte und ins Licht trat. Er sah genau so aus wie man es aus Erzählungen kannte.

Er grinste mich an. "Der einzig wahre." Ich schmunzelte. "Wenn das so ist, hab ich wohl ein Problem." Sagte ich leise. "Bingo!" Er lachte. "Jetzt komm endlich zum Punkt. Was ist das hier?" Fragte ich. "Das hier ist ein Ort, wo böse Menschen gefoltert werden. Oder auch Menschen, die nicht reden wollen. Ich wurde reichlich bezahlt um mir die Informationen von dir zu holen. Solltest du nicht reden, werden ich und andere unseren Spaß mit dir haben. Für mich ist beides toll also liegt es an dir zu entscheiden wie das endet."

Ich nickte. "Also, könne wir ja sofort anfangen." Er holte ein Messer aus seiner Hosentasche und stach mir damit in den Bauch. Ein lauter Schrei entwich mir. Shion fing an das Messer leicht hin und her zu drehen. "Keine Sorge, ich weiß was ich mache. Du wirst hier auf keinen Fall sterben bevor ich das zulasse." Sagte er lächelnd.

"Nun gut, erste Frage." Er holte einen kleinen Bogen mit Fragen raus. Ich schmunzelte leicht, als ich das sah. "Hat Toman Bündnisse zu anderen Gangs?" Fragte er. Ich schaute ihn an. "Darüber kann ich dir keine Auskunft geben." Er zog das Messer raus. Ich stöhnte vor Schmerz auf. "Okay, ist sowieso unwichtig. Eigentlich will ich ja nur eins wissen." Er wurde plötzlich etwas ernster.

"Sag mir, warum ist Mikey in letzter Zeit so zurückhaltend? Er hat doch sicherlich irgendwas vor, sonst wäre er nicht Mikey. Verrate mir seine nächsten Schritte und ich lass dich gehen." Er lächelte wieder. "Klingt doch nach einem tollen Angebot, nicht wahr?" Ich versuchte zu lachen. "Wenn ich das bloß wüsste." Sagte ich.

Eigentlich wusste ich alles über Toman. Ihre Pläne, Bündnisse, Gründung, Mitglieder und sonstiges. Draken hielt mich immer auf dem Laufenden über alles. Es Interresierte mich nicht aber Draken wollte anscheinend nicht, dass ich keinen Plan über Mikey's Gang hatte.

"Sag es mir jetzt oder es wird dir noch leid tun." Sagte Shion und kam mir näher. "Steck dir meine Entschuldigung dann in den Arsch."
Ich spuckte ihm ins Gesicht. "Du kriegst keine weiteren Chancen mehr. Das war's." Er dreht sich um und verließ den Raum mit schnellen Schritten.

Ich seufzte und schloss meine Augen. Ich wollte zusammenbrechen, weinen, schreien und alles um mich herum kaputt machen. Die Wunde schmerzte unglaublich sehr und meine Handgelenke brannten schon irgendwie vor Schmerzen.

Es war stickig und heiß in dem Raum. Es gab keine Fenster. Das grelle Licht brannte förmlich auf meiner Haut. Der Boden fühlte sich unter meinen nackten Füßen schon schmerzhaft an, weil ich so lange stehen musste. Mich irgendwie ausruhen konnte ich nicht.

Die Tür wurde wieder geöffnet und es kamen einige Typen rein. "Jetzt kann der Spaß wieder losgehen, Misora. Freu dich, bei dir werde ich mir extra viel Mühe geben." Ich erkannte Shion's Stimme wieder. "Wow, wie aufmerksam." Sagte ich sarkastisch.

Sie traten ins Licht. Alle anderen außer Shion trugen eine schwarze Maske. Sie hatten Baseball Schläger in der Hand. Ich wusste natürlich was jetzt kommen würde.
Mit voller Wucht schlugen sie auf mich ein. Ich schrie auf. Bei jedem einzelnen Schlag.

Das ging einige Zeit so weiter. Ich konnte nicht einschätzen ob es Minuten oder Stunden waren. Nach einiger Zeit legten sie die Schläger weg. Shion kam dann mit einem Taser wieder. "Fick dich doch." Sagte ich leise. "Nein, aber dich nur allzu gerne." Er lächelte bevor er mir den Taser an den Hals hielt. "Das wird jetzt weh tun."

Plötzlich durchdrang meinen Körper ein unbeschreiblicher Schmerz. Meine Muskeln verkampftem sich teilweise und es fühlte dich an als würde mein Haut abgezogen werden. Shion nahm den Taser wieder ab. "Der ist neu. Ich hatte schon Sorge es würde nicht funktionieren." Erzählte er. "Vielleicht sollte ich ihn auch an dir testen, damit du dir sicher sein kannst." Erwiderte ich. Die anderen im Raum lachten leise.
"Mit dir wird es die nächste Zeit wohl nicht langweilig." Shion schmunzelte.

Die nächsten Stunden ging es einfach nur so weiter. Stichwunden, Taser, Baseball Schläger und ein Haufen dummer Sprüche von uns beiden.
"Wirst du nicht auch langsam müde?" Fragte Shion. "Von deiner Hackfresse, auf jeden Fall." Antwortete ich. "Ich geh jetzt nachhause. Man sieht sich morgen, Misora." Er ging in Richtung Tür. "Warte!" Rief ich so laut ich konnte. Es war aber eher ein armseeliger, leiser Schrei.

"Na, willst du mir doch was sagen?" Er grinste und kam zurück. Ich schmunzelte. "Nein, aber du könntest mir stattdessen einen Gefallen tun." Sagte ich. Shion überlegte kurz. "Na gut, und der wäre?" Fragte er schließlich. "Kannst du mir bitte mein Handy geben?" Fragte ich.  "Mh... warum nicht." Stimmte er schließlich zu.

Er holte es aus seiner Hosentasche und fragte mich nach meinem Passwort. Ich hatte unendlich viele verpasste Anrufe von Mikey, Hanma und einpaar anderen. Sie hatten mir über 100 Nachrichten geschickt. Natürlich fragten sie wo ich bin. Rindou schrieb mir ebenfalls aber was mich eher interresierte war die Nachricht von Kisaki.

"Geh auf die Nachricht von Kisaki." Sagte ich. Shion tat was ich sagte und las vor. "Hey, hab gehört du bist verschwunden. Sag bescheid wenn du zurück bist. Ich komm auf dein Angebot von eben zurück." Shion lächelte. "Was machst du denn für Angebote?" Fragte er in einem belustigten Ton. "Nicht das was du denkst." Sagte ich leise. Mein Hals tat weh und ich war völlig heiser. Es fühlte sich an als hätte mir jemand den Hals getrocknet, wenn ich sprach.

"Na, willst du nichts antworten?" Fragte Shion. "Sag ihm, ich hoffe dass ich hier lebendig raus komme. Falls nicht, tut es mir leid." Antwortete ich. "Süß, deine Zeit ist aber um. Ich geh dann mal. Gute Nacht." Er packte mein Handy wieder ein und verließ den Raum.

Ich konnte nicht schlafen. Wie denn auch? Ich hatte unheimliche Schmerzen und konnte mich nicht mal hinsetzen. Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich da noch irgendwie rauskommen würde. Trotzdem versuchte ich mich an die schönen Zeiten zu erinnern.

Ich erinnerte mich an die spontanen Treffen bei mir zuhause mit den Toman Mitgliedern. Ich erinnerte mich an die heißen Sommertage, an denen ich Stundenlang mit Baji geredet hatte. Ich erinnerte mich an Ahvi, Sanaye und Tsukasa. Ich erinnerte mich an Hanma und Kisaki. Ich erinnerte mich an Kazutora und unser Treffen heute. Ich erinnerte mich an meine Eltern und daran wie sehr ich sie eigentlich manchmal gebraucht hätte. Ich erinnerte mich an Großmutter Sahyie und daran dass ich für sie nur noch eine Lücke in ihren Erinnerungen bin. Ich erinnerte mich an Rindou und Ran. Ich erinnerte mich an Mikey und Draken und daran wie ich sie zum ersten Mal traf. Ich erinnerte mich an Boraya und daran wie ich sie vielleicht wieder sehen würde.

Ich weinte. Ich weinte sehr.
Meine Tränen brannten auf meiner Haut aber der Schmerz in meinem Herzen blendete das aus.

Zum ersten Mal in meinem Leben wollte ich unbedingt nachhause.