Love like this (Mikey × Oc)

Kapitel 45

"Aufwachen." Jemand streichte mir über die Wange. Reflexartig schlug ich die Hand weg und setzte mich auf. "Was zum-" verwirrt schaute ich zwischen den beiden hin und her. "Guten Morgen, Yaki." Begrüßte Mikey mich. "Erschreck mich doch nicht so." Murmelte ich unverständlich. "Beeil dich, Mini. Die anderen warten schon." Sagte Draken. Gähnend nickte ich und stand auf.

In meinem Schrank suchte ich schnell den nächstbesten Kimono raus und machte mir dann eine anständige Frisur. "Okay, wir können los." Ich lächelte sanft. Mikey nahm meine Hand und wir verließen das Haus.

Das Neujahrsfest war ziemlich simpel. Die anderen hatten jedoch ziemlich viel Spaß, weshalb ich mein Bestes gab mitzumachen. Außerdem nutzte ich die Gelegenheit um mich mit den anderen Mädchen anzufreunden. Sie waren irgendwie nervig und ganz anders als ich. Dennoch hatte ich sogar etwas Spaß daran mit ihnen über Jungs, Klamotten und andere belanglose Dinge zu sprechen.

Am Abend gingen alle wieder nachhause. Draken und Mikey begleiteten mich noch und kamen mit rein. "Konntest du dich bis jetzt eigentlich gut erholen?" Fragte Draken. Ich nickte. "Ja, manchmal konnte ich zwar nicht so gut schlafen aber inzwischen denk ich kaum noch daran und die Schmerzen haben stark nachgelassen." Erzählte ich, während ich uns was kleines zu Essen machte. Mikey war auf der Toilette. Er hatte offensichtlich zu viel gegessen.

"Glaubst du Mikey wird jemals wieder so wie damals?" Fragte ich.
Ich drehte mich zu Draken um. Er schaute mich etwas verwirrt an. "Wenn das so weiter geht, wird Toman schwach und berechenbar. Schon die Sache an Weihnachten war knapp. Außerdem hat er sich durch mich angreifbar gemacht und hat nun eine Schwachstelle. Sein Fokus sollte auf Tomans Erfolg liegen und nicht auf mir oder belanglosen Sorgen." Erklärte ich.

"Du hast recht. Toman steht nah am Ende." Draken lächelte. "Aber noch stehen wir. Und solange ich auf den Beinen bin wird Toman nicht untergehen." Seine Worte trafen mich wie ein Schlag ins Gesicht. Dann werde ich dich eben zu Fall bringen. "Okay, wenn das so ist, hast du meine Unterstützung." Ich lächelte leicht, bevor ich mich wieder dem Essen widmete.

Langsam entwickelte sich in mir ein Groll gegenüber Toman. Vielleicht war es Kisaki's Einfluss oder auch einfach nur meine Wut auf Mikey, weil er mir zu oft das Herz gebrochen hatte.

"Bist du fertig? Ich hab einen riesen Hunger." Schmollte Mikey, während er in die Küche kam. "Ja, eigentlich ist das Essen schon fertig." Sagte ich schmunzelnd. "Na dann. Komm Draken, wir decken den Tisch." Forderte Mikey ihn auf. Ich half ihnen natürlich dabei, damit es schneller ging.

<Timeskip>

Nach dem Essen, schauten wir noch gemeinsam einen Film. Das hatten wir noch nie gemacht, weshalb es umso lustiger war. Der Tag war lang und anstrengend, also schliefen wir alle auf der Couch ein.

Die nächsten Tage waren langweilig und zugleich anstrengend. Kisaki und ich hatten nun einen fertigen Plan und eine neue Gang auf die Beine gestellt. Ich war den Mitgliedern aber noch nicht wirklich bekannt. Ich nahm außerdem Vergeltung an Shion und sprach mich mit Hanma aus. Es war fast alles so wie vorher.

Die Schule fing wieder an. Ich hatte meine Schulfreunde mehr vermisst als gedacht. Inzwischen traf ich mich nach der Schule oft mit Tsukasa. Wir waren immer draußen in den verschiedensten Ecken. Ich hatte mich verändert aber er nahm es hin und machte das Beste daraus. Mit ihm konnte ich reden. Nicht über alles aber über mein Herz. Auch er erzählte mir, was ihm durch den Kopf ging. Wir waren sehr verschieden.

Mit Ryuu hatte ich teilweise auch noch irgendwie Kontakt. Mehr als Freundschaft würde es aber wahrscheinlich nicht werden. Außerdem brauchte er eher eine Frau in seinem Alter.

Mikey ahnte nichts, genauso wie die anderen in Toman. Takemitchi war zwar eine Gefahr aber er konnte schließlich nicht mit Mikey darüber sprechen also war ich fürs erste unbesorgt.

Die neue Gang, Tenjiku, wurde sehr schnell sehr groß. Durch mich hatten wir Izana auf unsere Seite gezogen und der Rest der S-62 Generation folgte ihm natürlich. Es war das erste Mal, dass ich mit Rindou und Ran in einer Gang war. Es war spaßig mit ihnen.

Natürlich wollte Kisaki, dass ich eine hohe Position annehme. Ich folgte seinem Wunsch aber überließ ihm meistens das Reden. Das Vertrauen der Mitglieder würde ich später noch gewinnen. Doch vorallem Izana musste auf meiner Seite stehen.
Und mit der Zeit begann ich zu verstehen, dass er nicht nur ein Werkzeug für Kisaki's Plan war, sondern ein gebrochener Junge, der sich nach zu viel Liebe gesehnt hatte.

Also versuchte ich besonders nett zu ihn zu sein. Anfangs fand er es wohl fragwürdig aber mit der Zeit konnte ich ihn einen guten Freund nennen.

"Warst du schonmal verliebt?" Fragte Izana. Wir waren draußen in einem Park spazieren. Natürlich außerhalb von Tokyo, damit die Leute von Toman uns nicht erwischten. Kisaki hatte mir verboten Izana zu erzählen, dass ich mit Mikey zusammen bin. "Ja. Und du?" Ich schaute ihn gespannt an. "Ja, früher. Im Gefängnis kam ein Mädchen mich manchmal besuchen. Ich kannte sie davor garnicht aber sie meinte, dass sie mir eine Freude machen will, wenn ich schon so einsam bin." Erzählte er.

Ich lächelte. "Das hört sich wirklich süß an. Ist noch was aus euch geworden?" Fragte ich. Izana schüttelte den Kopf. "Irgendwann kam sie mich einfach nicht mehr besuchen. Ich hoffe, dass ich sie irgendwann wieder finden kann." Ich nickte. "Das wirst du hoffentlich. Weißt du noch wie sie heißt?" Fragte ich. Izana nickte. "Sie wollte mir nie ihren Nachnamen verraten aber sie sagte immer ich soll sie Boraya nennen."

Ich blieb stehen.

"Wie war ihr Name?" Fragte erneut. "Boraya." Er drehte zu mir um. "Kennst du sie etwa?" Fragte er. In seinem Blick zeigte sich Hoffnung. Ich nickte zögernd. "Ja, sie war meine beste Freundin..." Izana legte seine Hände auf meine Schultern. "Bitte... sag mir wo sie ist. Was ist aus ihr geworden?" Ich meidete seinen Blick.

Ich musste einen klaren Kopf fassen. Ich musste es ihm so gut wie möglich beibringen. Fragen konnte ich wann anders stellen.

"Es tut mir leid... Boraya ist vor ungefähr einem Jahr von uns gegangen." Ich schaute ihm in die Augen. Es war purer Schock. "Sie wurde ermordet. Es war einer von Toman. Er hat sie erstochen." Fuhr ich fort. "Einer von Mikey's Leuten?" Ich hörte die Wut klar raus. "Ja. Es war Mikey's Schuld."

Das war es nicht. Natürlich nicht. Aber jetzt hatte Izana einen Grund sein Bestes zu geben. So würde sein Wille nicht gebrochen werden.

"Mikey wird dafür sterben." Murmelte Izana vor sich hin. "Wegen seinen Leuten sind Shinichiro und Boraya tot." Ich nickte nur. "Ich werde ihn umbringen."

"Sei geduldig. Wir müssen die beste Gelegenheit nutzen um anzugreifen und dem Plan folgen. Ich verstehe deinen Schmerz nur zu gut. Wir stehen das zusammen durch." Sagte ich. "Und du wirst nicht gehen?" Fragte Izana. Ich schüttelte den Kopf. "Bis zum Ende."