32. Kann ich dich etwas fragen?

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Als Niall seine Tochter am nächsten Morgen abholte, konnte er seine Dankbarkeit kaum mit Worten ausdrücken.

Deshalb zog er einen Gutschein für Harry's Lieblingsrestaurant aus seiner Hasche und legte ihn auf die Kochinsel seines besten Freundes. „Macht euch einen schönen Abend", schlug er schließlich vor, „Ich kann euch gar nicht genug danken. Auch dir, Louis."

Den jungen Bibliothekar erfüllte ein Gefühl von Glück und Stolz, das er so noch nicht kannte. „Das ist doch selbstverständlich."

Entschieden schüttelte Niall den Kopf. „Nein, das ist es nicht", entgegnete er und deutete auf den Gutschein. „Das sollte einfach ein kleines Dankeschön sein."

Harry lächelte seinen besten Freund warm an. „Das wäre doch gar nicht nötig gewesen", winkte er ab und schloss ihn einen Moment lang in seine Arme. „Du weißt, dass ich das gern gemacht habe."

„Außerdem war es richtig schön gestern Abend", warf Alice plötzlich ein, die dicht neben ihrem Vater stand.

„Das ist doch die Hauptsache", antwortete Niall und strich dem Mädchen sanft über das hellbraune, gelockte Haar.

Louis erinnerte sich an die Erzählung aus dem Seminar, in der Niall davon berichtet hatte, wie die Menschen in ihrem Umfeld Harry für den Vater von Niall's Kindern gehalten hatten - und obwohl er dieses Verhalten zutiefst abstoßend fand, war es doch irgendwie witzig, dass Alice die gleichen braunen Locken hatte, wie Harry.

Louis war wahnsinnig froh, sich so gut mit Niall zu verstehen.

Er war sich sicher, dass die Beziehung zu Harry sonst nicht hätte funktionieren können - weshalb er sich immer eine extra Portion Mühe gab.

Das fiel ihm allerdings auch gar nicht schwer. Niall war ein unglaublich sympathischer und liebenswürdiger Mensch und Louis wusste, dass Harry bei ihm in besten Händen war; und umgekehrt.

„Wir werden dann mal nach Hause fahren", räumte Niall schließlich ein und schnappte sich den rosafarbenen Rucksack seiner Tochter. „Mary ist unwahrscheinlich müde und braucht etwas Ruhe."

„Das glaube ich gerne", seufzte Harry, während er sich ausmalte, wie anstrengend die letzte Nacht für beide wohl gewesen sein musste. „Bestell ihr schöne Grüße von uns."

Louis' Herz machte einen kleinen Sprung.

Uns.

Dieses Uns bedeutete ihm die Welt.

Als Harry schließlich die Tür hinter seinem besten Freund schloss, lehnte er sich erschöpft gegen die Wand und atmete tief durch.

Was für eine chaotische Nacht.

Louis zog seinen Freund näher zu sich und spürte das Kribbeln in seiner Magengegend, das mit jeder Sekunde stärker zu werden schien.

Die beiden Männer begannen, sich leidenschaftlich zu küssen.

Schnell überwältigten ihre Gefühle füreinander die beiden Männer, sodass es ihnen plötzlich unmöglich schien, sich voneinander zu lösen.

Sanft, und doch bestimmte dirigierte Harry seinen Freund in sein Schlafzimmer, stieß ihn dort auf die Matratze und beugte sich über ihn, als er dessen breites Grinsen sah.

Louis spürte, wie sein Körper deutlich auf Harry's Berührungen reagierte.

Kaum auszuhalten war das Gefühl, das sich plötzlich in seinem Inneren breit machte.

Sein Körper wollte vor Erregung bersten, als er gierig Harry's stürmische Küsse erwiderte.

Innerhalb weniger Augenblicke hatten die beiden Männer sich ihrer Kleidung entledigt und konnten deutlich spüren, dass ihre Verbindung mit einem Mal stärker zu sein schien, als sonst.

The WriterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt