Vergangenheit

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„Und wieso machst du die Ausbildung nicht einfach? Dann hast du auch keine Schwierigkeiten" sagte sie.
Ihre Frage war berechtigt und ich hatte sie mir zu oft schon selbst gestellt.

„Ja die möchte ich auch jetzt machen. Ich mag meine Arbeit und es macht mir wirklich Spaß."

„Aber wieso hast du die Ausbildung nicht sofort gemacht?" hakte sie nach.

„Das erkläre ich dir ein andern mal" antwortete ich und schenkte ihr ein beruhigendes Lächeln.

Ariana seufzte.

Ich ging einen Schritt auf sie zu und legte meine Hände auf ihre Schultern.

„Hey ich weiß dass du mehr wissen möchtest aber jetzt ist einfach nicht der richtige Zeitpunkt. Ich bin einfach froh, dich wieder zu sehen"

Sie sah mich ungläubig an.

Ihre blauen Augen fanden meine. Sie leuchteten wie Kristalle.

„Und was ist das zwischen uns? Ich habe keine Lust nur eine von vielen für dich zu sein" sagte sie und strich sich eine Strähne hinters Ohr.

„Ich kann mir nur vorstellen, was Marco dir erzählt haben muss. Und ich gebe zu, dass er recht hat. Ich war Scheiße. Ich habe die Mädchen nicht gut behandelt aber ich bin erwachsen geworden. Solche Dinge interessieren mich nicht mehr."

Ich sah so etwas wie Hoffnung in ihren Augen.
„Du meinst es also ernst?" fragte sie vorsichtig.

Ich nickte und zog Ariana in eine Umarmung.
„Ich würde dich nie verletzen Ari. Du bedeutest mir einfach zu viel."

„Wir müssen es dennoch geheim halten oder?" fragte sie erneut niedergeschlagen.

„Ja ein bisschen noch, tut mir leid."

Sie schlang ihre Arme um mich und seufzte laut.

„Was machen wir mit Marco?" fragte sie leise.

„Ich versuche das zu klären" antwortete ich ihr und legte mein Kinn auf ihrem Kopf ab.
Ich konnte nicht anders als zu grinsen. Ich war einfach froh, dass sie mir vertraute und dieses Vertrauen würde ich niemals zerstören. Ich konnte ihr noch nicht erzählen, was damals in meiner Sportler Zeit passiert war. Ich habe einfach die Kontrolle verloren und diese versuchte ich gerade wieder zu erlangen. Michael, mein Chef, unterstütze mich schon so lange aber jetzt musste ich auf eigenen Beinen stehen.

Ich lies von ihr ab und blickte ihr in die Augen.

„Genug von mir" sagte ich. „Was wollte Henry von dir?"

Ariana verdrehte die Augen. Sie sah so süß aus, wenn sie das tat.
„Er will sich bei mir entschuldigen..." gestand sie nach kurzem zögern.

*er kann sie auch nicht einfach in Ruhe lassen. Hat ihm die Suspendierung nicht gereicht?*

„Der Kerl nervt. Am liebsten würde ich ihm"
Arianas Lachen unterbrach mich.

„Ist da jemand eifersüchtig?" fragte sie belustigt. Sie strahlte über beide Ohren.

Ich zog sie an den Hüften an mich. Sie wandte ihren Ozean blauen Augen nicht von mir ab.

„Bild dir mal nicht zu viel ein, Goldlöckchen" sagte ich als ich mein Gesicht näher an ihres hielt. Unsere Nasenspitzen berührten sich und ihre Atmung wurde unregelmäßiger.

Wären wir jetzt nicht auf dem Schulgelände würde ich sie über meine Schulter werfen und mit nach Hause nehmen.

Ariana kicherte und schlug mir sanft gegen die Brust.

„Nein ehrlich, wenn er dich nervt, sag mir Bescheid."
Sie nickte und stellte sich auf ihre Zehenspitzen um mir darauf einen Kuss auf die Wange zu geben.

Dieses Mädchen war einfach Gold wert. Nein, unbezahlbar.

„Gib mir dein Handy" wies sie mich an und streckte ihre Hand aus, nachdem sie sich von mir gelöst hatte.

Ohne zu zögern holte ich es aus meiner Hosentasche und drückte es ihr in die Hand.

„Du brauchst doch die Handynummer deiner Freundin."
Ari konnte sich nicht vorstellen wie glücklich es mich machte, sie diesen Satz sagen zu hören.

Ihre schönen Finger tippten in Sekundenschnelle die Ziffern ins Display.

Ich nahm ihr mein Handy wieder ab und sah ihren Namen mit einem Herz eingespeichert.

Verlegen strich Ariana sich eine Strähne hinters Ohr.
Ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen, welches ich erwiderte.

„Okay ich gehe jetzt, bevor wir noch erwischt werden" sagte ich und legte mein Hand sanft an ihre Wange. Ariana streckte ihre Hände nach meinem Shirt aus und griff danach. Mit einem leichten Ruck zog sie mich zu sich.

Zu gern würde ich nun mit spielen aber ich wollte nichts riskieren. Wir waren schon einmal aufgeflogen und das sollte  so bald nicht wieder passieren.

Ich lehnte mich nachgiebig zu ihr herunter. Je näher ich ihr kam, desto schneller wurde ihre Atmung.
Ari schloss ihre Augen und streckte sich mir entgegen.

Bevor unsere Lippen sich berühren konnten flüsterte ich „so gern ich dich wie King Kong über meine Schulter werfen möchte um dich zu entführen, musst du dich noch ein wenig gedulden Goldlöckchen."

Sie seufzte und schob ihre Unterlippe hervor.

Um sie nicht gänzlich zu enttäuschen, küsste ich sie schnell auf die Stirn und entfernte mich von ihr, da ich vom weitem Schritte ausmachen konnte.

Ich strich mein Shirt glatt und räusperte mich.
Ari tat es mir gleich. Ihre rosa Wangen konnte sie allerdings nicht so schnell los werden.

„Lass uns in verschiedene Richtungen gehen" sagte sie leise. Ich nickte ihr zu.

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Ich stieg in mein Auto und startete den Motor. Gerade als ich los fahren wollte, bekam ich eine Nachricht. Unbekannt.

> hoffe du hast mich nicht vergessen. Ich hab dich nicht vergessen auch wenn du es dir wünschst. Du musst noch eine Rechnung begleichen mein süßer. xoxo D <

Ich schluckte schwer. Es war so eine lange Zeit vergangen und ich hatte nicht mehr damit gerechnet von ihr zu hören.

Ich ignorierte die Nachricht fürs erste und legte mein Handy beiseite.

Den ganzen Heimweg konnte mich selbst die beste Musik nicht ablenken. Mein Blick wanderte ständig zu meinem Handy, aus Angst eine neue Nachricht zu erhalten.

Ich parkte den Wagen an der Straße und stieg die Treppe zu meiner Wohnung hoch. Oben angekommen, massierte ich mein Knie, da es durch die Belastung noch ein wenig schmerzte.

Ich betrat die kleine 3 Zimmer Wohnung und legte meine Sachen ab.
Mein Handy ertönte erneut.

Nervös holte ich es aus meiner Hosentasche.
Ich atmete erleichtert aus als ich Arianas Namen auf dem Bildschirm sah.

> bist du gut angekommen? <

Ich grinste wie ein Honigkuchenpferd.
Mit einem Schwung lies ich mich auf die Couch fallen und tippte meine Antwort > natürlich und du? <

Es dauerte keine 2 Sekunden bis sie mir antwortete.
Wir schreiben ein paar mal hin und her ehe ich aufstand um mir etwas zu essen zu suchen.

Als ich nach meiner erfolgreichen Ausbeute erneut auf die Couch fiel, lies mir die Nachricht
> ignoriere mich lieber nicht Adam. Du weißt wozu ich im Stande bin. xoxo D < das Blut in den Adern gefrieren.

*scheiße. Ich bin geliefert*

My Brothers best Friend Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt