Toilet-Talk

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Er zog mich mit in eine Kabine und schloss diese ab. „Was machst du?" fragte ich.

„Du hast dich auf dem Herrenklo ausgezogen. Bist du betrunken? Niemand soll dich so sehen".
Er begutachtete meinen Körper.

Ich fühlte mich unwohl und wortwörtlich nackt.
Ich nickte und konnte Adam nicht anblicken.

„Hauch mich an" wies er mich an.
Ich schüttelte nervös den Kopf.
Er hob mein Gesicht an „Los jetzt".

Ich hauchte ihn an und schämte mich sofort.
„Ari du kannst dich doch nicht zwei Abende aufeinander betrinken. Dieses Mal kann ich es nicht vertuschen" sagte er ernst.

„Tut mir leid. Henry-."
Seine Augen wurden groß als er Henrys Namen hörte.
„Was ist mit ihm?" fragte er.

„Er hat mir die Drinks gegeben" gab ich zu.
Die Schuld gab ich nach dem was war, definitiv ihm. Natürlich hätte ich sie nicht trinken müssen aber das war mir egal. Er hatte mir unrecht getan.

„Hat er dich abgefüllt?" fragte er nachsichtig.
Ich nickte.
Nachdem was er mit mir vorhatte, wollte ich ihn nur noch los werden.

„Wenn ich den in die Finger kriege dann..."
Es klopfte an der Tür.

„Ist da drin alles okay?" fragte eine fremde Stimme. 
„Da sind locker 2 Leute drin. Die treiben es bestimmt!" sagte ein anderer.

Adam umfasste plötzlich meine Hüften und drehte sich mit mir um, sodass ich an der Tür stand. Er drehte mich mit dem Gesicht zur Tür, ehe er sich auf den Klodeckel setzte und mich auf seinen Schoß hob. Meine Beine winkelte er an der Tür an.

„Jungs bitte, kann man nicht mal in Ruhe sein Geschäft erledigen und dabei telefonieren?" sprach Adam ernst.

Ich kicherte bei dem Gedanken an unseren Anblick.

Man hörte wie sich einer der Jungs auf den Boden legte um vermutlich unter der Tür unsere Schuhe zu entdecken.

Zum Glück hatte Adam schnell geschaltet. Denn es sah so aus, als wäre hier nur eine Person drin.

„Sorry..." sagten die beiden und verschwanden wieder.
Adam atmete erleichtert aus.
Seine Hände platzierte er noch immer an meinen Rippen.

„Das ist mir so peinlich" murmelte ich.
Er lies von mir ab und lies mich aufstehen.
„Warum hast du seine Drinks angenommen?" fragte er ruhig.
„Ich weiß nicht...Ich wollte keine Spaßbremse sein" gab ich zu und hielt mir derweil mein Oberteil vor die Brust.

„Wie kommst du auf sowas?"
„Henry hat gesagt ich soll lockerer werden" erwiderte ich.
„Und auf den Typen hörst du? Seine Meinung sollte dich einen feuchten Dreck interessieren!".
Adams Stimme wurde etwas lauter, sodass ich leicht zusammenzuckte.

„Sorry aber jetzt mal im Ernst. Henry hängt dir voll am Arsch wie eine Klette. Ich hoffe du stehst nicht auf den. Der hat jetzt schon schlechten Einfluss auf dich. Er kennt dich doch gar nicht".
Ich knetete meine Hände „ich stehe nicht auf ihn. Ich habe in der Klasse bisher kaum Freunde gefunden und ich dachte er hätte Recht damit, dass ich etwas lockerer werden sollte. Außerdem kennst du mich auch kaum..."

Adam zog die Brauen hoch.
„Ari, du musst dich für niemanden ändern. Entweder die Leute mögen dich so wie du bist, oder halt nicht. Du solltest dich einfach mal mit denen unterhalten. In ein Gespräch kommen. Komm einfach ein wenig aus deinem Panzer raus. Aber mach es nur wenn du das auch möchtest und nicht, weil es dir jemand vorschreibt. Außerdem kenne ich dich besser als er. Klar, du bist erwachsen geworden und hast dich ebenso verändert wie ich, aber ich kenne deine Marotten und deine Vorlieben. Genau so wie ich deine Familie kenne."

Er tätschelte beruhigend meine Schulter.
Seine Worte gingen runter wie warmer Honig.
Es tat gut solche Worte zu hören und sie von Adam zu hören, machte mich noch fröhlicher.

Ich lächelte ihn warm an „danke. Das bedeutet mir viel".
„Jetzt zieh dich wieder an. Sonst kann ich für nichts garantieren" sagte er grinsend.

In der Zeit in der wir uns unterhielten, war es tatsächlich getrocknet. Ich drehte mich um und zog es mir über den Kopf. Während dessen spürte ich seine stechenden Blicke auf mir.

Ich entriegelte die Tür und wir traten einer nach dem anderen heraus.
Adam ging vor und schielte durch die Tür, die das WC und die Bar trennte.

„Komm. Die Luft ist rein" sagte er und wir verließen das große Herrenklo. Zum Glück beachtete uns niemand.

Adam zog sein Handy hervor und sagte mir, dass es 1 Uhr war. Wir mussten also aufbrechen.

Alle versammelten sich wieder vor dem Haupteingang. Ein paar kamen eine viertel Stunde zu spät.

Henry kam zur Gruppe, sein Blick war stur auf mich gerichtet. Seine Wange war immer noch knallrot und ganz leicht geschwollen.

Ich war stolz auf mich und meine Kraft. Das hatte er definitiv verdient. Adam bemerkte unseren fiesen Blickaustausch und kam unauffällig zu mir rüber.

„Was ist mit ihm passiert?" flüsterte er.
„Er kam mir zu nah und ich verpasste ihm eine" sagte ich stolz und hob meine rechte Hand.

Adams Augen weiteten sich und ein leichtes Grinsen machte sich auf seinem Gesicht bemerkbar.

„Gutes Mädchen" sagte er mit rauer Stimme.

Schlagartig zog sich mein Unterleib zusammen und mit Sicherheit errötete ich sofort.
*wie können diese zwei Worte so magisch auf mich reagieren?*

„Lasst uns gehen" sagte Adam in die Runde und ging voran.

Ich ließ mich in mein Bett plumpsen.
Am nächsten Morgen würden wir abreisen.
Ich freute mich auf zuhause. Es war definitiv zu viel passiert. So hatte ich mir das ganze nicht vorgestellt. Es hatte allerdings auch seine guten Seiten. Adam und ich kamen uns näher. Ich hoffte nur, dass er von mir nichts falsches dachte und mich für unreif hielt. Ich könnte es nicht ertragen, wenn er mich nicht ernst nehmen würde.

Nach dem ich mich ein paar Male hin und her gewälzt hatte, schlief ich endlich ein.

Meine Träume heute Nacht galten nur Herrn Garcia...

My Brothers best Friend Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt