ARIANA POV
Tränen rannen mir über das Gesicht als ich mein Zimmer betrat. Zum Glück war niemand zuhause der mich so hätte sehen können.
Nach Schulschluss wollte ich den Hof verlassen und kam ins Stocken als ich von weitem eine Frau an Adams Auto lehnen sah. Sie war wirklich hübsch. Ursprünglich war ich auf dem Weg zu seinem Wagen um ihn abzufangen. Ich wollte mit ihm darüber sprechen was passiert war und ihm gestehen, dass ich die Nachricht gelesen hatte und wusste dass er mich anlog.
Ich hatte all meinen Mut zusammen gerissen um ihn zu konfrontieren aber als ich diese Frau dort sah, wie sie lässig an seinem Auto lehnte, verließ mich all dieser Mut und machte Platz für Unbehagen und Unbeholfenheit.
Sollte ich einfach auf sie zugehen und sie direkt fragen was zur Hölle sie an dem Auto meines Freundes zu suchen hat? Das konnte ich nicht. Dafür fehlte mir das Selbstbewusstsein. Ich blieb also wie angewurzelt stehen und versteckte mich hinter einer Baumgruppe wie ein ängstlicher Hase.Bei meiner Nervosität könnte ich wirklich eine Zigarette gebrauchen. Ich wollte aber kein Aufsehen erregen und lies sie in meiner Tasche.
Ich hörte Schritte und meine Aufmerksamkeit fiel auf Adam. Plötzlich sah er sich um und ich versteckte mich komplett. Ich kam mir extrem bescheuert vor. Ich wusste einfach nicht was ich tun sollte.
Nach wenigen Augenblicken drehte ich mich wieder zum Geschehen und sah nur noch wie die beiden zusammen im Auto verschwanden und los fuhren.
Mein Herz zersprang in tausend Teile. Das muss „D" gewesen sein.
Er traf sich tatsächlich direkt mit einer anderen sobald ich weg war. Ich konnte es nicht fassen. Ich wusste nicht recht wie ich mich fühlen sollte. Ich war traurig, unbeholfen, wütend und enttäuscht. Ich war so dumm, zu denken dass er sich für mich geändert hätte.
Marco hatte recht. Ich hätte auf ihn hören sollen, immerhin wollte er nur mein bestes und hätte sich für mich gegen Adam gestellt.
Adam saß in diesem Moment mit einer anderen Frau in seinem Auto. In dem Auto, wo wir uns das erste mal geküsst hatten. Ich konnte mein Kopfkino nicht ausstellen und sah die beiden dort zusammen, lachend, küssend.Meine Augen wurden plötzlich glasig und ein Kloß bildete sich in meinem Hals.
Ich rieb mir die Augen und flüchtete vom Gelände.
Liz Auto parkte am Straßenrand. Sie wollte mich abholen, damit ich es pünktlich zum Mittagessen schaffte.
Als sie mich ausmachen konnte, winkte sie mir zu.
Hastig öffnete ich die Tür und stieg ein.„Was ist los? Du siehst nicht gut aus" stellte sie fest und legte besorgt eine Hand auf meine Schulter.
Ich sah sie nicht direkt an „ich bin nur müde, können wir los?" Ich bemühte mich normal zu klingen.
„Hm okay" sagte sie und startete den Motor.Jetzt saß ich hier, eingewickelt in meine Decke und eine Packung Taschentücher neben mir. Neuen Tasche warf ich achtlos in die nächste Ecke.
Meine Augen fühlten sich geschwollen an. Das war also Liebeskummer?
Adam schenkte mir nicht nur mein erstes Mal richtig verliebt sein und meinen ersten Kuss, sondern auch meinen ersten Herzschmerz.Ich fühlte mich beschissen. Ein kratzen an meiner Tür lies mich hellhörig werden.
Ich stand auf, immer noch eingewickelt wie ein Burrito und schlenderte zur Tür.
Als ich sie öffnete stand Birne davor. Sie schaute mich mit ihren Kulleraugen an und miaute.
„Na du süße" begrüßte ich sie zaghaft.
Birne lief an mir vorbei und sprang auf mein Bett.
Ich legte mich zur ihr und kuschelte sie ebenfalls mit in meine Decke. Sie wärmte mich und schnurrte ununterbrochen.
Sie merkte immer wenn es mir schlecht ging und schaute nach mir.Ich wollte meine Frust rauslassen und entschied mich dafür, Mary anzurufen.
Es klingelte kurz bis sie abnahm.
„Sie lebt noch!" sagte Mary aufgedreht.
„Dir auch hallo" entgegnete ich.
„Wo hast du gesteckt? Wir haben ewig nicht geredet"
„Tut mir leid, in letzter Zeit war viel los" gestand ich.
„Wie war dein Geburtstag?"
„Es war okay. Du fehlst mir!" sagte ich dramatisch.
„oh wie hast du mir gefehlt! Jeder Tag ohne dich war eine Ewigkeit, ein Schatten über meinem Herzen. Endlich bist du wieder da, mein Licht, mein Trost, mein alles" sagte Mary theatralisch.
Ich lachte. Wegen genau so etwas liebte ich sie.
„Hör auf mit dem Unsinn" kicherte ich.
An der anderen Leitung ertönte ebenso ein Lachen.
„Was gibt's neues bei dir?" fragte ich sie.
„Ich treffe mich morgen mit Diana. Ich mag sie wirklich sehr"
„Das freut mich sehr für dich. Was macht ihr denn?"
Ich konnte mir Mary ganz genau vorstellen, wie sie auf ihrem Bett saß, mit dem Handy in der Hand und die Arme und Beine in die Höhe gestreckt.
„Wir gehen ins Kino"
„Oh romantisch" flötete ich.
Ich hörte sie nur nuscheln.
„Und was gibt's bei dir neues?" fragte sie fokussiert.
„Ach ehm" stotterte ich.
„Spucks aus!"
„Ja also es gibt da jemanden"
Mary quiekte „endlich! Wer ist es?"
Ich kaute auf meinem Fingernagel.
„A- Adam?" antwortete ich obwohl es eher wie eine Frage an mich selbst klang.
Stille.
„Hallo? Bist du noch da?" fragte ich nervös.
Es raschelte.
„ADAM?" fragte sie ungläubig.
„Ja also..."
„Ari verdammt wie hast du das denn geschafft? Ist er nicht der beste Freund von Marco?"
Ich nickte während ich antwortete „ja...ich weiß nicht wie"
„Du musst mir alles erzählen und ich meine A L L E S" ihre Betonung war fast schon bedrohlich.Eine Stunde verging in der ich Mary
„A L L E S" erzählte. Sie unterbrach mich ständig um weitere Fragen zu stellen. Kurz sagte ich ihr, ich würde sofort aufhören wenn sie jetzt nicht die Klappe halten würde. Dann verstummte sie wieder. Ich konnte fast schon hören wie ihr die Kinnlade hinunter fiel als ich fertig war.„Scheiße Ari...was hast du jetzt vor?" fragte sie mitfühlend.
„Ich weiß es noch nicht. Ich wollte erst mit dir darüber reden"
Sie zögerte kurz. „Ich denke du solltest ihn offen darauf ansprechen. Vielleicht gibt es ja auch eine plausible Erklärung und wir unterstellen ihm nur etwas"
„Kann sein" murmelte ich.
Ich wusste und wollte ich, dass sie recht hat aber ich war bereits so in Rage und in meinem eigenen Film, dass ich keinen klaren Gedanken fassen konnte.
Ich müsste erst einmal darüber schlafen.Ich bedankte mich bei Mary für ihr offenes Ohr und wünsche ihr viel Spaß im Kino.
Wir verabschiedeten uns voneinander und ich legte das Handy beiseite.Birne war inzwischen eingeschlafen und verkrümelte sich ans Fußende.
Aus meinem Nachtschrank kramte ich meine Kopfhörer raus und setze sie mir ein.
Ich wollte nur noch Musik hören und langsam in den Schlaf abdriften. Auch wenn es noch zu früh war. Dann würde es vor erst ein Mittagsschlaf werden.

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My Brothers best Friend
Romance„ist dir bewusst, dass dir alle Männer hinter her gaffen? Wie heiß du aussiehst?" flüsterte er Ariana ins Ohr während er ihr die Zigarette aus der Hand nahm um selbst einen Zug davon zu nehmen. 🌶️