Hintertürgeheimnisse

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Mein Körper vibrierte und meine Hüften bewegten sich fast schon von allein. Ich genoss das schwitzen und den Druck auf meinen Ohren.
Diana nahm meine Hände in ihre und wir wirbelten über die Tanzfläche. Es machte Spaß. Ich wünschte Mary wäre auch hier.
Mir wurde immer wärmer und der Schweiß lief mir den Rücken runter.
„Ich gehe eben auf Toilette" schrie ich Diana fast schon an, damit sie mich hören konnte. Die Musik war einfach zu laut. Sie nickte verständlich.

Ich drängelte mich durch die Menge. Die Leute lachten und tranken herzhaft. Manche Frauen tanzten mit Männern eng umschlungen. Ihre Zungen verflochten sich innig und ich hatte das Gefühl sie bei etwas privatem zu stören. Ich sah also schnell wieder weg.

Als ich bei der Toilette ankam, war die Schlange lang. Die Frauen standen viel zu lange an dem großen Spiegel und frischten ihr Make up und ihre Haare auf.
*typisch Frauen. Wenn ich dort gestanden hätte, hätte ich mich warscheinlich genau so verhalten*

Genervt drehte ich um und lief Richtung Seiteneingang. Ich musste erst einmal frische Luft schnappen. Diana und ich tanzten immerhin schon seit 2 Stunden. Kurz bevor ich den Ausgang erreicht hatte, pfiff mir ein Typ hinterher. Ich zeigte ihm den Mittelfinger und wendete mich wieder ab. Ich hörte sie nur lachen und einer rief mir hinter her „selbst Schuld mit dem kurzen Rock Süße. Geiler Hintern!"
*die denken auch, sie könnten jede ins Bett kriegen. Ich bin doch kein Freiwild!*
Ich verdrehte nur die Augen und setzte meinen Weg fort.

Ich öffnete die schwere knarzende Tür und betrat die Abendbrise.
Es war angenehm warm und in der Luft lag der typische Sommerduft. Durch die dicke Tür hörte ich noch leicht die Musik aber die Grillen, die in den Büschen saßen, veranstalteten ihr eigenes Konzert. Ich fand den Klang der Natur so beruhigend.

Ich lehnte mich an die Wand an und nahm mir eine Zigarette aus meiner kleinen Handtasche, in der nur Platz für ein Handy, ein Portmonee und Schlüssel waren.
Ich zündete diese an und nahm genüsslich ein paar Züge davon.

Mein Körper kühlte mit jeder weiteren Minute etwas mehr ab.
Die Tür öffnete sich erneut und die Musik strömte für ein paar Sekunden heraus.

Adam stand nun im Licht des Bewegungsmelders.
Er atmete schwer aus und schien mich nicht bemerkt zu haben.

Ich versuchte nicht auf mich aufmerksam zu machen.
Das Licht ging wieder aus und das blieb es auch ein paar Sekunden.
Als ich beim ausblasen des Rauchs plötzlich husten musste, ging das Licht wieder an.
*toll gemacht*

Adam erschreckte sich und drehte sich ruckartig zu mir um.
„Verdammt...wieso sagst du nichts?"
Ich lachte.
Er kam auf mich zu und lehnte sich ebenfalls neben mich an die Wand.
„Du hast mich echt erschreckt" lachte er ebenfalls und strich sich die Strähnen aus dem Gesicht.
„Sorry" entschuldigte ich mich und tippte nervös auf meine Zigarette um die Asche zu lösen.
„Wie gefällt dir der Abend bis jetzt?" fragte er.
„Es macht Spaß, ich war lange nicht mehr raus zum feiern".
Adam nickte „freut mich, ich wünschte ich könnte auch einfach entspannt feiern und was trinken aber ich muss auf euch Teenys aufpassen".
Ich stieß meine Schulter an seine „ey ich bin kein Teeny mehr".
Er hob abwehrend die Hände hoch und grinste.

„Gerade haben mir ein paar Kerle hinterher gerufen. Denken die echt, dass wir auf sowas anspringen? Man kann nicht mal das Haus verlassen, ohne ständig angemacht zu werden. Wie die Tiere ehrlich..."

Ich wollte gerade einen Zug meiner Zigarette nehmen, als Adam sich von der Wand abstieß und sich vor mich platzierte. Seine Hände stützten links und rechts von meinen Schultern. Seine dunklen Augen sahen direkt in meine. Aus dieser Situation konnte ich nicht entkommen.

Mein Herz pochte plötzlich so laut, ich hatte Angst er könnte es hören. Er grinste mich an.
Meine Zigarette war das einzige, was ihn auf Abstand hielt.
Ich konnte ihn ruhig atmen hören.
Sein Parfum stieg mir in die Nase. Es war berauschend. *was hat er vor?*

Er sah so gut aus, verboten gut. Er trug ein schwarzes Hemd, welches er an den Ärmeln hochgekrempelt hatte. Dadurch waren seine Tattoos freigelegt. Seine dunkle Hose saß locker auf seinen Hüften.
Seine Haare fielen ihm nun auf die Stirn, da er etwas zu mir herunter blicken musste.
Am liebsten hätte ich meine Hände in seinem Haar vergraben.

„Ist dir bewusst, dass dir alle Männer hinterher gaffen? Wie heiß du aussiehst?" flüsterte er mir in mein Ohr, während er mir die Zigarette aus der Hand nahm um selbst einen Zug davon zu nehmen.
Mein Unterleib zog sich zusammen.
Hitze breitete sich in mir aus.
Ich konnte meinen Blick nicht von ihm lösen. Ich war wie hypnotisiert.

Er ließ die Zigarette auf den Boden fallen und trat sie aus. Sein Blick haftete weiterhin auf mir.

„Ich...Ehm..." war das einzige was ich rausbrachte.
Ich senkte meine Hände und zupfte an meinen Rock um diesen irgendwie zu verlängern. Ich wusste dass es nichts brachte aber ich wusste nicht wohin mit meinen Händen.

Er setzte seine Hand unter meinem Kinn an und drehte mein Gesicht wieder zu ihm. Er lächelte.
„Mache ich dich nervös Goldlöckchen? Du bist rot wie eine Tomate".

Ich hielt mir sofort die Hände an die Wangen um sie abzukühlen und um mein errötetes Gesicht zu verbergen.
Meine Beine fühlten sich langsam an wie Butter.
Adam lachte leise.
„Kein Wunder dass du so beliebt bist bei den Männern. Du bist süß und verdammt sexy..." raunte er.

Adam strich mir eine lose Strähne hinter mein Ohr und streifte mit seinem Daumen über meine warme Wange.
Sein Daumen glitt über meine Unterlippe „wie gern ich diese schmecken möchte..."
Sein Ton war ruhig, bestimmt und unglaublich erregt.
In dem Moment ging das Licht wieder aus.

Mein Herz drohte mir aus der Brust zu springen und Gänsehaut breitete sich aus.
Ich sah Adam jetzt kaum noch.
Ich legte meine Hände an seine Brust und griff in sein Hemd.
Langsam verringerte er den Abstand zwischen uns. Ich schloss die Augen und kam ihm entgegen.

Ich konnte seinen warmen Atem bereits auf meinen Lippen spüren und nur wenige Millimeter entfernten unsere Lippen voneinander.

Im nächsten Moment ging das Licht wieder an und die laute Metalltür öffnete sich...

//Danke für die 1000 Leser, ich bin echt froh dass euch die Geschichte gefällt!//

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