Dank dir

2.1K 50 1
                                    

   ADAM POV

Es war Freitag. Der letzte Schultag vor den Osterferien.

Ich hatte beschlossen ein Gespräch mit Henry zu führen. Ich zitierte ihn zu mir. 

*jemand muss dem Kerl zeigen wo es lang geht*

Es klopft an der Tür.
Ich stand auf und richtete meine Kleidung.
„Herein" sagte ich ernst.

Henry trat ein.
„Sie wollten mich sprechen Herr Garcia?".
Ich nickte „komm rein und setz dich bitte."
Er schloss die Tür hinter sich und setzte sich vor das Pult.

„Wir müssen über Ariana Harrington reden..."
Ich setzte mich auf die andere Seite des Pults und lehnte mich im Stuhl zurück. Ich musste Dominanz ausstrahlen, deswegen verschränkte ich die Arme nicht und baute meine Brust etwas auf. Mein Blick war direkt in seine Augen gerichtet.

„Warum sollte ich da mit ihnen drüber reden?."
„Sie hat mir erzählt was passiert ist. Möchtest du auch etwas dazu sagen?"

„Sie war betrunken...Ich wollte ihr nur helfen und dann ist sie ausgetickt."
Ich verzog die Brauen „Sie hat da etwas anderes erzählt."

Henry verschränkte die Arme vor der Brust und ging in eine defensive Haltung.
„Sind sie jetzt ihr Bodyguard? Wieso redet sie nicht selbst mit mir?"

*ich hasse diesen kleinen Möchtegern*

„Sie weiß nichts hiervon. Ich hielt es für eine gute Idee euch getrennt von einander zu verhören" entgegnete ich ihm.

Er fing an mit dem Stuhl zu kippeln.
„Sie sagte, du hättest sie abgefüllt und dann angefasst."

Er schüttelte mit dem Kopf.
„Ihr hattet Alkoholverbot während des Aufenthaltes."

„Ich hab nichts getrunken" wehrte er sich.

„Ich fand vor der Abreise leere Alkoholflaschen auf eurem Zimmer. Nicht gerade wenig. Das wird Konsequenzen haben" sagte ich, ehe ich vom Stuhl aufstand und mich auf dem Pult abstützte.

„Wieso solltest du also an dem Abend nicht auch was getrunken haben? Wieso bitte sollte sie sich die ganze Sache ausdenken? Was hätte sie davon? Ich habe mal so rumgefragt. Du bist des öfteren wegen solcher Geschichten aufgefallen. Du machst in der Schule einen auf beliebten Typen und gewinnst deswegen die Mädels für dich. Ich kenne Jungs wie dich. Ich bin dazu verpflichtet alles zu melden. Du musst mit einem vorübergehenden Schulverweis rechnen."

Jetzt stand er plötzlich auf. „Das werden wir noch sehen. Sie sind eh kein richtiger Lehrer. Niemand wird ihnen glauben." Ich sah ihm an, dass er nervös wurde.

„Wenn du dich noch einmal an jemandem ohne sein Einverständnis vergehst, wirst du es mit mir zu tun bekommen und jetzt verschwinde!"

Wütend nahm er seine Tasche und knallte die Tür hinter sich zu.

Erleichtert atmete ich aus.

Nach Feierabend traf ich mich mit ein paar Jungs bei Marco. Er hatte wieder sturmfrei, da seine Mutter am Wochenende zu ihrer Schwester verreist war.

Ich fuhr in meinem schwarzen Audi vor und stellte den Motor ab.

Ich klingelte und Marco öffnete mir die Tür.
Nolan, Sam und Milan waren schon da und hatten es sich auf dem Sofa bequem gemacht.

„Moin!" riefen sie einer nach dem anderen.
Marco drückte mir ein Bier in die Hand „setz dich."

Ich ging auf den Sessel zu und machte es mir bequem. Die Jungs hatten die PlayStation gestartet und Musik lief auch nebenbei.
Auf dem Tisch standen Chips und Cracker.
„Ich dachte du wolltest Diät machen?" rief ich belustigt Marco zu. Dieser schüttelte lachend den Kopf. „Heute ist Cheatday."

„Wo ist deine süße kleine Schwester?" fragte Milan.
Mein Blick wanderte zu ihm herüber.

„Die ist bei ihrer Freundin. Und nenn sie nicht so." Marco lies sich neben den Jungs auf die Couch fallen.

„Aber sie ist nun mal so süß. Ich steh auf schüchterne Mädels" sagte Milan und schob sich eine Hand voll Chips in den Mund.

Ich konnte mich da nicht einmischen obwohl ich es gern getan hätte. Ich wollte ihm am liebsten sein Mundwerk stopfen.

„Ey sie ist tabu!" sagte Marco wütend.

Tabu. Jetzt hatte er es erneut ausgesprochen. Seine Schwester war tabu. Für jeden von uns.
Sich daran zu halten war nur so verdammt schwer.

Wie saßen noch ungefähr 3 Stunden hier und amüsierten uns. Ich blieb allerdings bei dem einen Bier. Ich musste mit dem Auto noch nachhause fahren und ich liebte meinen Wagen viel zu sehr um ihn abzugeben.

Marcos Handy klingelte und er ging ran.
„Wie dich kann keiner bringen? Dann bleib da. Nein ich habe auch was getrunken. Da hättest du dir vorher Gedanken drüber machen müssen."

„Was ist los?" fragte ich.
„Ariana weiß nicht wie sie nachhause kommt. Um die Zeit fährt auch  kein Bus mehr" antwortete er.

Ohne weiter darüber nachzudenken antwortete ich „ich kann sie holen."

Marco überlegte kurz.
„Bleib da, Adam holt dich ab. Er hatte nur ein Bier."
Danach legte er auf.

Marco gab mir die Adresse und ich machte mich auf den Weg.

*was tust du hier eigentlich? Willst du dir dein eigenes Grab schaufeln? Nein ich bin einfach ein guter Freund*

Ich kam an und hupte um Ari zu signalisieren dass ich da war.
Marys Haustür öffnete sich. Die beiden umarmten sich und dann kam Ariana auf mich zu.

Sie zögerte kurz bevor sie die Autotür öffnete.
Ihr Parfüm verteilte sich sofort in der Luft.

Ich sah zur ihr „hey".
„Hey" entgegnete sie sanft.
Ich startete den Motor wieder und das Radio spielte im Hintergrund Musik.

„Hattest du einen schönen Abend?" fragte ich sie.
„Ja den hatte ich und du?"
Ich nickte „ja er war entspannt".

„Entschuldige, habe ich deinen Abend gestört?" fragte sie verunsichert.
„Nein alles gut. Ich habe mich angeboten. Um die Uhrzeit solltest du nicht alleine unterwegs sein".

Sie lächelte.
Sie war so schön. Die Straßenlaternen badeten ihre Haut zwischen durch in warmen Licht. Ari war gemütlich gekleidet. Sie war auch nur leicht geschminkt. Was ich sowieso viel schöner an ihr fand.
„Möchtest du ein Eis?" fragte sie plötzlich.

Ich sah verwirrt zu ihr rüber.
„Wieso?"
Sie faltete ihre Hände „ich habe gehört, dass Henry wegen dir von der Schule verwiesen wurde. Als Dankeschön möchte ich dich auf ein Eis einladen."

Ich lächelte sie an.
*wie kann man so süß sein?*

„Gerne" antwortete ich.

Im Drive In bestellte Ariana 2 Eis.
Zum bezahlen beugte sie sich über die Mittelkonsole rüber zu meinem Fenster.
Ihr Körper streifte dabei meinen. Ich atmete tief ein und aus.

Ich weiß nicht wieso sie mir das Geld nicht einfach gegeben hatte.

„Ich will dir etwas zeigen" sagte ich und fuhr los.
Wir fuhren etwa 10 Minuten weiter aus der Stadt.
Den Wagen parkte ich am Rand eines Kanals.
„Wo sind wir hier?" fragte sie.

„Ich komme hier her, wenn ich abschalten will. Abends ist es besonders schön und ruhig".

Sie schnallte sich ab und machte es sich gemütlich „ja es sieht wunderschön aus".

Vor unserer Windschutzscheibe erstreckte sich ein Kilometer langer Kanal. Drumherum standen Laternen und viele Schiffe, dessen Lichter sich im Wasser spiegelten.

Ich schaltete den Motor ab aber lies die Musik weiter laufen.

Mein Eis war schon etwas geschmolzen aber so mochte ich es eigentlich lieber.

My Brothers best Friend Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt