Heimkino

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Die anderen warteten mit dem Film nicht auf uns. Ich sah auf die Uhr und bemerkte, dass wir fast 10 Minuten weg waren.
Niemandem war aufgefallen, dass wir überhaupt den Raum verlassen hatten.
Sie hatten sich sogar umgesetzt.
Die 3 saßen nun nebeneinander auf der Couch und deckten sich zu. Es wunderte mich, dass Marco das zu lies aber gegen Mary kam man nunmal nicht so leicht an.

Adam saß bereits auf dem großen Sitzkissen. Er sah zu mir rüber und grinste schief.
Er wusste ganz genau, dass ich mich zwischen seine Beine setzen musste da es hier keine andere Sitzmöglichkeit außer den harten Boden gab.

Ich stellte die Snacks und Getränke auf den Couchtisch und warf Mary einen bösen Blick zu.
Sie hingegen warf mir einen Luftkuss zu.
*die Hexe hat sich extra auf die Couch gesetzt, damit ich bei Adam sitzen muss. Voll auffällig..*

Adam streckt seine Hand aus, damit ich ihm eine Schüssel Popcorn geben konnte.
Er klopfte auf das Polster vor sich um mir zu signalisieren dass ich mich setzten sollte.

Mein Blick wanderte zu Marco rüber. Dieser hatte es gar nicht bemerkt. Ich ging auf Adam zu und machte es mir gemütlich.
Immer wieder sah ich zu Marco rüber, aus Angst er würde etwas sagen oder Verdacht schöpfen.
Doch er hatte seine Augen nur auf den Film gerichtet.

Adam legte vorsichtig seinen Arm über meine Schulter und strich mein Haar nach hinten. Ich bekam sofort Gänsehaut. Sein warmer Atem traf nun meinen Nacken.
„Reich mir mal bitte das Popcorn" flüsterte ich.
Er hielt mir die Schüssel vor und schüttelte diese leicht.
Ich nahm mir eine Handvoll „Danke".

Nach einer halben Stunde wurde ich langsam schläfrig. Adam zeichnete mit seinem Finger Kreise auf meinen Hals. Seine Berührungen sendeten Stromschläge durch meine Adern.
Ich legte meine Hand unauffällig auf seinen Oberschenkel und massierte diesen.

Ich spürte dass seine Atmung immer schneller wurde. Seine Massage wurde auch intensiver. Sein Daumen glitt höher bis hinter mein Ohr.
Ein raues „mhh" entglitt meiner Kehle.

Adam lies sofort von mir ab und richtete seine Sitzposition.
Als ich realisierte, dass alle Blicke auf mir lagen, lief ich rot an.
„Ich bin eingeschlafen..." log ich.

„Ist der Film so langweilig?" fragte Marco.
Ich schüttelte den Kopf „nein aber ich bin einfach müde".
„Wieso sitzt ihr da überhaupt zusammen?" fragte Marco und gab uns einen fiesen Blick.
Adam zeigte auf die 3 „na ihr habt jeden Platz eingenommen und ich muss mit meinem verletzten Bein auf dem Boden sitzen".

Marco stand auf und holte aus dem Wohnzimmer einen gemütlichen Stuhl.
Er setzte sich darauf und zeigte auf den freien Platz auf dem Sofa „hier... jetzt kannst du gemütlich sitzen. Nicht dass ihr dort auch noch auf falsche Ideen kommt." *na toll, Marco hat den Moment zerstört. Blödmann...es war so schön*

„Ey...wir tun hier gar nichts! Außerdem wäre das unangebracht" platze ich heraus.
Adam zwinkerte mir zu und lies sich auf der Couch nieder. Mary deckte ihn ebenfalls zu.
Ich rückte auf dem Sitzkissen nach hinten um mich anlehnen zu können.
Adam reichte mir ein Kissen und ebenfalls eine Decke rüber.
„Danke" sagte ich und breitete die kuschelige Decke über mir aus.
Sie wärmte mich wie Adam es zuvor tat.

Nach einer weiteren Stunde wurde ich von Mary geweckt. Sie rüttelte mich sanft.
„Hey Schlafmütze...wach auf. Der Film ist vorbei."
Ich rieb mir die Augen „hab ich viel verpasst?"
Sie nickte „ja hast du aber wir wollten dich nicht wecken"
Ich sah mich um. Bis auf ein paar Lichter war der Raum dunkel und der Fernseher ausgeschaltet.
„Wo sind alle?" fragte ich und versuchte irgendwie vom Sitzsack aufzustehen.
„Diana ist schon heimgegangen und ich werde auch gleich gehen. Ich wollte mich aber noch verabschieden".

Wir gingen Richtung Haustür.
Dort angekommen nahm Mary mich in den Arm „du glückliche..." flüstere sie.
Ich zog die Brauen hoch „wieso?"
Sie lies von mir ab und lies ihre Hände auf meine Schultern nieder „Ich hab gehört, dass Adam ein paar Nächte hier bleiben wird. Jetzt kannst du ihn gesund pflegen." Sie grinste.
Ich boxte ihr auf die Schulter.

Ich hatte ihr noch nicht gesagt, dass Adam und ich uns schon mehrere Male näher gekommen waren. Sie war ein Plappermaul und ich hatte Angst, dass sie es Diana sagen könnte. Ich kannte Diana nicht gut genug und sie ging ja auch auf die selbe Schule wie ich. Das sollte sich nicht herumsprechen.

Mary verabschiedete sich und verlies das Haus.
Ich drehte mich um und blickte Richtung Küche. Plötzlich fiel mir ein, dass ich mich um das Abendessen kümmern sollte.
Schnurstracks ging ich rüber und schaute was die Schränke hergaben.
Heute sollte es Lasagne geben.

Ich sammelte alle Sachen zusammen und begann damit die Zwiebeln zu schneiden.
Marco und Adam kamen derweil ebenso in die Küche.
„Können wir dir helfen Goldlöckchen?" fragte Adam. „Einer könnte die Auflaufform vorbereiten und der andere kann Petersilie klein hacken".

Adam holte sich ein Messer und frische Petersilie. Er hackte es ziemlich schnell klein.
Marco suchte die Form und fettete diese ein.

Als alles in der Form war, stellte ich sie in den Backofen. Ich stellte mir einen Wecker und ging rauf in mein Zimmer. Ich machte leise Musik an und warf mich auf mein Bett.
Nach ein paar Minuten in denen ich nur auf meinem Handy spielte, klopfte es an meiner Tür. *Ich habe keine Lust mit jemanden zu reden. Ich will einfach meine Ruhe haben bevor wir später alle am Tisch sitzen*

„Nicht jetzt" rief ich. Es klopfte ein weiteres Mal. „Ich bin nackt!" rief ich ohne darüber nachzudenken damit bloß keiner herein kam.
„Soll mich das abschrecken?" sagte Adam belustigt während er die Tür öffnete.
*scheiße...*

„Man du bist ja gar nicht nackt..." stellte er ernüchternd fest. Meine Augen wurden groß. „Was machst du hier?" fragte ich und setzte mich in meinem Bett auf. „Was ist, wenn dich jemand sieht?"
Adam trat ein und schloss die Tür hinter sich. Er humpelte auf mich zu. Im nächsten Moment legte er die Krücken beiseite und setzte sich neben mich auf das Bett.
„Marco ist gerade duschen gegangen und deine Mum ist noch nicht da."

„okay...und was machst du hier?" fragte ich vorsichtig. Ich hatte mir eine bestimmte Antwort erhofft. Adam lächelte und lehnte sich zu mir. „Na da weiter machen wo wir vorhin aufgehört haben.."
Ich schluckte.
„Marco ist immer 15 Minuten im Bad..." stellte ich klar. Ein Grinsen machte sich auf unseren Gesichtern breit.

My Brothers best Friend Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt