Drunk 2

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Ich taumelte den schlecht beleuchteten Flur entlang. Einmal verlor ich fast das Gleichgewicht und stieß mich an der nächsten Tür ab.
Nach einer gefühlten Wanderung fand ich den Automaten. Er war nur spärlich gefüllt und flackerte. Aus meiner Hosentasche kramte ich 2€ raus. Ich hatte richtig schmacht auf einen Café au lait. Ich warf die Münze ein doch nichts passierte. Ich drückte den reset Knopf in Hoffnung mein Geld würde in der Ausgabe auftauchen. Als wieder nichts passierte trat ich den blöden Automaten.

Ein tiefes räuspern unterbrach meinen Kampf mit der Maschine, den ich offensichtlich verloren hatte.
Wackelig drehte ich mich um. Adam stand hinter mir an die Wand gelehnt. Verdammt sah er sexy aus. Er trug ebenfalls eine Shorts und ein Shirt. Seine Haare waren verwuschelt und er sah müde aus.
„Was hat er dir getan?" grinste er.
„Er..er hat mein Geld geschluckt. Ich wollte nur eine Kaffee" sagte ich und sah auf den Boden. *wenn er merkt dass du betrunken bist, bist du am Arsch. Verhalt dich ganz normal*
„Ich geh dann mal wieder" murmelte ich und schlenderte los. Ich stolperte über meinen eigenen Fuß und landete auf den Knien. *super gemacht. Normal hast du drauf*

Adam kniete sich zu mir runter. „Alles okay?" fragte er. Ich sah zu ihm auf. Seine Augen waren dunkel und ein Schatten bildete sich auf seinem Gesicht. „Eh ja" nuschelte ich.
Er machte große Augen „bist du betrunken?".
Er hob mein Kinn mit seiner Hand an und starrte mich ernst an.
Der Augenkontakt lies meine Knie erweichen obwohl ich bereits saß.
Ich schluckte.
„Du bist ganz rot und du riechst nach Alkohol" stellte er fest.

Er hob mich an den Schultern hoch. „Was machst du nur Ari...". Er platzierte mich vorsichtig auf einen der Sessel die in einer Ecke standen. Ich lies mich zurück fallen und atmete tief ein und aus.
Adam holte einen Kaffee aus den Automaten und überreichte ihn mir.
„Hier trink. Koffein tut dir jetzt gut".

Ich setzte den Becher an und kippte den Kaffee direkt runter. Was ziemlich dumm von mir war, da er kochend heiß war. Jetzt hatte ich mir den Mund komplett verbrannt. Ich verzog schmerzerfüllt das Gesicht.
„Shit" brummte ich. Adam hielt sich die Hand vor das Gesicht als wollte er das Elend nicht mit ansehen.

„Mir ist schlecht" sagte ich nun etwas lauter. Adam beugte sich zu mir runter und drückte seine Hand auf meinen Mund. „Sei leise".
Sofort begann mein Körper zu kribbeln. Anders als bei Henry. Adam brachte dabei mein Herz so zum rasen, dass es mir fast aus der Brust sprang. *gleich zwei an einem Abend. Was ein Zufall*

Adam griff nach meinen Hüften und warf mich über seine Schulter. Ich kicherte und schlug ihm auf den Hintern. *gott betrunken bin ich ja echt nicht auszuhalten. Das wird morgen so schrecklich peinlich sein*
Mit mir im Schlepptau betraten wir einen anderen Raum. Vermutlich sein Zimmer. Er setzte mich auf dem Bett ab. Als ich realisierte was gerade geschah, schossen mir all mögliche Szenarien durch den Kopf. Er und ich alleine in einem Raum. Nachts. *das wird nie passieren, schlag es dir aus dem Kopf*

„Dich darf keiner so sehen. Du wirst hier ausnüchtern. Nicht dass du dich nachts übergibst und keiner kann dir helfen" sagte er und setzte sich neben mich.
„Wenn Marco das wüsste..."

Ich riss meine Augen auf als ich seinen Namen hörte. „Bitte sag ihm nichts".
„Ich überlegs mir".
Ich sah ihn mit meinem besten Welpenblick an.
„Du bist zu süß" lachte er und strich mir über den Kopf.
Wieder diese Gänsehaut.
„Wieso bist du überhaupt betrunken?" fragte er mich.
„Party. Die Jungs haben eine Party gemacht" antwortete ich.
„War ja klar. Das war bei uns genau so. Darauf hätte ich vorbereitet sein müssen" sagte er.
„Hattest du wenigstens Spaß?"
Ich nickte „zu viel".
Er lachte „Du bist wirklich nicht mehr die kleine schüchterne Ariana".
Ich bohrte meinen Finger in seine harte Brust und lallte „die bin ich schon lange nicht mehr".

Sein Atem wurde schwerer als ich meine Finger langsam über seine Brust wandern lies.
„Du solltest schlafen" sagte er leise.
„Ich bin nicht müde" erwiderte ich.
Ich wusste nicht woher ich den Mut aufbrachte aber ich rückte näher an ihn heran.
„Warum bist du so heiß geworden?" fragte ich. *hab ich das gerade ehrlich gesagt?*
„Du warst schon immer hübsch aber jetzt bist du so groß und tattowiert. Einfach heiß".
Ich konnte mein Mundwerk nicht aufhalten.

Adam kratzte sich verlegen am Kopf.
„Du hast dich auch ganz schön gemacht" sein Blick wanderte meinen Körper entlang. Meine Wangen wurden warm.
Meine Hand ruhte immer noch auf seiner Brust. Sein Puls war deutlich zu spüren.
Ich verstärkte den Druck in meiner Hand und kippte Adam nach hinten sodass er auf seinem Rücken lag.
Mit einem Schwung war ich über ihm.
Meine Sinne waren vom Alkohol dermaßen benebelt, dass mir gerade alles egal war.
Seine Ausstrahlung zog mich in seinen Bann.

Er blickte mich überrascht an und führte seine Hände zu meinen Hüften. Seine Berührung sandte Stromschläge durch mein Nervensystem.
Noch nie war ich jemandem so nah gekommen.
Natürlich war ich schon verliebt und hatte auch meinen ersten Kuss, auch wenn dieser nichts bedeutet hatte und nur kurz war. Ich war ganz einfach zu schüchtern um mich den Jungs zu stellen.
Aber bei Adam war es anders. Er war mir nicht fremd und er hatte etwas an sich, das mich jedes Mal um den Verstand brachte.
Wenn er mich ansah, blendete ich alles andere aus.
Adam strich mit seinen Daumen unter dem Rand meines Tops entlang. Es kitzelte und fühlte sich gleichzeitig so gut an.
Ich konnte meinen Blick nicht von ihm lassen.
Ich wollte ihn nicht küssen. Ich wollte ihn einfach nur berühren.
Mit meinen Fingern strich ich an seinen harten Bauchmuskeln entlang. Ein leichtes Stöhnen entwich ihm. Es zeigte mir, dass er gerade genau so fühlte wie ich. „Was machen wir hier?" flüsterte er. Ich war kaum dazu im Stande ihm zu antworten.
„Ich weiß nicht. Ist doch egal" hauchte ich, da mir der Atem weg blieb.
Meine Hand wanderte von seinem Bauch hoch zu seinem Hals und streichte bis zu seinem Ohr entlang.

Adam schloss die Augen als würde er es genießen. Ich lächelte ihn an. *er mag es genau so wie ich*
Mit seiner rechten Hand strich er mir eine Strähne hinter mein Ohr und verweilte dort einen Moment lang.
Jetzt stieß ich hörbar meinen Atem aus.

Plötzlich umfasste er meine Schultern und drückte mich auf meinen Rücken. Durch den Schwung meldete sich wieder mein Magen.
Er ließ mich los und stand auf.
Hektisch richtete er seine Hose.
„Wir können das nicht tun. Du bist betrunken. Du weißt nicht was du tust und sagst." Er lief im Zimmer auf und ab „außerdem bin ich dein Lehrer und älter als du. Von Marco will ich gar nicht erst anfangen. Er bringt mich um wenn ich dich anrühre" fügt er nervös hinzu.

Ich setzte mich auf und hielt mir plötzlich die Hand vor den Mund. Ich musste würgen und war mir sicher, dass ich mich übergeben müsste.
Ich sprang vom Bett auf und sprintete ins Badezimmer.

Ich kniete vor der Toilette und lies alles raus was keine Miete zahlte.
*du bist so peinlich Ari. Du hast ihn bedrängt und in eine unangenehme Lage gebracht. Jetzt hängst du über seiner Kloschüssel*

Ich fühlte mich elendig und dreckig.
Ich kam zurück in den Raum. Adam saß auf dem Bett, seine Unterarme stützen auf den Knien.
„Kann ich hier duschen?" fragte ich ihn und konnte ihm nicht in die Augen sehen.
„natürlich" antwortete er.

Ich ging zurück ins Bad und stellte mich unter die Dusche. Das Wasser stellte ich recht kühl ein um wieder klarer denken zu können.

*wie kann ein Tag so beschissen zu Ende gehen?Ich bin so dumm*

My Brothers best Friend Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt