Nur wenige Stunden später klingelte Dianas Wecker und riss mich aus meinem viel zu kurzen Schlaf.
Ich drehte mich noch ein paar Male hin und her bis Diana mich bei den Schultern packte und kräftig rüttelte.
„Wach auf, sonst kommen wir zu spät!" schrie sie fast schon.
Ich stieg aus dem Bett und stolperte verschlafen ins Bad.
„Wo warst du die halbe Nacht überhaupt?" fragte sie.
Ich bürstete mir die Haare und bund sie zu einem Dutt zusammen.
„Ich...bin neben dem Kaffeeautomat eingeschlafen" log ich.
Diana lachte „Du verarscht mich doch!"
Ich zog mir meine Jeans und eine süße Spitzenbluse an „ehrlich".Gemeinsam verließen wir unser Zimmer und gingen in die Cafeteria.
Zum Frühstück gab es frische Brötchen, Eier und Croissants.
Ich stellte mich abermals zum Kaffeeautomaten um mir einen Cappuccino zu kaufen. Ich warf eine Münze ein. Wie es das Schicksal will, schluckte er wieder das Geld.
*diese drecksautomaten! Das kann doch nicht wahr sein*Voller Wut boxte ich den Automaten und seufzte.
„was hast du nur mit diesen Dingern?" lachte eine dunkle Stimme neben mir.
„Die haben es auf mich abgesehen!" knurre ich.
Adam schob mich beiseite.
Er warf sein Geld hinein, drückte den Knopf und tätschelte den Automat.
Er grinste mich verschmitzt an.
*wenn da jetzt Kaffee rauskommt fress ich einen Besen*Die Maschine fing an zu arbeiten und heißer Kaffee floß in die Tasse.
*nicht im Ernst!?*„Bein nächsten mal gibst du mir einen aus" sagte er und drückte mir den Kaffee in die Hand.
Ich erinnerte mich noch ganz genau an die letzte Nacht. Es schien ihm nichts auszumachen. Für ihn war es warscheinlich nichts besonderes. Adam hatte bestimmt viel Frauenbesuch.
Ich hielt ihm meine freie Hand entgegen „Deal?".
Er schüttelte meine Hand und ging grinsend davon.Mit meinem heißen Getränk setzte ich mich wieder an meinen Platz und frühstückte zu Ende.
____
„Bei dem Ausblick wird mir ganz übel" murmelte Diana als sie sich am Geländer festkrallte. Wir waren mittlerweile beim Fernsehturm.„Hast du Höhenangst?" fragte ich sie.
Sie nickte unsicher.
„Wieso bist du überhaupt mit hoch gekommen?"
„Ich wollte nichts verpassen.." gab sie zu.
Ich drückte ihre Schulter „jetzt hast du ja alles gesehen. Sollen wir wieder runter?"„Ja bitte" sagte sie und wandte ihren Blick von den Fenstern ab, soweit es überhaupt möglich war. Schließlich bestand es oben fast nur aus Fenstern.
Auf dem Weg zum Aufzug machten wir einen Umweg zu Frau Davis, um ihr Bescheid zu geben. Sie segnete es ab und wir fuhren runter.
Wir liefen auf den Alexanderplatz und gingen in einen Souvenirladen.
Überall standen Tassen, Shirts, Magnete und vieles mehr mit der Aufschrift I♥️Berlin.Wir zeigten uns gegenseitig witzige Figuren und machten uns über einige Dinge lustig.
Nach ein paar Minuten ertönte Dianas Handy.
Sie zog es aus ihrer Hosentasche und lief rot an.
Ihre Augen weiteten sich sogar ein wenig und sie grinste.„Was ist los?" fragte ich und ging auf sie zu.
„Es ist Mary...!" sagte sie fröhlich.
„Woher hat sie denn meine Nummer?" jetzt sah sie mich finster an.
„Na schön, ich habe ihr deinen Kontakt letztens einfach geschickt, falls sie dir mal schreiben möchte".
„Oh Gott wie peinlich!" sagte sie aufgebracht.
„Hab dich nicht so. Immerhin mag sie dich doch auch" versuchte ich sie zu beschwichtigen.
Diana schluckte schwer „okay..".
Ich trat neben sie um einen besseren Blick auf ihr Handy zu erhaschen „was schreibt sie denn?".
Diana drehte ihr Handy zu mir.
„Sie hat gefragt ob wir uns mal treffen möchten".Ich klatschte aufgeregt „wie schön!"
Sie nickte erleichtert.
„Was wirst du antworten?" fragte ich neugierig.
„Ich werde Zusagen".Ich freute mich wirklich sehr für die beiden. Ich fand es so schön und mutig, dass Diana sich geoutet hatte und sich mir anvertraute. Dadurch war unsere Freundschaft gewachsen und sie vertraute mich offensichtlich. Ich war auch sehr gespannt auf Mary. Diana wäre das erste Mädchen mit dem sie etwas hat. Für sie muss das alles so aufregend sein.
Als Andenken kauften Diana und ich uns I♥️Berlin Caps und schossen unser erstes Selfie damit.
Als Nächstes auf der Tourliste stand die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen.
Es war ein altes Gefängnis.
Von außen waren die Wände kalt und heruntergekommen. Das Gelände strahlte eine gruselige Atmosphäre aus.
Wir betraten die alten Gemäuer.
Von innen war es kühl und leblos. Die Zellen waren klein und lieblos.„Wow das muss heftig hier drin gewesen sein" flüsterte Diana, damit der Guide uns nicht hören konnte.
Ich nickte. „Das war einfach eine kranke Zeit. Was die Menschen alles erlebt haben ist unvorstellbar" flüsterte ich zurück.Frau Davis tippte mir auf die Schulter „psst ihr stört die anderen. Ihr sollt zuhören".
Sie sah mich ernst an.
Ich nickte, sah von ihr weg und rollte mit den Augen.
Mein Blick traf auf Adam...Ich meinte natürlich Herr Garcia, der in seine Faust lachte. Ich sah ihn fies an und das brachte ihn mehr zum Lachen.——-
Wir machten uns gerade fertig für die Disco.
Da wir uns im großen und ganzen gut benommen hatten, erlaubten die Lehrer uns den letzten Abend auszugehen. Natürlich wollten alle ins bekannte Matrix. Wir sollten um 1 wieder da sein, hatten ein Alkoholverbot und ein Lehrer sollte uns begleiten.
Natürlich stimmten alle für Adam.
Niemand wollte eine Spaßbremse dabei haben.Ich trug einen schwarzen Rock, ein schwarzes crop top und meine sneakers. Meine Haare lies ich wellig über meine Schultern fallen.
Der Club war nicht weit von unserer Unterkunft entfernt, deshalb konnten wir 15 Minuten dorthin laufen.
Die Schlange war lang und alle waren aufgeregt.
Ich fühlte mich wie in die 10 klasse zurückversetzt. Wie waren alle keine Kinder mehr und konnten Clubs ganz anders genießen.Als wir das große Gebäude betraten, kam mir direkt eine Wolke Schweißgeruch entgegen. Clubs stanken einfach immer.
Die Musik dröhnte durch die Boxen und ließ meinen Körper vibrieren.
Wir machten einen Treffpunkt vor dem Club aus, ehe wir alle auf die Tanzfläche stürmten und uns im Raum verteilten.Ich ging direkt zur Theke und bestellte uns zwei Energies.
Ich drückte Diana ihr Getränk in die Hand und stellte mich vorerst an den Rand der Tanzfläche.
Der Raum war groß, dunkel und verwinkelt. Neonlichter ließen den Raum alle paar Sekunden hell erleuchten.
Die Musik war so laut, dass ich meine eigenen Gedanken kaum hören konnte.
Es machte Spaß, endlich mal den Abend so richtig zu genießen. Klar mit Einschränkungen aber zuhause wäre es mir nicht möglich so auszugehen. Meine Mutter und Vorallem mein Bruder hätten was dagegen gehabt. Dabei war ich kein kleines Kind mehr.
Auch sie müssten langsam loslassen.Nach dem ich angekommen war, mir den Raum, die Leute und die Atmosphäre hatte auf mich wirken lassen, ging ich endlich zum Tanzen los.
Der Abend würde noch lang werden...
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My Brothers best Friend
Romance„ist dir bewusst, dass dir alle Männer hinter her gaffen? Wie heiß du aussiehst?" flüsterte er Ariana ins Ohr während er ihr die Zigarette aus der Hand nahm um selbst einen Zug davon zu nehmen. 🌶️