Annährungsversuche

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Ein paar Stunden vergingen und ich wurde durch Gepolter geweckt.
Ich richtete mich auf und sah mich verwirrt um.

Meine Mum, Marco und Adam standen im Flur und diskutierten.

„Du wirst hier bleiben" sagte Mum ernst.
„Nein Frau Harrington, ich kann bei mir bleiben. Ich will niemandem zur Last fallen"  wehrte Adam sich.
Worüber diskutierten sie?
„Sie hat recht Bro, zuhause kommst du alleine nicht zurecht. Bleib ein paar Tage und dann schauen wir weiter" brachte Marco sich nun auch ein.
*wieso sollte Adam hier bleiben? Was habe ich verpasst?*

Ich stand auf und ging zu ihnen rüber.
Als ich die Situation verstand, war ich sehr überrascht.
Adam hatte einen Gibs um sein Bein und hatte nur Stand durch die Krücken.

„Was ist passiert?" fragte ich schockiert.
Adam humpelte etwas auf der Stelle.
„Wir haben eine Kommode durch das Treppenhaus getragen...Ich konnte sie nicht mehr halten und Adam versuchte sie irgendwie allein zu stemmen. Dabei stürzte er rückwärts die Treppe runter..." erklärte Marco und stützte Adam damit er nicht umkippte.

„Das Bein ist gebrochen" sagte Mum.
„Ich bin ein erwachsener Mann. Ich komme alleine zurecht" murmelte Adam und mied meinen Blick.

Marco half ihm sich auf die Couch zu setzen.
„Adam, du kannst nicht einmal richtig laufen. Du lebst alleine. Niemand kann dich dort unterstützen. Außerdem hat mein Sohn jetzt etwas gut bei dir. Du bleibst vorübergehend hier. Ende der Diskussion" sprach Mum und ging in die Küche.

„Ich werde zu dir fahren und ein paar Sachen einpacken und die Wohnung abschließen".
Marco nahm sich Adams Schlüssel und verlies das Haus.

Erneut blieben wir beide zurück.
„Wie geht's dir?" fragte ich obwohl ich die Antwort kannte.
Adam zuckte mit den Schultern „den Umständen entsprechend."

Er legte sein Bein hoch und stöhnte vor Schmerz.
*er tut mir so leid*

„Wie lange bist du krankgeschrieben?" fragte ich.
„ca 4 bis 6 Wochen. Womöglich auch deutlich länger. Je mehr ich mich schone, desto früher kann ich wieder los."

Ich nickte und wollte aufstehen.
Adam griff mein Handgelenk und zog mich zu sich runter.
„Wir sind nicht alleine und außerdem hast du schmerzen!" schimpfte ich und klopfte auf seine Schulter.

„Ich weiß was meine Schmerzen lindern könnte" flüsterte er und legte ein verschmitztes Grinsen auf.
Ich wusste genau worauf er hinaus wollte aber das ginge jetzt nun wirklich nicht. Immerhin war meine Mutter direkt einen Raum weiter.

„Nein, das ist zu riskant und du solltest dich jetzt schonen. Ich bringe dir dein Bettzeug runter."

„Na schön.." murmelte er.
Er lies von mir ab, damit ich gehen konnte.
*Ich weiß nicht einmal was das mit uns ist. Wir müssen darüber reden*

Als ich alles beisammen hatte ging ich wieder runter.
Meine Mum saß bei Adam und schenkte ihm Tee ein.

„Schätzchen, Ich bitte dich, die nächste Zeit in voller Bekleidung herum zulaufen und nicht in Slip und Shirt. Adam wird ein paar Tage bei uns bleiben und wir werden uns um ihn kümmern. Immerhin hat Marco ihm das eingebrockt" sagte sie und zwinkerte mir zu.

Adam grinste mich breit an.
Ich spürte wie ich knallrot anlief.
„Mum!" rief ich. „erstens laufe ich nicht ständig in Slip und Shirt rum. Immerhin wohnt Marco hier und zweitens geht ihn das nichts an!"

„Danke Frau Harrington, dass ich bleiben kann" sagte Adam.
Zum Glück wechselte er das Thema.
„Ich habe dir gesagt dass du mich Bianca nennen sollst mein Lieber. Du bist immer herzlich willkommen."
Adam nickte dankbar.

*er wird mehrere Tage hier wohnen? Wie soll das nur funktionieren? Er und ich unter einem Dach? Tagelang? Das ist verrückt!*

Adam setzte sich mit Mühe auf den Sessel, damit ich die Couch ausziehen und beziehen konnte. Jetzt sah sie aus wie ein Bett.

„Ich müsste mal auf die Toilette" gestand Adam schüchtern.
„Schatz, kannst du ihn hinbringen ? Ich hab's etwas mit meinem Rücken" bat mich meine Mutter.

Ich sah Adam sprachlos an.

Im nächsten Moment befanden wir uns im Badezimmer.
„Du bist echt schwer" beschwerte ich mich bei ihm.
„natürlich bin ich das. Ich bin 1,90cm groß" lachte er.
„Kommst du ab hier alleine zurecht?" fragte ich.
„ja danke."

Ich drehte mich um und lies ihn die Tür verriegeln.

Nach wenigen Momenten öffnete sich die Tür wieder.
„Bin fertig" sagte er und humpelte auf mich zu.
Ich begleitete ihn wieder die Treppe hinunter.

„Kommt, essen wir eine Kleinigkeit" sagte Mum, ehe sie die Pfanne anstellte um etwas darin zu braten.

Marco kam derweil wieder und stellte eine große Tasche neben der Tür ab.
„Ich habe ein paar deiner Sachen eingepackt. Die elektro Geräte sind alle ausgestöpselt und die Tür ist abgeschlossen."
„Danke. Du hast an alles gedacht" sagte Adam belustigt.
Wir setzten uns gemeinsam an den Tisch.

Neben mir nahm Marco Platz, ihm gegenüber saß meine Mum und mir gegenüber saß Adam.
Auf dem Tisch servierte Mum Hähnchen mit Nudeln.
Das Essen schmeckte köstlich.
Wir unterhielten uns über Allmögliches.
Irgendwann konnte ich dem Gespräch nicht mehr folgen und beobachtete Adam stattdessen. Bei den Geschichten von Mum lachte er immerzu. Er hatte ein wunderschönes und ehrliches Lachen.
Jedes Mal wenn er lachte oder auch nur lächelte, verlor ich mich in seinen goldenen Augen. Ich wollte einfach mit ihm lachen, Scheiß egal worüber.

Sein Blick traf meinen. Wegsehen konnte ich nicht. Es war, als hielt er mich gefangen. Er lächelte, weshalb ich ebenso lächelte. Wir veranstalteten fast schon einen Anstarrwettbewerb. Niemand außer uns schien zu merken, wie heiß es plötzlich wurde.

Ich biss mir auf die Unterlippe. Seine Augen fixierten nun meine Lippen. Nach wenigen Sekunden wanderten sie weiter hinunter.
Er musterte mich. Ich fühlte mich plötzlich entblößt. Aus Reflex zog ich den Rand meines Oberteils höher um meinen Ausschnitt zu verdecken. Jetzt grinste er und blickte mir wieder in die Augen.
Er genoss, welche Wirkung er auf mich hatte.
Die Art wie er mich ansah..allein das brachte mein Blut in Wallung.
Nun war ich an der Reihe. Ich hatte zwar kaum Erfahrung im flirten aber ich hatte genug Filme gesehen und Bücher gelesen um etwas davon umzusetzen.

Ich streckte mein Bein langsam aus. Vorsichtig lies ich meinen Fuß an seinem Beim entlang gleiten. Zum Glück hatte ich das gesunde Bein erwischt, sonst wäre es peinlich geworden.
Adam kniff die Augen zusammen und suchte erneut meinen Blick.
*was du kannst, kann ich auch*

Ich zeichnete Kreise an seiner Wade und lies meinen Fuß schrittweise immer höher fahren, bis ich an dem Rand seiner Shorts ankam.
Adams Gänsehaut verriet mir, dass es ihm gefiel.
Für ein paar Sekunden schloss er die Augen, als würde er es genießen.
*er ist noch nicht einmal eine Nacht hier und schon kann ich nicht die Finger von ihm lassen...wie soll das funktionieren?*

Mum räusperte sich und sah zu mir. Ruckartig zog ich mein Bein zurück.
„Hast du gehört Schatz?" fragte sie mich.
Perplex sah ich sie an. „Entschuldige...worum geht's?"
„ob du dich morgen um das Abendessen kümmern könntest? Ich bin dann wohl noch nicht zuhause und Marco traue ich meine Töpfe und Pfannen nicht an."

Ich nickte und leerte meinen Teller. Das Essen musste inzwischen kalt geworden sein.

Adam schüttelte grinsend den Kopf und senkte seinen Blick.
Ihm würde das Lachen schon noch vergehen...

My Brothers best Friend Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt