[ Epilog ]

67 5 1
                                    

Scheiße. Ich stand jetzt rund zehn stunden im OP aber auch nur weil mein Patient leider an Herz versagen gestorben ist. Diese OP wäre sicher noch um das doppelte gegangen. Er war mein Patient. Ich habe ihn so sehr gemocht. Jahrelang war er mein Patient und wir haben versucht einen weg zu finden um seine Krankheit zu heilen. Krebs. Im vierten Stadium. Durch Bestrahlung und Medikamente hatte er noch so lange aber heute um 18:46 Uhr ist er gestorben. Auf meinem OP Tisch und dabei wurde nichtmal in der nähe seines Herzens operiert sondern am Kopf. Scheiß Hirntumor. Jetzt stand ich hier draußen im regen während meine beste Freundin Leyla noch die Krankenakte aktualisiert. Ich bin nass. Pitschnass und meine Frau? Sie ist zuhause und kümmert sich um unsere kleinen. 17 Jahre verheiratet. Bald sogar 18. Ich kann es noch gar nicht wirklich glauben aber nach rund 18 Jahren wollen wir unser Gelöbnis erneuern. Ich bin einfach super glücklich. Jolie geht jetzt schon bereits in die sechste klasse und das sogar auf einem Gymnasium während unser kleines Mädchen Valeria jetzt in die zweite klasse geht. Ich glaube ich war genauso sentimental wie damals als Jolie eingeschult wurde. Ich glaube jede Mutter kann das nachempfinden. So schnell werden die eigenen Kinder groß. Viel zu schnell wenn ihr mich fragt. Vor sechs Jahren haben wir dann Aleandro Álvaro adoptiert. Ich könnte nicht glücklicher sein auch wenn die Arbeit manchmal echt seinen Tribut bringt. Die Arbeit kann so scheiße sein aber dann bin ich auch wieder dankbar wenn ich aus dem OP komme und weiß das ich ein Leben gerettet habe.

Mein Bruder? Er ist super glücklich. Leyla und er erwarten sogar wieder ein Kind. Das heißt ich bin bald wieder alleine im OP wenn nicht gerade einer der frischen Assistentins Ärzte dabei stehen aber die lasse ich kaum rann seitdem einer im ersten Jahr eine Blutung im Gehirn eines Patienten verursacht hat. Zwar konnte ich ihn retten aber dumm war das auch. Wir fliegen ehrlich immer noch jedes Jahr nach Griechenland. Jolie und unser anderen beiden lieben ihre Großeltern und Griechenland aber es ist auch wirklich schön dort. Hinziehen würde ich dort nicht aber es ist schon sehr schön. Josephine und ihr inzwischen Ehemann haben drei Kinder. Es sind Drillingen. Wirklich goldig. Wir treffen uns immernoch regelmäßig. Ja mein Leben ist eigentlich so gut wie perfekt wenn man darüber hinweg sieht das ich manchmal glaube meine Patienten eher in den tot zu schicken anstatt zu retten. Ich habe mit meinem Chef gesprochen und der meinte auch das ich es eigentlich wirklich gut mache. In meiner ganzen Lebenszeit habe ich das dreifache an Patienten gerettet als verloren aber das bedeutet mir nichts. Nichts wenn die Angehörigen denken ich habe deren leben beendet denn das wurde mir schon zu oft vorgeworfen. Das passiert einem Arzt ständig. Wir sind schuld für alles und mit der Familie des Patienten hatte ich sogar eine besondere Verbindung eben weil wir uns solange kannten. Ich habe es ihnen gesagt. Sie haben mir nicht die Schuld gegeben aber ich selber gebe sie mir.

Ich sah auf als plötzlich ein Auto vor mir auf der Straße hielt und zu meiner Überraschung meine Frau aus dem Wagen stieg. Durch die Scheiben konnte ich noch unseren kleinsten sehen. Jolie bei Zozo und Valeria war wahrscheinlich bei ihrem besten freund welchen sie seit dem Kindergarten kannte. Nur Aleandro war etwas schüchtern aber er geht eigentlich immer zu dem Sohn von Leyla weil die beiden sich auch verstehen. ,,Babe" Seufzend trat sie auf mich zu und zog mich direkt in ihre arme. Es war ihr egal das sie nass wurde und ich schon vollkommen durchnässt war. Stattdessen hielt sie mich einfach. ,,Es tut mir so leid. Leyla hat mich sofort angerufen" Murmelte sie und drückte ihre Lippen auf meine Stirn. ,,Ich weiß nicht was ich falsch gemacht habe" Schluchzte ich und schüttelte den Kopf. ,,Nicht okay" Sie legte ihre Hände auf meine Wangen. ,,Hey. Du hast gar nichts falsch gemacht. Du hast alles richtig gemacht. Du bist eine tolle Ärztin aber es läuft auch nicht immer alles nach Plan. Das weißt du selber. Du bist die beste Ärztin die ich kenne. Denk nicht das du schuld bist" Redete sie auf mich ein. ,,Aleandro... Was macht er im Auto?" Schniffte ich. ,,Wir beide steigen jetzt in das Auto und bringen ihn zu Leyla. Er möchte heute dort schlafen und ich mache uns was schönes. Koche, dann nehmen wir uns ein schönes Bad und schauen einen Film oder so. Nur wir beide" Lächelte sie und griff nach meiner Hand. ,,Danke... Ich liebe dich immernoch so sehr wie am ersten Tag" Erwiederte ich lächelnd. ,,Hmm... Ich dich auch Babe" Grinste sie und drückte ihre Lippen auf meine. Meine perfekte Ehefrau. Ja besser kann es gar nicht mehr laufen.

Embarazada en español | ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt